Ein Mittagessen für Arme mit Papst Franziskus

VATIKANSTADT – „Der Welttag der Armen will eine kleine Antwort der ganzen Kirche in aller Welt an die Armen jeder Art und jeden Landes sein, damit sie nicht denken, ihr Schrei sei auf taube Ohren gestoßen. Wahrscheinlich ist dieser Welttag wie ein Tropfen Wasser in der Wüste der Armut; und dennoch kann er ein Zeichen des Mitfühlens mit den Notleidenden sein, damit sie die tätige Anwesenheit eines Bruders und einer Schwester spüren“.

So schrieb Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Armen 2018. Und am nächsten Sonntag, dem 18. November, dem Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom, wird Papst Franziskus in derselben Basilika die Heilige Messe anlässlich des Welttages der Armen feiern.

Um 13 Uhr findet dann im Atrium des Paul VI. Saals ein Mittagessen mit den Armen statt.

Immer wieder hat der Papst betont, dass die persönliche Begegnung mit der Armut wichtig sei. „Die Armen evangelisieren uns, indem sie uns helfen, jeden Tag die Schönheit des Evangeliums zu entdecken. Lassen wir diese Gelegenheit der Gnade nicht ins Leere laufen. Wir wollen an diesem Tag spüren, dass wir alle ihnen gegenüber in der Pflicht stehen, damit – indem wir einander die Hand reichen – sich die rettende Begegnung verwirklicht, die den Glauben festigt, die Nächstenliebe tatkräftig macht und die Hoffnung befähigt, sicher weiterzugehen auf dem Weg zum Herrn, der kommt.“ (CNA Deutsch)VATIKANSTADT – „Der Welttag der Armen will eine kleine Antwort der ganzen Kirche in aller Welt an die Armen jeder Art und jeden Landes sein, damit sie nicht denken, ihr Schrei sei auf taube Ohren gestoßen. Wahrscheinlich ist dieser Welttag wie ein Tropfen Wasser in der Wüste der Armut; und dennoch kann er ein Zeichen des Mitfühlens mit den Notleidenden sein, damit sie die tätige Anwesenheit eines Bruders und einer Schwester spüren“.

So schrieb Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Armen 2018. Und am nächsten Sonntag, dem 18. November, dem Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom, wird Papst Franziskus in derselben Basilika die Heilige Messe anlässlich des Welttages der Armen feiern.

Um 13 Uhr findet dann im Atrium des Paul VI. Saals ein Mittagessen mit den Armen statt.

Immer wieder hat der Papst betont, dass die persönliche Begegnung mit der Armut wichtig sei. „Die Armen evangelisieren uns, indem sie uns helfen, jeden Tag die Schönheit des Evangeliums zu entdecken. Lassen wir diese Gelegenheit der Gnade nicht ins Leere laufen. Wir wollen an diesem Tag spüren, dass wir alle ihnen gegenüber in der Pflicht stehen, damit – indem wir einander die Hand reichen – sich die rettende Begegnung verwirklicht, die den Glauben festigt, die Nächstenliebe tatkräftig macht und die Hoffnung befähigt, sicher weiterzugehen auf dem Weg zum Herrn, der kommt.“ (CNA Deutsch)

Nordkoreas Kim Jong-un lädt Papst Franziskus ein (UPDATE)

SEOUL – Auf Vorschlag des südkoreanischen Präsidenten lädt der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un Papst Franziskus zu einem Besuch ein.

Das berichtet die „Korea Times„, eine englischsprachige Schwesterzeitung der großen südkoreanischen Tageszeitung „Hankook Ilbo“.

In einem Briefing sagte ein Sprecher, dass die Einladung an den Papst übermittelt werde, wenn der südkoreanische Präsident Moon Jae-in – der selber katholisch ist – am 18. Oktober den Vatikan besucht, und dort auch Papst Franziskus trifft.

