Er ist der erste selige Journalist: Der Spanier Manuel Lozano Garrido wird an diesem Samstag in seiner Heimatstadt, dem andalusischen Linares, zur Ehre der Altäre erhoben. Die Zeremonie wird vom Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Erzbischof Angelo Amato, in Stellvertretung von Papst Benedikt XVI. durchgeführt. Als unermüdlicher Wahrheitssucher bezeichnet der Leiter des vatikanischen Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli, den Journalisten. Im Interview mit Radio Vatikan sagte der Erzbischof:
„Was mich beeindruckt: Er war ein Mann, der intensiv nach der Wahrheit suchte. Er war kein einfacher oder bequemer Journalist, sondern ein Mann, der Leidenschaft in diese Suche steckte. Mir hat sehr seine Glaubensstärke gefallen: Als zum ersten Mal eine Messe in seinem Haus gefeiert wurde, da war er schon krank, ließ er seine Schreibmaschine unter den Altar stellen. Er sagte: Ich wünsche mir, dass das Kreuz in meinem Schreiben Früchte trägt.“
„Ein guter Journalist zu sein ist einfach, ein christlicher dagegen heldenhaft“, so der Postulator des Seligsprechungsverfahrens, Pater Rafael Higueras, mit Blick auf das bewegte Leben des Journalisten und Freundes. Schon als Jugendlicher trat der im Jahr 1920 geborene Garrido der Katholischen Aktion bei. Während des spanischen Bürgerkrieges brachte er Kriegsgefangenen die Kommunion, wurde dabei zeitweise selbst gefangen genommen. Sein Haus wurde in dieser schweren Zeit zum Zentrum für Verfolgte und Bedürftige. Auch am Ende seines Lebens ging der Journalist, der 1942 an Spondilitis (einem schweren Rückenleiden) erkrankte, seiner Berufung nach. In der Tat wurde Garrido, der 1971 verstarb, für viele seiner Werke dieser Jahre posthum mit Preisen überhäuft. Erzbischof Celli:
„Er hat am Ende seines Lebens, das von Krankheit gezeichnet war, intensiv diese Berufung gelebt, hat gelitten, Zeuge der Wahrheit zu sein. Er war jedoch ein glücklicher Kranker – das ist beeindruckend – denn ihm gelang es, sein Leiden in der Einheit mit Christus in Liebe zu verwandeln.“
Manuel Lozano Garrido schrieb für Tageszeitungen, katholische Zeitschriften und Presseagenturen. Er gründete die Zeitschrift Sinai und wurde 1969 mit dem „Bravo“-Preis für Journalismus ausgezeichnet. Zudem ist er Autor von 9 Büchern zu Themen der Spiritualität. Im Dezember letzten Jahres wurde das Wunder, das durch die Fürsprache Lolos erwirkt worden sein soll, von Papst Benedikt XVI. anerkannt: 1972 wurde ein zweijähriges Kind auf „wissenschaftlich unerklärbare Weise“ von einer Multiorganischen Insuffizienz geheilt. (rv)