Kardinal Karl Josef Becker war ein „Meister der christlichen Weisheit". Mit diesen Worten würdigte Kardinaldekan Angelo Sodano seinen verstorbenen Mitbruder bei dessen Totenmesse im Petersdom an diesem Montag. Papst Franziskus sprach das Totengebet. Der deutsche Jesuiten-Kardinal Becker war vergangene Woche 86-jährig in Rom verstorben. Er findet seine letzte Ruhestätte in der Jesuiten-Gruft des römischen Friedhofs Verano. Papst Benedikt XVI. hatte den Theologen 2012 ins Kardinalskollegium aufgenommen. Becker galt als Mittlerfigur in den heiklen Gesprächen mit der schismatisch orientierten Piusbruderschaft. (rv)
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Kardinal Karl Josef Becker verstorben
Kardinal Karl Josef Becker ist tot. Der deutsche Jesuitenpater und Theologe verstarb an diesem Dienstag in Rom im Alter von 86 Jahren. Kardinal Becker wurde 1928 in Köln geboren und war seit 1948 Mitglied im Jesuitenorden. Seit 1963 war es als Dozent für Theologie tätig, zuerst in Frankfurt, dann seit 1969 als Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 2003 emeritiert wurde. Außerdem war Pater Becker lange Jahre als Berater der Glaubenskongregation tätig, zuletzt auch als einer der Teilnehmer an den Gesprächen mit der Pius-Bruderschaft.
2012 hatte ihn Papst Benedikt XVI. im Alter von 83 Jahren zum Kardinal erhoben, auf eigene Bitte hin wurde er aber durch den Papst von der Bischofsweihe dispensiert. (rv)
Kard. Becker: „Glaube und Kultur gehören zusammen“
Die katholische Kirche hat bei der Verkündigung der Frohen Botschaft auch auf die verschiedenen Kulturen zu achten. Das war eine der Schlussfolgerungen einer Konferenz an der päpstlichen Universität „Gregoriana" am Wochenende. Die Fakultät für Missiologie würdigte in ihrer Konferenz das 50-jährige Bestehen der Konzilstexte, die wichtige „Leitfaden" für die Missionierung darstellen. Ein besonderer Gast der Versammlung war der deutsche Kardinal und Jesuitenpater Karl Josef Becker. Er hielt eine Lectio magistralis. Sein Fazit:
„Glaube und Kultur gehören zusammen. Glaube ist immer unabhängig von Kultur, aber muss sich ausdrücken in der Kultur. Aus diesem Grund – so sehr ich die scharfe Trennung vollziehe – bestehe ich auf diese große Verbindung." (rv)
Italien/D: Kardinal Becker nimmt Titelkirche in Besitz
Der deutsche Kardinal Karl Josef Becker nimmt am 22. April seine römische Titelkirche in Besitz. Das gab das Vatikanische Presseamt am Montag bekannt. Beim Konsistorium am 18. Februar hatte Benedikt XVI. dem 83-jährigen früheren Theologieprofessor und Vatikanberater die Kirche „San Giuliano Martire" als römische Diakonie zugewiesen. Der Kardinalssitz erinnert an den früheren Brauch, dass die Päpste vom römischen Klerus gewählt wurden. Die Kirche San Giuliano liegt an der nach Norden führenden Ausfallstraße Via Cassia. Die Pfarrei wurde 1980 gegründet, die Kirche 1995 eingeweiht. 1997 stattete Papst Johannes Paul II. ihr einen Besuch ab. (rv)
Die beiden Titelkirchen für die zwei deutschen Kardinäle
Den neuen Kardinälen wird beim Ritus der Kardinalserhebung traditionell eine eigene Titelkirche in Rom zugewiesen. Bei den beiden neuen Deutschen Kardinälen Rainer Maria Woelki und Kardinal Karl Josef Becker sind dies die römische Kirchen „San Giovanni Maria Vianney" und „San Giuliano Martire".
Die Kirche San Giovanni Maria Vianney liegt in einem multikulturellen Stadtviertel am südöstlichen Stadtrand Roms. Die pastoralen Aktivitäten der Kirchengemeinde reichen in die frühen 50er Jahre zurück. Die Kirche ist architektonisch mit einem schlichten Betonbau recht einfach gehalten, sie ist nach dem französischen Heiligen Jean-Marie Vianney, der auch als „Heiliger Pfarrer von Ars" und Schutzpatron der Pfarrer bekannt ist, benannt. Dem 1815 in Grenoble zum Priester geweihten Vianney gelang es, die nicht religiöse Gemeinde von Ars-sur-Formans bei Lyon in ein lebendiges Zentrum des katholischen Glaubens zu verwandeln. Der in Armut und unter Entbehrungen lebende Geistliche ließ nicht nur die Ortskirche renovieren, sondern gründete ab 1818 verschiedene Bruderschaften, Schulen und soziale Einrichtungen. Ars wurde unter seiner Leitung zu einem Pilgerort, der jährige tausende von Gläubige anzog. Papst Benedikt XVI. rief anlässlich des 150. Todesjahres des Pfarrers von Ars ein Priesterjahr aus, das am 19. Juni 2009 und ein Jahr später mit einem großen Priestertreffen in Rom endete.
Die im Norden Roms an der Via Cassia gelegene San Giuliano Martire-Kirche ist nach dem römischen Märtyrer Julianus benannt. Der in Dalmatien geborene Julianus erlitt unter Kaiser Antonius Pius (138-161 nach Christus) den Märtyrertod, nachdem er seinen christlichen Glauben bekannte und diesem auch unter schrecklichen Qualen der Folter nicht abschwor. Die noch relativ junge San Giuliano-Gemeinde erlebt mit einem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1997 prominenten Besuch. (rv)