Italien: Giovanni Kardinal Lajolo feiert 80. Geburtstag

Kardinal LajoloDer italienische Kardinal Lajolo begeht heute seinen 80. Geburtstag. Lajolo war von 1995 bis 2003 Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland und anschließend Sekretär im Staatssekretariat des Vatikans. Papst Benedikt XVI. übertrug ihm 2006 die Leitung des Governatorato und erhob ihn 2007 in den Kardinalsstand. Das Amt des Präfekten des Governatorato bekleidete er bis zum Jahr 2011. Er war zudem Mitglied in mehreren Dikasterien der römischen Kurie in Rom. Mit seinem heutigen Geburtstag verliert er sein aktives Wahlrecht für eine Papstwahl. Somit sind momentan nur noch 110 Kardinäle wahlberechtigt in einem künftigen Konklave. Das gesamte Kardinalskollegium umfasst derzeit 208 Purpurträger. (vh)

D/Vatikan: Kardinal Lajolo reist nach Schönstatt

 Kardinal Giovanni Lajolo vertritt den Papst beim Jubiläum der Schönstatt-Bewegung in Deutschland. Franziskus entsendet den emeritierten italienischen Kurienkardinal zu den Feierlichkeiten von 16. bis 19. Oktober in Vallendar bei Koblenz, wie der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekanntgab. Kardinal Lajolo wirkte in früheren Jahren als Nuntius in Berlin und spricht gut Deutsch. Die Schönstatt-Bewegung entstand vor 100 Jahren auf Initiative von Pater Joseph Kentenich. Pilger aus 50 Nationen werden sich an der Jubiläumswallfahrt nach Schönstatt im Oktober beteiligen. (rv)

D: Abschluss des Lajolo-Besuchs im Bistum Limburg

LajoloHier die Erklärung im Wortlaut (veröffentlicht im Bistum Limburg):

"Gemeinsame Erklärung des Bischofs von Limburg und des Limburger Domkapitels zum Abschluss des Besuches von Giovanni Kardinal Lajolo im Bistum Limburg:


Die väterliche Sorge des Bischofs von Rom, Papst Franziskus, der im Kollegium der Bischöfe „den Vorsitz in der Liebe führt", ist im brüderlichen Besuch von Giovanni Kardinal Lajolo überzeugend zum Ausdruck gekommen.
1. Den eindringlichen Appell des Heiligen Vaters an uns im Bistum Limburg, den Frieden zu suchen und die Einheit zu wahren, haben wir mit Dankbarkeit aufgenommen.

2. Der Zweck des Besuches war, ein klares und differenziertes Bild von der Situation der Diözese zu gewinnen und alle zum Verständnis füreinander und zur Eintracht zu bewegen.

3. Der Kardinal hat im Laufe der Woche eine Fülle von Gesprächen mit dem Bischof, dem Domkapitel, Vertretern des Priesterrates und der synodalen Gremien sowie mit weiteren Ordensleuten, Priestern und Laien geführt und wird den Heiligen Vater darüber ausführlich informieren.

4. Der Bischof hat zugesichert, dass er alle Kosten für die Baumaßnahme auf dem Domberg umgehend im Bischöflichen Ordinariat feststellen lassen und der Sonderprüfung einer Kommission zugänglich machen wird, die er beim Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz erbeten hat. Der Abschlussbericht der Kommission, der alle Kosten, die Finanzierung und die eingeschlagenen Verfahrenswege überprüft und erfasst, wird offengelegt.

5. Der Bischof hat erneut seinen festen Willen zum Ausdruck gebracht, bei der Leitung der Diözese von den Beratungsorganen regelmäßigen und verlässlichen Gebrauch zu machen, die dafür im allgemeinen und partikularen Kirchenrecht vorgesehen sind.

6. Dem Wunsch des Heiligen Vaters entsprechend, wird das Domkapitel diesen Weg des Bischofs aufmerksam und loyal begleiten.

7. Der Bischof vertraut darauf, dass die Konferenzen und Räte auf diesem Weg dazu beitragen, die anstehenden Probleme im Geist der Offenheit und der Geschwisterlichkeit zu lösen.

Möge der Herr die vielen Gebete, die für das Bistum und den Bischof vor ihn getragen werden, in seiner großen Barmherzigkeit erhören.

Limburg, am Fest Kreuzerhöhung, 14.9.2013

Giovanni Kardinal, Lajolo Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, Domdekan Günther Geis"

(Quelle: Bistum Limburg)

D: Kardinal Lajolo zum „brüderlichen Besuch“ in Limburg erwartet

LajoloDas Bistum Limburg hat am Samstagabend bestätigt, dass Kardinal Giovanni Lajolo aus dem Vatikan demnächst die Diözese besucht. Allerdings handle es sich nicht um eine „Apostolische Visitation", sondern um einen „brüderlichen Besuch", stellte die Pressestelle des Bistums klar. Der Meldung lag ein Brief des vatikanischen Bischofs-Verantwortlichen Kardinal Marc Ouellet an den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bei. Daraus geht hervor, dass dieser selbst in Rom um eine Apostolische Visitation gebeten hatte. Im Rahmen einer solchen Überprüfung nimmt ein vom Papst bestellter Abgesandter Institute, Diözesen oder sonstige kirchliche Einrichtungen in den Blick, um Vorfälle zu untersuchen, die möglicherweise gegen kirchliche Normen verstoßen.

