Er ist bekannt dafür, kein Blatt vor dem Mund zu nehmen: der peruanische Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne, Erzbischof von Lima, war am Montag anlässlich des Ad Limina-Besuch der peruanischen Bischofskonferenz beim Papst. Drei Stunden lang dauerte der Austausch der zahlreichen peruanischen Bischöfe mit Franziskus. Es sei ein offenes Gespräch gewesen, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Kardinal Cipriani. Man haben über die Lage der Menschen in Peru gesprochen. Cipriani stand vergangenes Jahr wegen einer Aussage zum optischen Erscheinungsbild junger Frauen in den Schlagzeilen . Für seine Einlassung erntete er heftige Kritik. 2012 hingegen kam es zum Streit zwischen ihm und der ehemaligen katholischen Universität Perus, da Kardinal Cipriani entschieden hatte, dort die missio canonica nicht zu erneuern. Diese erlaubt es den Theologieprofessoren erst, diesen Studiengang im Auftrag und Namen der Katholischen Kirche zu lehren. De facto sprach er damit der Uni in Lima ihr „Katholischsein“ ab. Der Streit wurde durch Vermittlung des Vatikan später gelöst.
„Der Papst hat uns beim Gespräch am Montag dazu aufgerufen, hinauszugehen, um die Menschen aufzusuchen, ihnen beizustehen. Er will, dass wir als Hirten den konkreten Problemen der Menschen annehmen“, so Kardinal Cipriani über das Treffen mit dem Papst. Auch verriet er einen Wunsch des Papstes: „Er hat uns gesagt, dass er 2018 unbedingt Peru besuchen wolle. Aber es ist noch kein konkretes Datum festgelegt worden. Das ist aber eine Nachricht, die uns mit Freude erfüllt.“ (rv)