Das Treffen des Ponitfex mit dem Präsidenten Südkoreas hat der Vatikan am heutigen 9. Oktober bestätigt.

Die „Korea Times“ zitiert den Sprecher aus Seoul weiter: „Präsident Moon schlug vor, dass der Vorsitzende Kim den Papst trifft und wies darauf hin, dass er sehr am Frieden auf der koreanischen Halbinsel interessiert ist.“

Kim Jon-un habe versprochen, „den Papst herzlich willkommen zu heißen, wenn er Pjöngjang besucht.“

Es steht noch nicht fest, ob der Papst die Einladung von Kim annehmen wird. Der Papst, der Südkorea 2014 besuchte, betete vor dem Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump am 12. Juni für den Frieden.

Hintergrund: Kirche in Korea

Während der Katholizismus in Südkorea seit Jahrzehnten wächst, und Ende 2017 rund sechs Millionen Gläubige (11 Prozent der Bevölkerung) zählte, um die sich 5.360 Priester in 1.734 Pfarreien kümmern, ist die Lage im Norden der Halbinsel eine andere.

Die kommunistische Diktatur Nordkoreas steht seit Jahren auf Platz 1 des Weltverfolgungsindex (WVI) des christlichen Hilfswerks „Open Doors“. In der „Demokratischen Volksrepublik“ leben etwa 300.000 Christen. Die Gesamtbevölkerung liegt bei 25,4 Millionen Menschen.

Der totalitäre Polizeistaat überwacht die Christen des Landes auf Schritt und Tritt und zwingt sie, die Herrscherfamilie anzubeten, so Beobachter. Beten ist nur im Privatbereich möglich. Zwischen 50.000 und 75.000 Christen werden unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen in Straflagern festgehalten.

Dennoch breitet sich auch dort Nordkoreanern zufolge das Christentum aus, wie CNA Deutsch berichtete.

Letzte Aktualisierung am 9. Oktober, 11:47 Uhr (CNA Deutsch)

Kirchenkrise: Papst bestellt Vorsitzende aller Bischofskonferenzen ein

VATIKANSTADT – Angesichts der Kirchenkrise um Missbrauchs- und Vertuschungsskandale hat Papst Franziskus die Vorsitzenden aller katholischen Bischofskonferenzen der Welt zu einem Treffen im Vatikan einbestellt.

Die Zusammenkunft habe die „Prävention des Missbrauchs von Minderjährigen und gefährdeter Erwachsener“ zum Thema und finde vom 21. bis 24. Februar 2019 statt, teilte das Presse-Amt des Vatikans am heutigen Mittwoch mit.

Weltweit gibt es über 80 nationale Bischofskonferenzen, dazu etwa 20 Versammlungen von Ordinariaten und weitere vergleichbare Gremien.

Eine genaue Liste der einbestellten Bischöfe liegt zur Stunde noch nicht vor.

Die Ankündigung erfolgt im Anschluss an eine dreitägige Sitzung des als „K9“ bekannten Kardinalsrates von Papst Franziskus und vor dem Hintergrund der Forderung mehrerer Bischöfe, angesichts der Kirchenkrise die für Oktober anberaumte Jugendsynode zu verschieben oder auszusetzen.

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei. (CNA Deutsch)

Vatikan erklärt, warum er Wort des Papstes über Homosexuelle entfernt hat

VATIKAN – Am gestrigen Montag erklärte eine Pressesprecherin des Vatikans, warum man das Wort „Psychiatrie“ in der Antwort von Papst Franziskus auf eine Frage zur Homosexualität in der Pressekonferenz vom Sonntag weggelassen habe. Es sei gewesen, um „die Gedanken des Papstes nicht zu verfälschen.“

Auf dem Rückflug von Irland nach Rom wurde Papst Franziskus gefragt, „was er dem Vater eines homosexuellen Kindes sagen würde?“

