Kardinal Arinze: Kommunion kann nicht mit Protestanten wie Bier und Kuchen geteilt werden

In dieser Woche widersprach Kardinal Francis Arinze in einem Interview im Buckfast Abbey in Devon, England, der Idee, geschiedenen und wieder verheirateten Katholiken die Kommunion zu ermöglichen.

Vaticanhistory – Martin Marker

LifeSiteNews veröffentlichte die wichtigsten Aussagen von Kardinal Arinze, dem ehemaligen Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung unter Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI.,  aus diesem Interview zum Thema „Interkommunion“ und „Amoris laetitia“.

Der nigerianische Kardinal sagte:

„Die heilige Kommunion könne nicht mit protestantischen Ehepartnern geteilt werden, wie Freunde, die Bier oder Kuchen teilen. Es ist sehr wichtig, die Doktrin zu betrachten“, sagte er. „Die Eucharistiefeier ist kein ökumenischer Gottesdienst. Es ist nicht eine Versammlung derer, die an Christus glauben und ein Gebet für den Anlass erfinden, es ist eine Feier der Geheimnisse Christi, der für uns am Kreuz gestorben ist, der Brot in seinen Körper und Wein in sein Blut gemacht und erzählt hat, die Apostel tun dies in Erinnerung an mich. „

„Es ist die Gemeinschaft, die die heilige Eucharistie feiert“, sagte er. „Jeder, der kein Mitglied dieser Gemeinschaft ist, passt überhaupt nicht hinein.“

Er fügte hinzu, dass die Protestanten, die in der katholischen Kirche die Heilige Kommunion empfangen wollen, Katholiken werden sollten.

„Komm, sei in die Kirche aufgenommen“, sagte er, „und dann kannst du siebenmal die Woche die heilige Kommunion empfangen. Ansonsten, nein.“

Arinze machte seine Äußerungen mitten in der Kontroverse über die Deutsche Bischofskonferenz (DBK), die für eine „Interkommunion“ protestantischen Ehepartner und Katholiken plädiert. Einige Mitglieder der DBK schlagen vor, den Protestanten unter bestimmten Umständen die Kommunion zu ermöglichen. Während die Bemühungen von einigen, vor allem vom Vorsitzenden der DBK, Kardinal Reinhard Marx unterstützt werden, lehnen sieben Bischöfe den Schritt ab und fordern den Vatikan auf, einzugreifen. Papst Franziskus verwies die Angelegenheit zurück an die deutschen Bischöfe, mit der Vorgabe, zu einer „einstimmigen“ Entscheidung auf der Konferenzebene zu kommen.

„Wenn eine Person geschieden ist und wieder geheiratet hat (ohne eine Annullierung), dann gibt es ein Problem“, sagte Arinze und betonte, dass Jesus lehrte, dass dies Ehebruch sei.“

Der Kardinal widerspricht mit seinen Äußerungen klar den Episkopaten, die sagen, dass „Amoris laetitia“ die Lehre der Kirche über Ehe und Eucharistie nicht geändert habe. Dieses Papstdokument hat seit zwei Jahren weltweite Zwietracht gebracht. Es ist nicht ein „grünes Licht“ das die Tür öffnet, um den geschiedenen und wieder verheirateten Katholiken oder protestantischen Ehepartner die Kommunion zu ermöglichen.

„Wir können nicht barmherziger sein als Christus“, fügt Arinze hinzu. „Wenn einer von uns sagt, er hätte die Erlaubnis von Christus, einen der Hauptpunkte zu ändern, die Christus uns im Evangelium gegeben hat, würden wir gerne diese Erlaubnis und auch die Unterschrift sehen.“

Kardinal Arinze stellt sich mit seinen Äußerungen unmissverständlich auf die Seite der Kardinäle und Bischöfe, die seit langem „Amoris laetitia“ im Kapitel VIII. kritisieren und für das Übel der anhaltenden weltweiten kirchlichen Verwirrungen halten. Seine Argumentationen zielen also nicht nur auf die Bischöfe der DBK sondern auch auf Papst Franziskus. (vh – mm)

Rom-Konferenz: „Katholische Kirche, wohin gehst du?“

Quelle: Sandro Magister(Screenshot am 20. März)

Bereits seit einigen Wochen ist bekannt, dass in Rom eine besondere Konferenz geplant ist. Der Vatikanist Sandro Magister hat hierzu heute einige Details bekannt gegeben.

Die Konferenz soll am 07. April, ab 15.00 Uhr im Konferenzzentrum „The Church Village“ in der Via Torre Rossa 94, nur wenige Kilometer vom Petersdom entfernt, stattfinden. Hintergrund ist, der katholischen Kirche den Weg zu weisen, nach der unsicheren Zeit der ersten fünf Jahre des Pontifikats von Papst Franziskus.