Der Heilige Stuhl hege „volles Vertrauen" in die Amtsführung des Bischofs und sehe „darum auch keinen Anlass für eine Apostolische Visitation im Bistum Limburg", heißt es in dem Schreiben aus dem Vatikan. Gleichwohl seien die von Tebartz-van Elst genannten „Punkte ernst zu nehmen" und auch „die Reaktionen in den Medien nicht zu übersehen". Diese belasteten „die Einheit zwischen Bischof und Volk" und drohten überdies, die Integrität des Bischofsamtes wie auch der Person des Bischofs „öffentlich zu beschädigen", so Kardinal Ouellet, der Präfekt der Bischofskongregation. Daher entsende Papst Franziskus Kardinal Lajolo zu einem „brüderlichen Besuch in das Bistum Limburg".

Lajolo ist ein erfahrener Diplomat mit sehr guten Deutschkenntnissen. Heute emeritiert, wirkte er in früheren Jahren in Berlin als Nuntius, also Botschafter des Papstes. Der Kardinal werde sowohl mit Bischof Tebartz-van Elst als auch mit dem Domkapitel sowie mit „anderen relevanten Personen" sprechen, heißt es in dem Schreiben. „Gegebenenfalls" werde Lajolo „brüderlich ermahnen", vor allem aber solle sein Besuch „zum Frieden und zur Einheit" ermutigen. Bischof Tebartz-van Elst sei für die mit diesem Schreiben gegebene Unterstützung sehr dankbar und freue sich auf den Besuch des Vatikan-Kardinals, heißt es in der Mitteilung des Bistums. (rv)

Vatikan weist Vorwürfe des Misswirtschaft zurück

Das vatikanische Governatorat hat Vorwürfe der Korruption, Misswirtschaft bzw. Vetternwirtschaft zurückgewiesen. In einem ausführlichen Kommunique vom Samstag stellt die Leitung der vatikanischen Staatsverwaltung Punkt für Punkt klar, dass die Auftragsvergabe in ihrem Bereich
stets aufgrund regulärer Ausschreibungen erfolgt und dass die Bilanzen von der vatikanischen Finanzaufsicht überprüft werden. Außerdem setze das Governatorat die Empfehlungen der Unternehmensberatung McKinsey um, deren Überprüfung es 2009 erbeten hatte. – Italienische
Medien hatten in der vergangenen Woche Passagen aus zwei Beschwerdebriefen des früheren leitenden Governatorats-Mitarbeiters Erzbischof Carlo Maria Vigano veröffentlicht. Darin war von Missständen in der Vatikanstaat-Verwaltung die Rede. Schon Papstsprecher Federico Lombardi hatte das unlängst Journalisten gegenüber zurückgewiesen.

Das Governatorat weist in dem Kommunique die erhobenen Vorwürfe im Detail zurück. Die aufgestellten Behauptungen beruhten auf „falschen Einschätzungen und unbegründeten Ängsten", wie eine genaue Überprüfung gezeigt habe. Italienische Medien hatten aufgrund der Briefe gefolgert, Vigano sei aufgrund seines harten und effizienten Durchgreifens gegen Missstände in der vatikanischen Staatsverwaltung als Nuntius nach Washington „abgeschoben" worden. Den Anstieg des Vatikan-Haushalts von einem Defizit von 7,8 Millionen Euro im Jahr 2009 auf ein Plus von 21 Millionen Euro im Folgejahr erklärt das Kommunique mit der internationalen Finanzkrise. Die Verluste aus der Krise von 2008 habe man auch auf 2009 verteilt. Der Anstieg in 2010 resultiere aus einer besseren Anlage- und Investitionspolitik der vatikanischen Güterverwaltung APSA, aber auch aus einem Rekordergebnis der vatikanischen Museen. – Italienischen Medienberichte hatten diesen Anstieg auf ein entschiedenes Vorgehen Viganos gegen Missstände etwa bei der Auftragsvergabe zurückgeführt.

Die Vergabe von größeren Aufträgen erfolge im Vatikan aufgrund einer regulären und von einer Kardinalskommission überwachten Ausschreibung, heißt es in dem Kommunique. Kleinere Arbeiten würden entweder von den „Technischen Diensten" des Vatikans erledigt oder an qualifizierte auswärtige Firmen vergeben. Das Kommunique ist vom früheren Governatorats-Chef, Kardinal Giovanni Lajolo und von seinem Nachfolger, Erzbischof Giuseppe Bertello, unterzeichnet, außerdem vom früheren und jetzigen Vize. Es bekundet den Abteilungsleitern und den Mitarbeitern des Governatorats sowie den Mitgliedern des Finanzkomitees vollstes Vertrauen. Kardinal Lajolo hatte sich vor wenigen Tagen zu einem Gespräch mit Papst Benedikt XVI. getroffen. (rv)