Der Kammerdiener des Papstes, der Dokumente von Benedikts Schreibtisch entwendet haben soll, wird weiter verhört. Das sagte Papstsprecher Federico Lombardi am Mittwoch vor Journalisten. Der Jesuit dementierte Berichte, es gebe starke Meinungsunterschiede in der Kardinalskommission, die das vatikanische Geldinstitut IOR überwacht. Entsprechende Berichte seien „nicht wahr". Vor knapp zwei Wochen hatte der aus externen Bankfachleuten bestehende Aufsichtsrat des IOR Gotti Tedeschi wegen unzureichender Erfüllung seiner Amtsgeschäfte das Misstrauen ausgesprochen. Der Vorsitzende des Kardinalsrats, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, hatte Gotti Tedeschi daraufhin seine Entlassung mitgeteilt. Lombardi stellte klar, zwischen Tedeschis Entlassung und der Durchsuchung von dessen Wohn- und Büroräumen durch die italienische Staatsanwaltschaft vor wenigen Tagen gebe es keinen Zusammenhang. Dies seien zwei „komplett verschiedene" Vorgänge, die nichts miteinander zu tun hätten. Die Staatsanwaltschaft von Neapel hatte am Dienstag eine Wohnung Gotti Tedeschis in Piacenza sowie dessen Büroräume in Mailand durchsuchen lassen. Die Durchsuchungen standen im Zusammenhang mit Ermittlungen in einem internationalen Korruptionsskandal. (rv)