Offenbar zielt die Konferenz darf ab, die Fünfjahresperiode kritisch zu bewerten. Darauf deutet auch der Titel hin:

„Katholische Kirche, wohin gehst du?“

Im Untertitel heißt es:

„Nur ein Blinder kann leugnen, dass es in der Kirche eine große Verwirrung gibt“.

Diese Formulierung geht auf einen der Dubia-Kardinäle, Kardinal Carlos Caffarra (1938-2017) zurück. Diese hatten 2016 mit dem Ziel, Klarheit über die umstrittenen Punkte des nachsynodalen apostolischen Schreibens „Amoris laetitia“ zu bekommen, den Papst um Klärung gebeten. Doch ohne jeden Erfolg, sie erfuhren nur schweigende Missachtung vom Papst.

Magister sieht in der Konferenz folgende Zielsetzungen:

„In einer Kirche, die man als treibend betrachtet, wird die Schlüsselfrage, der sich die Konferenz stellen wird, gerade darin bestehen, die Führungsrollen des „Volkes Gottes“ neu zu definieren, die Eigenschaften und Grenzen der Autorität des Papstes und der Bischöfe, der Formen der Konsultation der Gläubigen in Fragen der Lehre, zu klären.

Dies sind Fragen, die zu seiner Zeit von einem großen Kardinal gründlich untersucht wurden, der sowohl von Progressiven als auch von Konservativen zur Unterstützung ihrer jeweiligen Thesen, dem Seligen John Henry Newman, oft zitiert wurden. Laut Magister sind die Namen der Kardinäle und Bischöfe, welche sich diesen Fragen stellen werden, noch nicht im Detail bekannt. Mit „Ad-hoc“ Videobotschaften wurden bereits zwei sehr repräsentative Kardinäle mit Beiträgen bestätigt. Der chinesische emer. Bischof von Hongkong, Joseph Kardinal Zen Ze-Kiun und der ehemalige Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der Nigerianer Francis Kardinal Arinze. Es wird auch eine posthume Projektion eines Videointerviews mit Kardinal Caffarra über die kontroverse Enzyklika von Papst Paul VI. „Humanae Vitae“ geben“.

Ferner wird es auch Vorträge von Laien geben. Professor Valerio Gigliotti, Professor der Geschichte und des Rechts des Mittelalters und der Neuzeit von der Universität Turin, wird die Ausübung der „plenitudo potestatis“ des Papstes in der Geschichte der Kirche in den Mittelpunkt stellen. Während Professor Renzo Puccetti, ein Arzt und Professor für Bioethik am Päpstlichen Theologischen Institut Johannes Paul II., die Entwicklung der Bioethik dieses Instituts von der ersten Phase mit Caffarra als Präsident bis zur aktuellen Phase unter der Leitung von Erzbischof Vincenzo Paglia analysieren wird.

Decleratio/Glaubensbekenntnis:

Die Konferenz soll in einem prägnanten Glaubensbekenntnis zu den heute umstrittenen Punkten zur Lehre und Moral gipfeln. Anders als bei der Dubia soll diese Erklärung als „Stimme der getauften und bestätigten Mitglieder des Volkes Gottes“ für die ganze Kirche und für die Welt vorgeschlagen werden.

Ob diese Konferenz einen Durchbruch in Lehre und Moral bringen wird, darf mit Spannung erwartet werden. Zu wünsche wäre es, dass sich zahlreich namhafte Bischöfe und Kardinäle der Weltkirche an diesem Ereignis beteiligen und dem Papst zu verstehen geben, die anhaltende Verwirrung in der katholischen Kirche endlich zu beenden. (vh)

Nigeria: Kardinal Arinze feiert 80. Geburtstag

Francis Kardinal Arinze feiert heute seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 25.05.1985 durch Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben. Davor, von 1967 bis 1985 war er Erzbischof von Onitsha (Nigeria). Mit der Kardinalswürde erhielt er die Diakonie "S. Giovanni della Pigna". Diese hatte er bis 1996 in Besitz. Anschließend erhob ihn der Papst zum Kardinalpriester (pro hac Vice). Seit 2005 ist er Kardinalbischof von Velletri-Segni. 1985 bis 2002 war er Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog und 2002 bis 2008 leitete er als Präfekt die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Mit seinem 80. Geburtstag verliert Arinze sein aktives Wahlrecht in einem künftigen Konklave. Insgesamt hat das Kardinalskollegium somit noch 115 Purpurträger mit Wahlrecht und 90 Kardinäle ohne Wahlrecht für eine künftige Papstwahl. (vh)