K9-Rat: „Vereinfachen, harmonisieren und dezentralisieren“

KardinalsratDas 15. Treffen des sogenannten K9-Rates ist beendet. Die neun Papstberater haben in den vergangenen drei Tagen vor allen Dingen über die vatikanische Medienreform, die Weiterentwicklung der Wirtschaftsfragen im Vatikan und den Kampf gegen die Pädophilie gesprochen. Das unterstrich Vatikansprecher P. Federico Lombardi bei einer Pressekonferenz im Vatikan an diesem Mittwoch.

Der Papst habe bei den dreitägigen Arbeiten mehrmals persönlich teilgenommen. Die neun Kardinäle, die den Papst bei der Erarbeitung einer neuen Apostolischen Konstitution mithelfen, hätten über die Weiterführung „einiger Dikasterien“ beraten, so P. Lombardi. Namentlich ging es um das vatikanische Staatssekretariat, die Bischofskongregation und die Ostkirchenkongregation als auch die Kongregation für katholische Bildung und die Päpstlichen Räte für Kultur sowie jene für die Ökumene und den interreligiösen Dialog.

Es seien auch „Evaluationsresultate“ des K9-Rates an den Papst überreicht worden, die die Glaubenskongregation sowie jene für die Sakramentenordnung, die Heiligsprechungs- und die Ordenskongregation betreffen. Es wurden auch weitere Überlegungen zu dem bereits beschlossenen neuen Dikasterium Caritas, Gerechtigkeit und Frieden gemacht, fügte der Vatikansprecher an. Es seien drei Punkte hervorgehoben worden, die Reformen sollten „vereinfachen, harmonisieren und dezentralisieren“, sagte P. Lombardi.

Im Übrigen kümmere sich der K9-Rat nicht nur um die Kurienreform, sondern berate den Papst auch in anderen Fragen, unterstrich Jesuitenpater Lombardi. Der Rat habe kein „festgelegtes Ende ihrer Tätigkeit“. Die nächsten Sitzungen finden vom 12. bis 14. September und vom 12. bis 14. Dezember im Vatikan statt. (rv)

 

Konsistorium: Beratungen über zwei neue Kongregationen

Pater Lombardi PressekonferenzZwei neue Kongregationen im Vatikan waren unter den vom Kardinalsrat K9 dem Konsistorium vorgeschlagenen Maßnahmen und Themen. Das berichtete Vatikansprecher Pater Federico Lombardi bei einer Pressekonferenz am Donnerstag aus den Beratungen.

Über einhundert Vorschläge und Beiträge von Kardinälen, Bischöfen und Experten seien in die Vorschläge der K9 eingegangen, habe Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, der Koordinator der Kardinalskommission, eingangs vorgetragen. Er habe auch darauf hingewiesen, dass es bei den Sitzungen nicht nur um die Reform der Kurie gegangen sei: Der Papst habe das Gremium auch für Beratungen zu anderen Themen genutzt, berichtete Lombardi aus dem Konsistorium.

Bischof Marcello Semeraro, der Sekretär der K9, habe dann die Überlegungen des Kardinalsrates vorgestellt. Zum einen sei es um allgemeine Erwägungen gegangen, zum Beispiel um die Vereinfachungen und Verkleinerung der Verwaltung. Dabei seien das Staatssekretariat und die Koordination der Kurie angesprochen worden, die Zusammenarbeit unter den einzelnen Dikasterien sowie Überlegungen zu Synodalität. Die K9 hätten auch Überlegungen zur Ausbildung und Rekrutierung von Personal für die Kurie vorgelegt, etwa von Laien.

Zum anderen habe Bischof Semeraro theologische Überlegungen zur möglichen Gründung von zwei neuen Kongregationen vorgestellt. Er habe betont, dass es nicht nur organisatorische Überlegungen seien, sondern auch andere, die eine solche Reform sinnvoll erscheinen ließen, berichtete Lombardi. Eine mögliche neue Kongregation sei die für „Laien, Familie und Leben", die zweite die zu „Caritas, Gerechtigkeit und Frieden", beide würden bisher bestehende Räte oder andere Institutionen in sich aufnehmen. So gehe es beim Caritas-Dikasterium um die Themenkreise der bisherigen Päpstlichen Räte Cor Unum, Gerechtigkeit und Frieden, Pastoral für die Kranken sowie die für Flüchtlinge. Man spreche auch darüber, dort ein neues Thema zu entwickeln, und zwar das des Schutzes der Schöpfung. Auch die Akademie der Sozialwissenschaften könnte dem zugeordnet werden, so Lombardi.

Nach den Vorträgen von Kardinal Maradiaga und Bischof Semeraro habe es am Morgen noch zwölf Wortmeldungen gegeben, so Lombardi weiter. Darunter seien vor allem Kardinäle gewesen, welche sich in der Kurie gut auskennen. Aber neben den mündlichen Äußerungen seien die Kardinäle auch eingeladen, der Reformkommission schriftliche Reflexionen zukommen zu lassen. (rv)