Kardinal Bernardin Gantin, an dessen Grab Papst Benedikt XVI. in Ouidah am Samstag gebetet hat, ist bis heute die größte spirituelle Führungsfigur Benins. Bischof Jean Yves Riocreux von Pontoise in Frankreich war persönlich mit Kardinal Gantin befreundet, und er besucht Benin im Zug dieser Papstreise bereits zum zehnten Mal. Kennen gelernt hat er den afrikanischen Kirchenmann damals in Rom, als Gantin Präfekt der Bischofskongregation war.
„Ich war beeindruckt von diesem großen Mann, seiner Intelligenz, seiner Aufmerksamkeit für den Menschen, seiner große Demut und seinem Dienst an der Kirche. Als der Kardinal in Paris am 13. Mai 2008 starb, hatte ich, so möchte ich es sagen, die Gnade, seinen Leichnam nach Benin zu begleiten. Das war ein Tag nationaler Trauer für Benin, aber auch in Frankreich nahm man das sehr zur Kenntnis, wo er außerordentlich geschätzt wurde. Ich durfte auch die Freundschaft zwischen dem heutigen Papst und Kardinal Gantin beobachten, die entstand, als sie gleichzeitig 1977 in den Kardinalsrang erhoben wurden. Deshalb war ich sehr berührt, als ich im Flugzeug von Rom nach Cotonou Papst Benedikts Hommage an Kardinal Gantin hörte."
Bischof Riocreux zieht als Beobachter der Papstreise aus nächster Nähe folgende Bilanz:
„Ein großer Erfolg, zunächst für die Organisation des Landes, und dann auch für die Kirche in Erinnerung an Kardinal Gantin. Und schließlich liegt in dieser Reise eine Kraft für ganz Afrika, denn wir sind hier seit drei Tagen mit einer Menge afrikanischer Bischöfe zusammen, von Nord- bis Südafrika, und wir leben diesen Moment als Erinnerung an die Afrika-Bischofssynode 2009. Diese Reise richtet sich an ganz Afrika, mehr noch, an die ganze Welt." (rv)