In Japan hat es an diesem Samstag eine schwere Explosion im Kernkraftwerk Fukushima gegeben. Jetzt droht Japan nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami von vergangenem Freitag auch noch eine atomare Katastrophe. Papst Benedikt der XVI. hat bereits in einem Telegramm den Opfern seine Anteilnahme ausgedrückt. Es sei wohl die schlimmste Katastrophe, die man sich vorstellen könne, sagt der Apostolische Nuntius in Tokio, Erzbischof Alberto Bottari de Castello. Er berichtet in einem Telefonat mit Radio Vatikan, dass die Hilfe bereits angelaufen ist:
„Die Caritas in Japan hat sich sofort eingeschaltet und einen 24-Stunden Dienst aufgebaut. Sie haben dann die Botschaft und Anteilnahme des Heiligen Vaters, die Kardinal Bertone verschickt hat, sofort ins Japanische übersetzt und in allen Diözesen verbreitet. Wo es möglich ist, soll die Botschaft morgen in den Kirchen verlesen werden."
Er selbst ist seit fünf Jahren im Land aber trotzdem erstaunt, wie organisiert die Japaner vorgehen und die Hilfsarbeiter in Gang gesetzt hätten, so der Vatikanvertreter in Japan. Auch er hat während des Erdbebens bange Minuten erlebt.
„Ich denke , dass wir uns erst nach und nach der Situation bewusst werden. Im ersten Moment hatte ich wirklich Angst: ich rannte herum, während alles runterfiel, legte mich auf den Boden, die Möbel haben sich bewegt und man weiß gar nicht mehr, was man tun soll. Gerade eben habe ich einen Anruf von Cor Unum bekommen: Im Namen des Heiligen Vaters sind bereits 150.000 Dollar sofort zur Verfügung gestellt worden. Das sind zwar kleine Fische im Hinblick auf die Größe dieser Katastrophe, aber es ist wenigstens etwas. Immerhin ist es ein Zeichen des Heiligen Vaters, das uns Mut macht."
Der Bischof von Sendai hat unterdessen gesagt, dass es derzeit viele Nachrichten rund um das Erdbeben und die Tsunami-Welle gebe, doch man müsse Ruhe bewahren und „alle Hilfsleistungen richtig durchführen". Das würde mehr nützen anstatt schnell und ungezielt zu Handeln, so der Bischof. (rv)