„Deine Frage ist klar: Was würde ich einem Vater sagen, der sieht, dass sein Sohn oder seine Tochter diese Neigung hat. Vor allem würde ich ihm sagen: Beten, bete. Nicht verurteilen, miteinander reden, verstehen, Platz machen für den Sohn oder die Tochter, ihnen Raum geben, damit sie sich ausdrücken können. Dann ist es auch wichtig, in welchem Alter sich diese Unruhe des Kindes manifestiert. Es ist eine Sache, wenn sich das als Kind bemerkbar macht, denn da gibt es viele Dinge, die man mit der Psychiatrie machen kann oder um zu sehen, wie die Dinge stehen; etwas anderes ist es, wenn das in Erscheinung tritt, wenn sie über 20 Jahre alt sind oder so…“ antwortete der Heilige Vater wörtlich, wie in der Tonbandaufnahme der Journalisten an Bord des Flugzeuges zu hören ist.

Am Montag jedoch veröffentlichte der Vatikan die offizielle Version der Pressekonferenz auf Italienisch und entfernte in dieser das Wort „Psychiatrie“ aus der Antwort des Papstes:

„Deine Frage ist klar: Was würde ich einem Vater sagen, der sieht, dass sein Sohn oder seine Tochter diese Neigung hat. Vor allem würde ich ihm sagen: Beten, bete. Nicht verurteilen, miteinander reden, verstehen, Platz machen für den Sohn oder die Tochter, ihnen Raum geben, damit sie sich ausdrücken können. Dann: In welchem Alter manifestiert sich diese Unruhe des Kindes? Das ist wichtig. Es ist eine Sache, wenn sich das als Kind bemerkbar macht, wo es viele Dinge gibt, die man tun kann, um zu sehen, wie die Dinge stehen; etwas anderes ist es, wenn das in Erscheinung tritt, wenn sie über 20 Jahre alt sind oder so…“ heißt es im offiziellen Text.

Die internationale Presse gab zuerst bekannt: „Papst Franziskus empfiehlt, Homosexualität bei Kindern mit einem Psychiater zu behandeln.“ Nach der Publikation der offiziellen Version berichtete sie dann, dass „der Vatikan den Papst zum Thema Homosexualität korrigiert.“

Angesichts dessen sagte die Vizedirektorin des Presseamts des Heiligen Stuhls, Paloma García Ovejero, zur Agentur AFP, dass das Wort entfernt wurde, „um die Gedanken des Papstes nicht zu verfälschen.“

„Wenn der Papst von ´Psychiatrie´ spricht, ist klar, dass er ein Beispiel für die verschiedenen Dinge geben wollte, die getan werden können“ erklärte sie.
Der Papst wollte nicht sagen, dass es sich „um eine psychiatrische Krankheit“ handle, so García Ovejero.

Übersetzt aus dem spanischen Original von Susanne Finner. (CNA Deutsch)

Franziskus: Alle Christen sind zur Mission aufgerufen

VATIKANSTADT – Ein Aufruf zur Mission durch alle getauften Christen beim Angelus-Gebet: Papst Franziskus hat daran erinnert, dass alle Gläubigen berufen sind, die Frohe Botschaft zu verkünden und vorzuleben.

Dazu sollen sie sich einfachster Mittel bedienen, wie die Apostel und großen Heiligen – nicht wie Beamte und Bürokraten, so Franziskus.

Nicht im eigenen Auftrag, sondern „als Gesandter der Kirche, die von Christus selbst ein Mandat bekommen hat“ sind alle Getauften – nicht nur etwa Priester – zur Verkündigung berufen, so der Pontifex beim traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Missionierung statt Beamte und Bürokratie

Was nicht funktioniere, betonte der Papst, sei als „Beamte oder Unternehmer“ zu agieren, oder in Gremien, Strukturen und Konferenzen zu agieren. Missionierung, unterstrich der Papst, gelinge so, wie die Jünger auf Weisung des Herrn vorgingen: Mit wenig „Ausrüstung“ hinaus zu ziehen und den Glauben zu verkünden, betonte Franziskus. Dies sei die rechte „Armut der Mittel“:

„Der Meister will sie frei und leicht, ohne Stützen und ohne Privilegien, sicher nur in der Liebe dessen, der sie sendet, stark nur in seinem Wort, das sie verkünden. Stock und Sandalen sind ihre Ausrüstung – so sind die Botschafter des Reiches Gottes: keine allmächtigen Manager, keine unkündbaren Beamten, keine Stars auf Tournee.“

Als Vorbild nannte der Papst den heiligen Philipp Neri, den heiligen Benedikt Joseph Labre. Dieser war kein Beamter oder Manager, so Franziskus, sondern „ein demütiger Arbeiter im Reich Gottes“. Als solcher ist ein Christ auch in der Lage, mit Zurückweisung und Desinteresse umzugehen, wie es Jesus den Jüngern in der Tageslesung aus der Heiligen Schrift erklärt – und selber vorlebte, so Franziskus.

„Dass Jesus zurückgewiesen und gekreuzigt wurde, nimmt das Schicksal seines Boten vorweg. Nur wenn wir mit ihm, dem Gestorbenen und Auferstandenen, vereint sind, können wir den Mut zum Evangelisieren finden.“


(CNA Deutsch)

Papst: Abtreibung kranker, behinderter Kinder ist „Nazi-Mentalität“

Franziskus betont erneut, dass Familie zwischen einem Mann und einer Frau besteht.

VATIKANSTADT – In einer Rede vor einem Familienverband hat Papst Franziskus am heutigen Samstag erneut betont, dass der Bund zwischen Mann und Frau das Bild Gottes von der Familie ist – und die Abtreibung kranker und behinderter Kinder mit einer „Nazi-Mentalität“ verglichen.

„Ich habe gehört, dass es in Mode ist, oder zumindest üblich, dass, wenn in den ersten Monaten der Schwangerschaft Untersuchungen gemacht werden, um zu schauen, ob das Kind gesund ist oder etwas hat, das erste Angebot lautet: Machen wir es weg“, sagte der Papst am 16. Juni und verwies auf den Trend, kranke oder behinderte Kinder abzutreiben.

Das ist „die Ermordung von Kindern….um ein ruhiges Leben zu haben, wird eine unschuldige [Person] weggemacht…Wir machen dasselbe wie Nazis, die die Reinheit der Rasse erhalten wollen, aber wir tun es mit weißen Handschuhen“, so Franziskus wörtlich.

„Es ist eine Gräueltat, aber wir verüben diese gleiche Tat“, sagte er italienischen Medienberichten zufolge.

Franziskus sprach mit Mitgliedern des Forums der Familienverbände, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.

Der Papst machte seine Aussagen über Familie und Abtreibungen vor dem Hintergrund zweier aktueller Ereignisse zu diesen beiden Themen: Soeben hat das Heimatland des Papstes, Argentinien, einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Abtreibung in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft legalisieren soll. Zudem wird Franziskus in einem knappen Monat nach Irland zum Weltfamilientreffen reisen, bei dem Jesuitenpater James Martin als Hauptredner darüber sprechen wird, wie man Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft in der Kirche willkommen heißt.

Wie die Zeitung „La Stampa“ berichtet, legte der Papst am heutigen 16. Juni sein Rede-Manuskript beiseite mit der Bemerkung, der vorbereitete Text wirke „ein wenig kalt“.

Dem gleichen Bericht zufolge sagte der Pontifex aus dem Stegreif, es sei „schmerzhaft“ daran zu denken, dass eine Gesellschaft die Tötung von Kindern akzeptiere, nur weil diese krank oder behindert seien. Genau das sei jedoch die gegenwärtige Mentalität.

In modernen Gesellschaften spreche man „von verschiedenen Arten von Familie“, und definiere den Begriff in unterschiedlicher Weise, fuhr Franziskus fort.

