Neue Gewalt gegen Christen im Irak: Bei einem Anschlag auf eine syrisch-orthodoxen Kirche in der nordirakischen Stadt Kirkuk am frühen Dienstagmorgen wurden bis zu 23 Personen verletzt, darunter viele Frauen und Kinder. Bis zu 30 umstehende Häuser wurden beschädigt. Die Polizei habe weitere zwei Sprengsätze in Autos entdeckt, die vor der anglikanischen und der Mar-Gourgis-Kirche geparkt waren, berichteten Medien vor Ort weiter. Immer wieder kommt es im Irak zu Anschlägen auf christliche Einrichtungen und Übergriffen auf Christen. Nach dem Anschlag im Irak erreichte Radio Vatikan telefonisch den chaldäischen Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako:
„Diese syrisch-orthodoxe Kirche befindet sich in einem sehr armen Viertel. Heute Morgen um 5.30 Uhr explodierte die Autobombe neben der Kirchenmauer, doch zwischen Kirche und Häusern ist nicht viel Platz. So wurden viele Häuser zerstört, und viele Autos gingen in Flammen auf. Ich habe mir die Kirche angeschaut und habe die Verletzten in den Krankenhäusern besucht, darunter waren Christen und Muslime. Es ist schrecklich."
Erst am Tag zuvor hatte Sako der Zivilverwaltung eine umfangreiche Medikamentenspende für die Krankenhäuser der Stadt übergeben – als Geste der Solidarität der christlichen Gemeinde zum Beginn des islamischen Fastenmonats. Der Ramadan hatte im Irak wie in vielen arabischen Ländern am Montag begonnen:
„Der Ramadan ist für unsere Brüder ein Heiliger Monat. Es ist umso mehr eine Sünde, während dieser Zeit Unschuldige zu töten. Warum geschieht so etwas? Man weiß es nicht. Es gibt doch andere Möglichkeiten als Bomben und Gewalt, Rechte einzufordern oder etwas zu verlangen!"
Anlässlich des Ramadan hatte der Sekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Erzbischof Pier Luigi Celata, Muslimen weltweit christliche Solidarität und Nähe versichert. „Wir wissen, dass die christlichen Gemeinschaften in der arabischen Welt voll und ganz die Wünsche, Sorgen und den Einsatz der Bürger dieser Länder teilen", sagte der Erzbischof gegenüber Radio Vatikan. Zugleich hofften die Christen in arabischen Ländern auf Religionsfreiheit, so der vatikanische Erzbischof weiter. (rv)