Italien: Grabtuchausstellung schließt mit Besucherrekord

In Turin endete an diesem Sonntag die Ausstellung des Grabtuchs Jesu. Seit dem 10. April haben mehr als 2,1 Millionen Pilger in der Kathedrale der norditalienischen Industriemetropole vor dem Tuch gebetet, in das der Tradition nach der Leichnam Jesu nach der Kreuzigung eingehüllt worden war. Die meisten Besucher kamen aus Italien, 130.000 reisten aus den Nachbarländern an, vor allem aus Frankreich, teilte der Turiner Kardinal Severino Poletto am Samstag bei einer Bilanzpressekonferenz mit. Unter den Besuchern waren fast 40.000 Kranke und Behinderte. Die öffentliche Ausstellung des Grabtuchs werde künftig auf wenige und kurze Phasen beschränkt bleiben, unterstrich Poletto. Eine Dauerausstellung, wie mitunter gefordert, komme mit Rücksicht auf die empfindliche Substanz des Leinentuchs nicht in Frage. – Die Ausstellung endete am Sonntagnachmittag mit einer feierlichen Abschlussmesse. Gegen 16 Uhr wurde das Leinen wieder verschlossen. Termin und Anlass für die nächste Ausstellung sind noch nicht bekannt. (rv)

Vatikan/Italien:„Papst wird den Glauben der Turiner stärken!“

Das Grabtuch verzeichnet in Turin Besucherrekorde – und für diesen Sonntag hat sich ein ganz besonderer Besuch angekündigt: Papst Benedikt reiht sich ein in der Reigen der Pilgerströme und stattet dem Tuch und den Katholiken von Turin einen apostolischen Besuch ab. Vorbereitungen für diese Papstvisite werden schon seit geraumer Zeit getroffen, erklärt der Erzbischof von Turin, Kardinal Severino Poletto, im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Ja, unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Denn Papst Benedikt hat schon im Juni 2008 7.000 Pilger aus Turin in Rom empfangen. Damals hat er bereits von der Möglichkeit gesprochen, das Grabtuch selbst zu besuchen. Und seitdem herrscht hier Vorfreude. Auf die Messfeier mit Papst Benedikt, auf das Zusammentreffen mit Jugendlichen und auf die Meditation, die der Papst vor dem Tuch abhalten wird. Und wir sind gespannt, welche Worte er finden wird zur Passion Christi.“
Kardinal Poletto sieht im Leidensweg Jesu Christi ein eindeutiges Signal mit Gegenwartsbezug:
„Das Verhältnis der Passion Christi zum Leid in der Welt ist das Thema dieser Ausstellung. Denn der Herr hat unser Leiden und unsere Qualen auf sich genommen und wird uns so zur Lebensstütze. Ebenso hat er unsere Sünden auf sich genommen. Und so können wir vor dem Tuch stehen und sagen: Durch seine Wunden sind wir geheilt.“
Und was erwartet sich der Kardinal ganz persönlich von der Visite Papst Benedikts?
„Ich denke, dass der Papst seinen Besuch hier in Turin als Nachfolger des Apostels Petrus antritt. Um uns in unserem Glauben zu bestärken und diesen Glauben mit neuem Enthusiasmus zu füllen. Denn auch in Turin gibt es viele Menschen, die nicht glauben. Neben der breiten katholischen Basis und einem großen Reichtum an Heiligen, die verehrt werden. Besonders jene Heilige, die für ihr soziales Engagement im 18. Jahrhundert bekannt sind.“ (rv)