„Ja, es stimmt, dass ‚Familie‘ als analoger Begriff verwendet wird. Ja, man kann auch sagen: ‚Die Familie der Sterne‘, ‚die Familie der Bäume‘, ‚die Familie der Tiere'“, sagte der Pontifex, betonte aber, dass „die Familie nach dem Bilde Gottes nur eine ist, die Familie von Mann und Frau….die Ehe ist ein wunderbares Sakrament“.

Mit Blick auf sein nachsynodales Schreiben Amoris Laetitia sagte der Papst in Anspielung auf die massiven Kontroversen um das achte Kapitel, dass einige das Dokument auf die Frage „Du kannst, du kannst nicht“ reduziert hätten.

„Sie haben nichts verstanden“, sagte Franziskus. Das Schreiben verberge keine Probleme, gehe aber über Fallstudien hinaus. Um Amoris Laetitia zu verstehen, so der Pontifex, müsse man das vierte Kapitel über die Spiritualität des täglichen Lebens lesen. Dieses sei der „Kern“ des Dokuments, so Franziskus.

Franziskus wies dann auf die Betonung der Ehevorbereitung hin und sagte, dass die Familie „ein schönes Abenteuer ist, und heute, ich sage es mit Schmerzen, sehen wir, dass wir oft daran denken, eine Familie zu gründen, zu heiraten, als ob es eine Lotterie wäre. Wir gehen und wenn es funktioniert, funktioniert es, wenn nicht, beenden wir es und fangen von vorne an.“ Es bedürfe eines „Katechumenats für die Ehe…. Männer und Frauen werden gebraucht, die jungen Menschen helfen zu reifen“.

Dies beginne mit kleinen Dingen, wie der Vorbereitung auf die Ehe, sagte der Papst und fügte hinzu: „Es ist wichtig, einander zu lieben und das Sakrament zu empfangen, und dann die Feier zu haben, die man will“. Es sei jedoch niemals akzeptabel, dass „das Zweite an die Stelle des Wichtigsten tritt“, betonte Franziskus.

Der Pontifex sprach auch über die Bedeutung der Erziehung der Kinder, und stellte fest, dass dies für die Eltern nicht einfach sei, gerade in einer virtuellen Welt, die der Nachwuchs „besser kennt als wir“.

Der Papst verwies auch auf die Herausforderung für Familien, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, besonders in Zeiten sozialer und wirtschaftlicher Krise.

„Um heute Geld zu verdienen, muss man zwei Jobs haben, die Familie wird nicht berücksichtigt“, sagte Franziskus. Der Papst ermutigte die Eltern, dieses „Kreuz“ und exzessive Arbeitszeiten auf sich zu nehmen und gleichzeitig mit ihren Kindern zu spielen.

„Kinder sind das größte Geschenk“, sagte er – auch wenn sie krank seien. Kinder, sagte Franziskus, müssen „empfangen werden, wie sie kommen, wie Gott sie sendet“.

In Anspielung auf den Trend mancher Schichten, „freiwillig kinderlos“ zu sein, stellte Franziskus fest, dass es Menschen gebe, die keine Kinder wollen. Ihm sei der Fall eines Paares bekannt, dass keine Kinder haben wollte, aber dafür drei Hunde und zwei Katzen hatte.

Abschließend sprach Franziskus über die Notwendigkeit, im Eheleben geduldig zu sein: Es gebe Zeiten großer Krise, manchmal sogar Zeiten der Untreue“.

„Es gibt viele Frauen – aber auch manchmal Männer -, die schweigend warten, in die andere Richtung schauen“, so der Papst, und darauf warten, dass ihr Ehepartner wieder treu werde. Dies sei „die Heiligkeit, die vergibt, weil sie liebt“, so Franziskus. (CNA Deutsch)

Vatikan: Papst zieht beim Thema „Interkommunion“ die Notbremse!

