Papst Franziskus wird an diesem Sonntag die Inbesitznahme der Lateranbasilika vornehmen. Im Mittelalter war diese Feier eine Besonderheit für die Stadt Rom, denn damals war es ein Triumphzug des neugewählten Papstes, der unmittelbar im Anschluss an die Krönungsmesse von Sankt Peter dorthin ging. Mario Galgano hat mit Ulrich Nersinger über die Inbesitznahme der Lateranbasilika durch die Päpste gesprochen. Nersinger ist Historiker und Spezialist für Geschichte der Päpste und des Vatikanstaates.
Die Lateranbasilika gehört zu den vier großen Päpstlichen Basiliken Roms. Bis zum Pontifikat Benedikt XVI. nannte man diese vier Kirchen auch Patriarchalbasiliken. Früher war es in der Tat so, dass die neuen Päpste vom Vatikan Richtung Lateran auch die jüdische Gemeinde sowie beim Kapitol den römischen „Statthalter" – also den weltlichen Herrscher der Stadt – trafen. Die Feier mit Papst Franziskus wird an diesem Sonntag anders ablaufen: im Grunde genommen ist die Inbesitznahme heutzutage ein Gottesdienst, bei dem der römische Kardinalvikar auf die Bedeutung der Lateranbasilika hinweisen wird. (rv)