Der Vatikan hat keinerlei direkte Kenntnis von den Beweggründen des Weihbischofs von Shanghai, Ma Daqin, sich zur Katholischen Patriotischen Vereinigung zu bekennen. Das erklärte der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, auf Nachfrage von Journalisten. Der Vatikan habe selbst nur aus der Presse und dem Blog des Bischofs selbst von seinen Äußerungen erfahren, die eine klare Kehrtwende gegenüber seinem viel beachteten öffentlichen Austritt aus der offiziellen katholischen Vereinigung Chinas darstellen.
Bei seiner Bischofsweihe im Jahr 2012 hatte er angekündigt, aus der patriotischen Vereinigung austreten zu wollen. Direkt im Anschluss wurde er durch die chinesischen Behörden zu Hausarrest in seinem Seminar verurteilt, die Diözese Shanghai von Verwaltern geleitet. Beobachter hatten geargwöhnt, der Vatikan könnte aus politischem Interesse mit der öffentlichen Revidierung von Ma Daqins Austritt in Verbindung stehen. Dies weist der Pressesprecher klar zurück. Pater Lombardi wörtlich: „Jede Spekulation zu einer angeblichen Rolle des Heiligen Stuhls ist unangebracht”. Der Papst folge jedoch der persönlichen sowie kirchlichen Situation von Ma Daquin mit großer Aufmerksamkeit, genauso wie er die Situation aller Katholiken in China im täglichen Gebet präsent habe, erklärte Pater Lombardi.
Hier finden Sie unsere Nachricht vom 18.06.2016, in der wir von dem Blogeintrag des Weihbischofs berichtet hatten. (rv)