Der neue Papst Franziskus beginnt damit, Bischöfe aus aller Welt zu ihren ad-limina-Besuchen in Audienz zu empfangen. Vom 8. April an werden zwei Gruppen von Bischöfen aus der Toskana in Rom sein und im Vatikan Bericht über ihre Arbeit erstatten; am 11. bzw. am 12. April wird sich der Papst mit ihnen treffen. Das hat der Vatikan am Wochenende angekündigt. Die spanische Regierung kündigt derweil für Mitte April eine Begegnung von Ministerpräsident Mariano Rajoy in Rom mit dem Papst an. Auch das Büro des israelischen Präsidenten Shimon Peres spricht von einer baldigen Audienz des Friedensnobelpreisträgers bei Franziskus. Diese beiden Termine sind vom Vatikan noch nicht offiziell bestätigt worden. (rv)
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Italien: Wer für die Mafia ist, ist gegen die Kirche
Das sagte der Erzbischof von Neapel, Kardinal Crescenzio Sepe, bei einer kirchlichen Veranstaltung gegen die Organisierte Kriminalität. Bei der Konferenz nahmen auch Vertreter anderer Religionen teil. Kardinal Sepe fügte an, dass Mitglieder der Mafia keinen Platz in der Kirche hätten. Das gelte auch für verstorbene Kriminelle, für die die Kirche auch Beerdigungen verweigern sollte. (rv)
Italien: Verarmung der Medienlandschaft
Italiens Medienlandschaft droht eine weitere Verarmung und noch mehr Show statt Information. Das fürchten Exponenten katholischer Medien. Einige von ihnen haben – zusammen mit kleineren säkularen Medien – nun an das italienische Staatsfernsehen RAI einen offenen Brief geschrieben, in dem sie gegen die geplante Schließung mehrerer Korrespondentenbüros in Entwicklungsländern protestieren. Der Direktor der katholischen Tageszeitung Avvenire, Marco Tarquinio, sagte uns:
„Wir beobachten in der italienischen Medienlandschaft insgesamt, dass die Fähigkeit dramatisch abnimmt, den Italienern über die großen Vorgänge in der Welt die Augen zu öffnen. Das gilt für Fernsehen, Print und Radio gleichermaßen. Wir sind in einem Land, das eine Art Abrüstung der Information über die Welt betreibt. Wären da nicht die katholischen Medien, würde da schon jetzt eine große Lücke klaffen."
Besonders kritisiert der Leiter von Avvenire, dass die RAI zwar einerseits finanzielle Gründe für die Schließung von Auslandsbüros geltend macht, für Unterhaltungsprogramm aber jederzeit Geld findet.
„Mit Blick auf die nachrichtliche Information der RAI besonders aus den Entwicklungsländern habe ich schon mehrmals darauf verwiesen, wie hoch die Honorare sind, die der Staatssender den „großen Fernseh-Stars" zahlt. Dieses Ungleichgewicht ist nicht gerecht. Wir leben aktuell in einer Zeit hoher Opferbereitschaft in unserem Land. Zu hören, dass die RAI Hunderttausende Euro für Auftritte ausgibt, die vielleicht irgendwie ihren Sinn haben, aber nichts Substantielles hinzufügen, spricht für sich selbst, und sicher nicht im Positiven."
Das Medienangebot der RAI wird immer seichter, lokale Chronik-Berichte verdrängen Nachrichten aus der Welt, beklagt der Avvenire-Mann.
„Die Wirklichkeit der Chronik, des Klatsch-Journalismus und der Neuigkeiten aus der Glamour-Welt ist die große bunte Lawine, die dazu beiträgt, grundlegende Fragen aus den Augen zu verlieren. Fragen wie die nach dem wirtschaftlichen Gleichgewicht der Welt, nach den großen Themen der Lebensethik, die daraus entstehen, die Frage der zerstörung von Arbeitsplätzen. Diese Krise hat allein in der industrialisierten Welt schon 30 Millionen Arbeitsplätze gekostet. Das sind die Themen, die ich bevorzugen würde." (rv)