Fünf Monaten war er in den Händen der IS-Terroristen – dann kam er am 10. Oktober frei. Jetzt berichtete der syrische katholische Ordensmann Jacques Mourad in Rom von seiner Gefangenschaft. Eine Art „spiritueller Rückzug“ sei das für ihn gewesen, große Angst habe er gehabt, doch hätte er sein Leben durchaus gerne „für den Herrn gegeben“.
Mourad sprach auf einer kirchlichen Konferenz im Lateran, bei der es um die Zukunft der Christen im Nahen Osten ging. Der Präfekt der Ostkirchen-Kongregation, Kardinal Leonardo Sandri, warnte vor einem weiteren Massenexodus der Christen aus Ländern wie Syrien oder Irak. „Denn dann würde die Kette, die die ganze Geschichte des christlichen Glaubens zusammenhält, von den Patriarchen angefangen, abreißen. Und deswegen sind sie dort die lebende Präsenz des Glaubens.Darum sagt der Papst: Ein Naher Osten ohne Christen wäre kein Naher Osten mehr, das wäre dann etwas anderes.“
Mit großer Sorge verfolgen die Kirchenleute das Treiben der IS-Terroristen und die Anschläge von Beirut und Paris. Ein Hoffnungszeichen immerhin ist es für Kardinal Sandri, dass es auch im Islam selbst immer mehr Anläufe gebe, um die grundlegenden Quellen besser zu interpretieren.
„In Anbetracht dieser erschreckenden Gewalt, wie sie in Paris vorgefallen ist, dieser sinnlosen Gewalt, dieser unmenschlichen und sinnlosen Gewalt, denke ich: Wir brauchen die einhellige Verurteilung durch die gesamte internationale Gemeinschaft, und Maßnahmen, wie sich so etwas künftig vermeiden lässt. Wir als Christen sagen immer wieder: Gewalt kann durch nichts gerechtfertigt werden, und am allerwenigsten durch religiöse Gründe.“ (rv)