Nach den Missbrauchsvorwürfen am Klostergymnasium Ettal legt der Abt des Klosters, Barnabas Bögle, mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Damit kommt er "der dringenden Bitte" der Erzdiözese von München und Freising nach, teilte das Erzbischöfliche Ordinariat München mit.
Abt Bögle übernehme mit diesem Schritt die Verantwortung dafür, dass in der Abtei gegen die 2002 erlassenen bischöflichen "Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche" verstoßen worden sei, heißt es in einer Pressemitteilung. Es gebe eine Meldepflicht möglicher Verdachtsfälle an den Bischöflichen Beauftragten der Erzdiözese für die Prüfung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs. Dieser Meldepflicht sei das Kloster nicht nachgekommen.
2005 hatte ein Mitbruder Schüler gestreichelt, an Armen, Beinen und am Kopf. Zum Teil saßen die Kinder auf seinem Schoß. Bögle war zum Tatzeitpunkt noch nicht im Amt, als er wenig später Abt wurde, nahm er sich des Falls an. Er ließ ein psychologisches Gutachten anfertigen. (vh)