Man dürfe eine „legitime Verteidigung“, wie sie der Katechismus der katholischen Kirche und das katholische Lehramt beschreiben, nicht zum Vorwand nehmen, um Krieg zu führen oder zu unterstützen. Darauf macht der Sprecher des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Renato Cursi, im Gespräch mit Radio Vatikan aufmerksam. Das römische Stadtvikariat hat am Wochenende einen Kongress zum Thema „Waffenhandel“ durchgeführt, an dem auch Cursi teilnahm. Ziel der Teilnehmer war es, Wege zur Überwindung des Waffenhandels zu finden.
„Es ist klar, dass Waffen keine Lösung sind, um Kriege zu beenden. Im Gegenteil, sie fördern die Gewalt und sind auf jeden Fall eine Gefahr für den Frieden“, so der Sprecher. Dies klinge selbstverständlich oder gar banal, aber wie Papst Franziskus es immer wieder wiederholt habe: Als Christ müsse man auf die „Verrücktheit der Kriege“ hinweisen, und dazu zähle auch die damit verbundene Entwicklung und der Handel mit Waffen.
„Papst Franziskus ging sogar soweit, Waffenhändler mit heftigen Bezeichnungen zu beschreiben. Er hat sie ,Verdammte' genannt und sie als Gegenspieler der ,Friedensstifter' gebrandmarkt. Er hat jene ,Heuchler' genannt, die auf der einen Seite sich für den Frieden aussprechen und andererseits selber mit Waffen handeln.“
Und vor allem habe der Papst den engen Zusammenhang zwischen den Waffenhandel und die Flüchtlingswelle betont, die Europa derzeit erlebe, so Cursi. Jeder Einzelne trage Verantwortung dafür, wie man mit der Waffenindustrie umgehen solle. Niemand sei davon ausgeschlossen, sprich: Es ist nicht nur die Aufgabe der Großen und Mächtigen dieser Welt, den Waffenhandel zu bekämpfen. (rv)