In Orlando findet derzeit die jährliche Versammlung der „Leadership Conference of Women Religious" (LCWR), einer Organisation von amerikanischen Ordensfrauen, statt. Insgesamt 825 Ordensfrauen nehmen teil. Auf der Tagesordnung stehen mehrere wichtige Themen – die sich wandelnde Rolle der religiösen Amerikanerinnen in einer veränderten Gesellschaft, Fragen bezüglich der Migrationsströme und die Wahl eines neuen Präsidenten und Sekretärs des Vereins, in dem fast 80 Prozent der amerikanischen Frauenkonvente zusammen geschlossen sind. Die Versammlung ist aber auch Anlass, um den aktuellen Stand der im vergangenen Jahr vom Vatikan eingeleiteten Untersuchung der LCWR zu klären. Die Glaubenskongregation verdächtigte den amerikanischen Verband, die römisch-katholische Position nicht mehr vollends zu vertreten. Vor allem in den Fragen um Frauenordination, Verhütung, Abtreibung und Homosexualität habe der Verband die Linie der katholischen Kirche verlassen. Der LCWR wies diese Anschuldigungen zurück. Die vatikanische Kongregation für die Glaubenslehre setzte den Erzbischof von Seattle, James Peter Sartain, als Apostolischen Beauftragten ein, um eine Reform der LCWR zu überwachen. Erzbischof Sartain nimmt als Päpstlicher Sondergesandter ebenfalls an der Versammlung in Orlando teil. In seiner Eröffnungsrede am Dienstag unterstrich er die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Schwestern und dem Vatikan. „Ich bin als Vertreter von Papst Franziskus gekommen, aber ich bin auch als Bruder und Freund hier", sagte Sartain. (rv)