An diesem Donnerstagmorgen begann im Vatikan die Versammlung der Kardinäle, das Konsistorium. Wir dokumentieren die kurze Ansprache von Papst Franziskus.
Liebe Brüder,
herzlich grüße ich euch und danke mit euch dem Herrn, der uns diese Tage der Begegnung und der gemeinsamen Arbeit schenkt. Insbesondere heißen wir die Mitbrüder willkommen, die am Samstag zu Kardinälen kreiert werden, und begleiten sie im Gebet und mit brüderlicher Zuneigung.
In diesen Tagen werden wir vor allem über die Familie, der Grundzelle der menschlichen Gesellschaft, nachdenken. Von Anfang an hat der Schöpfer seinen Segen auf Mann und Frau gelegt, damit sie fruchtbar sind und sich auf der Erde vermehren; so stellt sich die Familie in der Welt wie der Spiegel des dreieinen Gottes dar.
Unsere Überlegungen werden immer die Schönheit der Familie und der Ehe vor Augen haben, die Größe dieser so einfachen und zugleich so reichen menschlichen Wirklichkeit, die wie das ganze Leben aus Freude und Hoffnung, aus Mühen und Leid besteht. Wir werden die Theologie der Familie zu vertiefen suchen und die Seelsorge, die wir in der gegenwärtigen Lage zum Einsatz bringen müssen. Tun wir es mit Tiefe und ohne in eine „Kasuistik“ zu fallen, denn dies ließe unausweichlich das Niveau unserer Arbeit sinken. Die Familie wird heute gering geschätzt, schlecht behandelt. Es ist an der Zeit zu erkennen, wie schön, wahr und gut es ist, eine Familie zu bilden, heute eine Familie zu sein; wie unentbehrlich es für das Leben der Welt, für die Zukunft der Menschheit ist. Es wird von uns verlangt, den leuchtenden Plan Gottes über die Familie hervorzuheben und den Eheleuten zu helfen, ihn mit Freude in ihrem Leben umzusetzen, indem wir sie in vielen Schwierigkeiten begleiten.
Danken wir Kardinal Walter Kasper für seinen wertvollen Beitrag, den er uns mit seiner Einführung bietet.
Allen danke ich und wünsche einen schönen Tag! (rv)