Seit Monaten bereits sorgt die Papstreise auf die britische Insel für Diskussionen. Zuerst waren es einige Anwälte, die den Papst bei der Ankunft wegen dem Missbrauchskandal verhaften wollten, dann kritisierten einige Medien die Kosten der Reise. Nun fragen sich einige Beobachter, weshalb der Papst die Queen in Schottland und nicht in England treffen wird. Dazu hat der schottische Kardinal Keith O’Brien eine klare Antwort:
„Aus praktischen Gründen, denn Queen Elizabeth befindet sich in jenen Tagen in Schottland, wo sie ihren Urlaub verbringt. Das wäre wie wenn der Papst die Königin statt im Vatikan in Castelgandolfo empfangen würde. Und dann möchte ich auch betonen, dass der Papst nicht einzig England besuchen wird, es handelt sich vielmehr um eine Pastoralreise für ganz Großbritannien. Dazu zählt Schottland genauso wie England und Wales.“
Kopfzerbrechen bereitet dem Kardinal die derzeitige Berichterstattung auf der Insel. O’Brien warf am Wochenende der BBC vor, sie hätte in der Vergangenheit einen ständigen antichristlichen Kurs gefahren. Als Beleg verwies der Erzbischof von Edinburgh und Vorsitzende der Schottischen Bischofskonferenz auf eine detaillierte Untersuchung der BBC-Berichterstattung zu christlichen Themen im Allgemeinen und zur katholischen Kirche im Besonderen.
„Besorgt bin ich über eine TV-Dokumentation zum Thema sexueller Missbrauch durch Priester, die BBC2 am 15. September, dem Vorabend der Ankunft des Papstes, ausstrahlen will. Doch wir in Schottland möchten uns einzig auf diese Reise konzentrieren. Wir sind überglücklich, dass Papst Benedikt XVI. uns besuchen wird. Die Bürger von Edinburgh sind sehr stolz, dass bei ihnen auch der politische Teil der Reise stattfindet.“
Autor des BBC-Beitrags ist Mark Dowd, ein früherer Dominikanerpater, der homosexuell ist und dem Papst einen falschen Kurs im Umgang mit Homosexualität vorwirft. (rv)