Es ist eine jener Ideen, von denen man im Nachhinein denkt: Warum haben wir das nicht schon lange umgesetzt? Papst Franziskus hat einen Hubschrauberlandeplatz im Vatikan, und er hat auf dem Nachbarhügel ein Kinderkrankenhaus, das Bambino Gesu, Italiens größte und beste Kinderklinik. Am Freitag nun wurde ein Abkommen zwischen Vatikan und dem Bambino Gesu unterzeichnet: Franziskus stellt seinen Hubschrauberlandeplatz im Vatikan kranken Kindern zur Verfügung. Massimiliano Raponi leitet die Abteilung Gesundheitswesen am Kinderkrankenhaus und erklärt uns die Details.
„Das Abkommen regelt das Starten und Landen von Hubschrauber-Ambulanzen und Helikoptern, die für medizinische Notfälle im Einsatz sind, besonders für Transplantationen; denn in unserem Krankenhaus bieten wir alle Organ- und Gewebetransplantationen für Kinder an. Wir schätzen, dass ungefähr 25 Patienten pro Jahr von diesem neuen Abkommen profitieren. Das wird die Transportzeiten markant verkürzen und sicherlich dazu beitragen, Kinderleben zu retten. Es geht um medizinische Notfälle von Kindern aus Rom, der gesamten umgebenden Region Latium und darüber hinaus.“
Besonders der vatikanische Gendarmerie-Kommandant Domenico Giani hatte sich um dieses Abkommen bemüht, referiert Raponi. Unterzeichnet haben es der Generalsekretär des vatikanischen Governatorates, Pater Fernando Vergez, und die Präsidentin des Kinderkrankenhauses Bambino Gesu Mariella Enoc. Die 71-jährige italienische Ärztin und Krankenhausmanagerin wurde im vergangenen Februar zur Präsidentin des Aufsichtsrates des Kinderkrankenhauses berufen. Mariella Enoc ist die erste Frau an dieser Stelle. Das Kinderkrankenhaus Bambino Gesu gehört dem Heiligen Stuhl, ist aber dem italienischen Gesundheitssystem angegliedert.
Der vatikanische Hubschrauberlandeplatz wurde von Papst Paul VI. angelegt. Er befindet sich an der höchsten Stelle des Vatikanhügels im äußersten Westen des Zwergstaates. (rv)