Papst Franziskus ist es ernst mit dem Thema Kinder- und Jugendschutz. Wie im Dezember angekündigt hat er eine Päpstliche Kommission für Kinder- und Jugendschutz eingerichtet. Das wurde an diesem Samstag im Vatikan bekanntgegeben. Franziskus ernannte acht Mitglieder der Kommission, darunter den aus Regensburg stammenden Jesuiten Hans Zollner, der sich gegen Missbrauch im kirchlichen Bereich engagiert. Der Psychologe und Psychotherapeut leitet ein Komitee für Kinderschutz an der Päpstlichen Universität Gregoriana.
Unter den weiteren Mitgliedern sind Kardinal Sean Patrick O`Malley von Boston (USA), der auch einer der acht Kardinalsberater von Franziskus ist, die frühere polnische Ministerpräsidentin Hanna Suchocka und der argentinische Jesuit Humberto Miguel Yáñez, ein Vertrauter des Papstes. Mit der Irin Marie Collins aus Dublin wurde auch ein Missbrauchsopfer in das neue Gremium berufen. Collins ist in den 1960er Jahren von einem katholischen Priester sexuell missbraucht worden; sie engagiert sich seit längerem für einen besseren Schutz von Kindern in der katholischen Kirche.
Von den insgesamt acht Mitgliedern der Kommission sind fünf Laien, unter ihnen vier Frauen. Sie alle sollen die Statuten der Kommission entwerfen; später will Franziskus weitere Mitglieder „aus verschiedenen geografischen Bereichen der Welt“ ernennen. (rv)