Papst Benedikt wollte den konfessionsübergreifenden Arbeiten zum Reformationsjubiläum nicht vorgreifen, deshalb hielt er sich zurück mit ausdrücklichem Lob für Martin Luther. Das denkt der Mainzer Bischof Karl Lehmann, den der Papst in seiner Rede im Erfurter Augustinerkloster für sein ökumenisches Engagement lobend erwähnte.
„Papst Benedikt war natürlich sparsam mit Worten mit Blick auf das Lob, aber dass er hierhergekommen ist, dass er den Schritt über die Schwelle des Augustinerklosters getan hat, Luther hat immerhin hier 20 Jahre gewohnt, das ist schon sehr viel. Ich denke, er ist auch ein wenig zurückhaltend, weil er weiß, dass auf vielen Ebenen bis zum 500. Reformationsjubiläum jetzt gearbeitet wird und man eine gemeinsame Wertung versucht. Und der will er auch nicht einfach vorgreifen. Deswegen verstehe ich die Geduld, die er da praktiziert."
Denoch ein historischer Moment?
„Mit so großen Worten bin ich sparsam. Es ist sicher geschichtlich bedeutsam. Ob es sich so groß historisch sich zeigen wird, das entscheidet eigentlich die Zeit nach uns. Wenn man immer wieder darauf zurückkommt, damit ettwas anfängt, damit Impulse setzt, undsofort, dann ja." (rv)