Vertreter der großen Religionen in Großbritannien rufen dazu auf, nach dem Brexit genau hin zu sehen, wo Rassismus und Vorurteile beginnen Raum zu greifen. In einem Brief, der an diesem Freitag in der Zeitung The Times veröffentlicht wurde, weisen Oberrabiner Ephraim Mirvis, der Erzbischof von Canterbury Justin Welby, Kardinal Vincent Nichols und Maulana Syed Ali Raza Rizvi, Präsident der Majlis-e-Ulama der Schiiten in Europa darauf hin, dass es natürlich sei, bei Furcht immer erst auf das Vertraute zu setzen. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass generellem Misstrauen führen.
Jeder Mensch habe die Kraft, seine eigenen Instinkte, anderen für empfundene Ungerechtigkeiten die Schuld zuzuschieben, unter Kontrolle zu halten, heißt es in dem Schreiben. Die Unterzeichner rufen zu persönlicher Verantwortung für die eigenen Handlungen auf und warnen davor, Sündenböcke zu suchen.
Aufruf und Warnung erscheinen auf dem Hintergrund zunehmenden rassistischen Hasses, wie er in Großbritannien nach dem Brexit-Referendum festzustellen sei. (rv)