Wohin steuert das neue Nachrichtenportal des vatikanischen Kommunikationssekretariats?
In den letzten Tagen wurde Msgr. Viganò, der Leiter von Vatican News, bei der Verbreitung von Falschinformation erwischt. Das wohl größte Nachrichtenmedium in der katholischen Kirche arbeitete mit manipulierten Informationen, das ist schon recht delikat. Obendrein fehlt offenbar jede Einsicht, die eigenen Fehler zu revidieren und die wahren Fakten für die Öffentlichkeit zu publizieren. Die Bezeichnung „Fake News“ ist in den letzten Jahren immer häufiger anzutreffen und genau das hat man Msgr. Viganò vorgeworfen.
Heute veröffentlichte Vatican News einen Artikel mit der Überschrift:
„Christlicher Verlag provoziert AfD mit Fake-Buch“
Im Artikel geht es um den „Echter Verlag“. Hier werden Bücher zur Spiritualität, christlicher Lebenskunst, Religion, Theologie und Regionalliteratur über Franken publiziert. Eigentlich sollte man annehmen es geht um christliche Belange. Doch weit gefehlt. Der in Würzburg ansässige Verlag verhöhnt eine in Deutschland regulär gewählte Partei mit einer Broschüre über die christlichen Inhalte der Partei. In der Broschüre herrscht gähnende Leere, also leere Seiten! Den Verlag kann man eigentlich nur als „dümmlich“ bezeichnen. Die AfD findet das gar nicht lustig und prüft rechtliche Schritte gegen den Echter Verlag.
Über diese Geschichte kann man sicherlich schmunzeln, oder auch nicht? Viel interessanter ist es allerdings, das gerade Vatican News dieses Thema aufgreift und einen Artikel von „katholisch.de“, dem Internetportal der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf der eigenen Seite veröffentlicht.
„Vatican News berichtet über ein „Fake Buch“ , obwohl sie aktuell selbst mit Falschmeldungen in die Schlagzeilen geraten ist. Man zeigt keine Selbsteinsicht aber Hohn für eine Partei“.
Lesern die Vatican News und seinen Vorläufer Radio Vatikan seit langer Zeit lesen, wird sicherlich aufgefallen sein, dass man gerne Beiträge anderer Nachrichtenportale zu unbequemen Themen der Kirche veröffentlicht. So bezieht vordergründig nicht das offizielle Organ des Vatikans Stellung – man verschweigt das Thema aber auch nicht. Eine recht fragwürdige Praxis. Es wäre wünschenswert, dass sich Vatican News besinnt und mit Eigeninitiative und Kompetenz die Themen der Weltkirche darstellt – und das bitte mit dem Anspruch auf Wahrheit. (vh)