K9-Rat stellt sich hinter Franziskus

Ein Dank für seine Weihnachtsansprache an die Kurie und die Zusicherung, ganz hinter ihm und seinem Lehramt zu stehen: Papst Franziskus erhält an diesem Montag Rückendeckung durch sein Beratergremium K9. In einer ungewöhnlichen Stellungnahme des Kardinalsrates schreibt dessen Koordinator, Kardinal Oscar Andrés Rodríguez Maradiaga, er und seine Kollegen hätten dem Heiligen Vater bei ihrer Begegnung am Montag für seine Weihnachtsansprache gedankt. Sie hätten daraus Ermutigung und Richtungsweisung für die Arbeit des Rates gezogen. In Zusammenhang mit – nicht näher bezeichneten – jüngst vorgefallenen Ereignissen versicherte der Kardinalsrat dem Papst die „volle Unterstützung“ seiner Arbeit, seiner Person und seines Lehramtes.

In seiner Weihnachtsansprache an die Kurie 2016 hatte Franziskus über die Kurienreform gesprochen. Es gehe dabei um einen „Prozess des Wachstums und vor allem der Bekehrung“, sagte der Papst vor den versammelten Kurienmitarbeitern. Kurz ging er auf Kritiker aus den eigenen Reihen ein: Neben konstruktiver Kritik, Angst und Trägheit gebe es an der Kurie bisweilen „böswillige Widerstände“ aus einem „verqueren Geist“. Diese Art von Reformverweigerung, die „oft im Schafspelz“ daherkomme, verstecke sich „hinter rechtfertigenden und in vielen Fällen anklagenden Worten“ und flüchte sich „in Traditionen, Schein, Formalitäten, in das Bekannte“.

Ab diesem Montag tagt der K9-Rat zum 18. Mal im Vatikan. Der hochkarätigen Gruppe gehört als Vertreter Europas der Münchner Kardinal und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx an. (rv)

K9-Rat: „Vereinfachen, harmonisieren und dezentralisieren“

KardinalsratDas 15. Treffen des sogenannten K9-Rates ist beendet. Die neun Papstberater haben in den vergangenen drei Tagen vor allen Dingen über die vatikanische Medienreform, die Weiterentwicklung der Wirtschaftsfragen im Vatikan und den Kampf gegen die Pädophilie gesprochen. Das unterstrich Vatikansprecher P. Federico Lombardi bei einer Pressekonferenz im Vatikan an diesem Mittwoch.

Der Papst habe bei den dreitägigen Arbeiten mehrmals persönlich teilgenommen. Die neun Kardinäle, die den Papst bei der Erarbeitung einer neuen Apostolischen Konstitution mithelfen, hätten über die Weiterführung „einiger Dikasterien“ beraten, so P. Lombardi. Namentlich ging es um das vatikanische Staatssekretariat, die Bischofskongregation und die Ostkirchenkongregation als auch die Kongregation für katholische Bildung und die Päpstlichen Räte für Kultur sowie jene für die Ökumene und den interreligiösen Dialog.

Es seien auch „Evaluationsresultate“ des K9-Rates an den Papst überreicht worden, die die Glaubenskongregation sowie jene für die Sakramentenordnung, die Heiligsprechungs- und die Ordenskongregation betreffen. Es wurden auch weitere Überlegungen zu dem bereits beschlossenen neuen Dikasterium Caritas, Gerechtigkeit und Frieden gemacht, fügte der Vatikansprecher an. Es seien drei Punkte hervorgehoben worden, die Reformen sollten „vereinfachen, harmonisieren und dezentralisieren“, sagte P. Lombardi.

Im Übrigen kümmere sich der K9-Rat nicht nur um die Kurienreform, sondern berate den Papst auch in anderen Fragen, unterstrich Jesuitenpater Lombardi. Der Rat habe kein „festgelegtes Ende ihrer Tätigkeit“. Die nächsten Sitzungen finden vom 12. bis 14. September und vom 12. bis 14. Dezember im Vatikan statt. (rv)

 

K9-Rat tagt wieder

Kardinalsrat_K9Der Kardinalsrat K9 tagt zum 15. Mal im Vatikan, und Papst Franziskus nimmt an den Beratungen teil. Bei der aktuellen Sitzungsrunde, die bis einschließlich Mittwoch dauert, sprechen die Kardinäle einschließlich Kardinal Reinhard Marx von München und Freising in erster Linie über die voranschreitende Reform der päpstlichen Medienlandschaft. Der neunköpfige Kardinalsrat berät den Papst bei den Reformen, denen er den Kurienapparat unterziehen möchte. Von diesem Wochenende stammt die Nachricht von der Schaffung einer neuen Vatikanbehörde, in der die Räte für Familie und Laien zusammenwachsen sollen. (rv)

Vatikan: Kardinäle beraten über Zusammenlegungen von Räten

Kardinal PellDie Neuorganisation der Arbeit des Heiligen Stuhls schreitet langsam, aber beständig voran: Die neun Kardinäle, die Papst Franziskus bei der Kurienreform beraten, arbeiten bereits an einem Vorschlag für die Neufassung der Konstitution „Pastor Bonus“. Das sagte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Mittwoch vor Journalisten. Die Kardinäle hätten sich bereits auf einen Entwurf zur Einleitung des Papiers geeinigt. „Pastor Bonus“ ist der Grundlagentext für die Arbeitsweise an den Behörden des Heiligen Stuhles.

Der sogenannte K9-Rat ist seit Montag und noch bis Mittwochabend zu seinem sechsten Treffen im Vatikan versammelt. Intensiv hätten die Kardinäle diesmal über die Aufteilung der vatikanischen Räte und ihre Zuständigkeiten gesprochen. Lombardi:

„Zum einen lag der Schwerpunkt auf den Themenbereichen Laien und Familien, die auch Frauen, Jugendliche, geistliche Bewegungen umfasst. Der andere Themenbereit war Gerechtigkeit und Frieden, einschließlich Migranten, Caritas, Gesundheit, Leben und Ökologie, besonders Human-Ökologie. Diese beiden Überthemen wurden verhandelt, um zu sehen, wie man sie an der Kurie besser koordinieren und auf einer großen Basis betrachten kann.“

Damit steht eine mögliche Zusammenlegung verschiedener Räte im Raum. Auf der einen Seite wären demnach der Laien- und der Familienrat betroffen, auf der anderen die vier Räte für Gerechtigkeit und Frieden, Migranten und Krankenpastoral sowie das päpstliche Hilfswerk „Cor Unum“. Die Phase der K9-Beratungen über wirtschaftlich-administrativen Angelegenheiten sei bereits abgeschlossen, erklärte Lombardi und verwies auf die neue vatikanische Wirtschaftsarchitektur, die Kardinal Pell bereits vorgestellt hatte.

Neuerlich betonte Lombardi, der K9-Rat treffe selbst keine Entscheidungen, sondern werde dem Papst Vorschläge unterbreiten. Diese dienten dem Papst als Entscheidungsgrundlage. Franziskus werde sie eventuell zuvor in weitere Beratungen einbringen, um es zum Beispiel mit den Chefs der Kurienbehörden zu besprechen. Diese träfen sich im Herbst zu ihrem turnusmäßigen Gespräch mit dem Papst.

Als Termine für die nächsten Versammlungen des K9-Rates nannte Lombardi 9. bis 11. Dezember und 9. bis 11. Februar 2015. Dem Rat gehören neun Kardinäle aus allen Erdteilen an. Neben Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin – dem einzigen K9-Mitglied aus der Kurie – gehört dem Gremium Kardinal Reinhard Marx an. (rv)