Papst Franziskus verbietet die Veröffentlichung der „pastoralen Handreichung“ zum Thema Interkommunion der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Vaticanhistory – Martin Marker

Am Montag hat Papst Franziskus durch seinen Pro-Präfekten der Glaubenskongregation, den designierten Kardinal Ladaria Ferrer S. J., dem Leiter der DBK, Kardinal Reinhard Marx unmissverständlich mitteilen lassen, das die „pastorale Handreichung“ zum Kommunionempfang evangelischer Christen in deutschen Bistümern nicht veröffentlicht werden darf.

Diese Verlautbarung aus Rom ist somit, um es bayerisch auszudrücken, die dritte „Watsche“ für Kardinal Marx. Sie ist mit ausdrücklicher Zustimmung des Papstes gefertigt worden und verwirft die ökumenischen Bemühungen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland durch die DBK. In ihr heißt es:

„Die geplante “pastorale Handreichung” wirft “Probleme von erheblicher Bedeutung” auf und sei nicht reif für eine Veröffentlichung. Dies liege vor allem daran, dass die Frage der Gemeinschaft mit evangelischen Christen in gemischt konfessionellen Ehen ein Thema sei, welche den Glauben der Kirche berühre und Relevanz für die universale Kirche habe. Dies habe wiederum Auswirkungen auf die ökumenischen Beziehungen mit anderen Kirchen und Gemeinschaften, “die nicht unterschätzt werden sollten”.

„Außerdem gebe es bezüglich der Interpretation des relevanten kirchenrechtlichen Paragraphen – Canon 844 CIC – offene Fragen, die auf weltkirchlicher Ebene zu klären seien“.

Entgegen dem Krisengespräch der deutschen Delegation mit zwei Dikasterien der römischen Kurie am 03. Mai in Rom hat nun Papst Franziskus in Sachen „Interkommunion“ die Notbremse gezogen und das Zepter selbst in die Hand genommen. Hieß es nach dem Krisengespräch am 03. Mai noch:

„Das deutsche Episkopat solle im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung’ finden“

so klingt das mit der Verlautbarung vom Montag deutlich anders.

Die Deutsche Bischofskonferenz und Kardinal Marx als dessen Vorsitzender, hat in Sachen „Interkommunion“ vorerst keine Entscheidungsbefugnis mehr. Das Thema ist nun in der Hand des Papstes und seiner verantwortlichen Dikasterien der römischen Kurie.

Da nützt es auch wenig, wenn der Pressesprecher der DBK, Matthias Kopp die folgende Presseerklärung am gestrigen Abend herausgibt:

„Der Brief des Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre vom 25. Mai 2018 hat den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, heute Abend (4. Juni 2018) erreicht.

Beim Gespräch am 3. Mai 2018 in Rom wurde den dort teilnehmenden Bischöfen gesagt, dass sie ‚im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung‘ finden sollten. Der Vorsitzende ist deshalb überrascht, dass noch vor dem Finden einer solchen einmütigen Regelung jetzt dieses Schreiben aus Rom eingegangen ist.

Der Vorsitzende sieht auch nach dem Brief weiteren Gesprächsbedarf innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz, vor allem auch im Ständigen Rat und in der Herbst-Vollversammlung, aber auch mit den entsprechenden römischen Dikasterien und dem Heiligen Vater selbst.“

Die Angelegenheit ist für Kardinal Marx eine weitere Schlappe. Die erste „Watsche“ erhielt Marx, als neben Kardinal Woelki sechs weitere Bischöfe eine klärende Anfrage zum Thema „Interkommunion“ an den Vatikan richteten. Von diesen sechs Episkopaten stammten fünf aus dem bayerischen Bereich, also aus der kirchlichen Heimat von Kardinal Marx. Ihm verweigerten die Obedienz

  • Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg)
  • Bischof Gregor Hanke (Eichstätt)
  • Bischof Konrad Zdarsa (Augsburg)
  • Bischof Rudolf Voderholzer (Regensburg)
  • Bischof Stefan Oster (Passau)
  • Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz)

Die zweite „Watsche“ folgte umgehend aus Rom. Der Papst hatte zu einem Gespräch an die Römische Kurie geladen. An diesem Krisengespräch nahmen teil:

Für die DBK:

  • Kardinal Reinhard Marx (Erzbistum München und Freising)
  • Bischof Gerhard Feige (Bistum Magdeburg)
  • Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer)
  • Pater Hans Langendörfer S.J. (Generalsekretär der DBK)

Für die sieben Bischöfe:

  • Kardinal Rainer Woelki (Erzbistum Köln)
  • Bischof Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg)

Für den Vatikan:

  • Erzbischof Luis Ladaria Ferrer S.J. (Pro-Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre)
  • Kardinal Kurt Koch (Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen)
  • Msgr. Markus Graulich S.D.B. (Untersekretär des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte)
  • Pater Hermann Geissler F.S.O. (Leiter der Lehrabteilung der Kongregation für die Glaubenslehre)

Als Konsens aus diesem Gespräch sollte die DBK eine einmütige Regelung in den eigenen Reihen zum Thema finden.

Nachdem der designierte Kardinal Ladaria Ferrer S.J. infolge des Krisengespräches mehrere Gespräche mit Papst Franziskus geführt hatte, erfolgte nun gestern das vorläufige Ende für die „pastorale Handreichung“ der DBK und somit die dritte „Watsche“ für Kardinal Marx.

Die päpstliche Entscheidung zu dem leidlichen Thema „Interkommunion“ in den deutschen Kirchenprovinzen beruht sicherlich auch auf der weltweiten Reaktion von Kardinälen und Bischöfen zu diesem Thema. (vh – mm)

Erzbischof Chaput würdigt Papst-Film von Wim Wenders

PHILADELPHIA – Am 14. Juni kommt der Film „Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes“ in deutsche Kinos, für den Wim Wenders Regie geführt hat. In den USA ist er bereits ab dem 18. Mai zu sehen – und Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia hat ihn nicht nur jetzt schon gesehen, sondern auch besprochen.

Der Film leiste ein überzeugendes Portrait des Papstes, so Chaput, und Regisseur Wenders gelinge „ein kontinuierliches, intimes Einzelgespräch mit dem Papst während des gesamten Films. Es ist eine sehr effektive Technik; Man hat das Gefühl, dass Franziskus direkt auf den einzelnen Betrachter schaut und direkt mit ihm spricht „, schreibt der Erzbischof in einer am 14. Mai erschienen Kolumne.

Die anderthalb Stunden lange Dokumentation ist eine „wunderschöne Hommage“ (Chaput) an die öffentliche Person. Der Zuschauer begleitet Franziskus auf Reisen, erlebt seine Auftritte bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und Reden. Schwerpunkt sind dabei die Aspekte, die nicht nur den Filmemacher Wenders persönlich bewegen, sondern auch die mediale Öffentlichkeit. Dabei kommen auch einige Aspekte zu kurz, so Erzbischof Chaput.

Die Arbeit des Regisseurs sei „von einer christlich inspirierten Spiritualität geprägt“, so Erzbischof Chaput: „Er konzentriert sich überzeugend auf die Sorge des Papstes um die Umwelt, die Armen und Immigranten. Er fängt auch das starke Engagement des Papstes für die Ehe, die Familie und die Komplementarität von Männern und Frauen ein.“

Zu den beeindruckendsten Szenen, schreibt Erzbischof Chaput, gehören die Besuche des Papstes bei „Einwanderern, Armen, Kranken, der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel und der Westmauer in Jerusalem“.

Was kommt dabei zu kurz? Der Erzbischof kritisierte mehrere Punkte am Film. Einmal sei er einfach ein wenig lang geraten. Und schaffe es doch nicht, die katholische Lehre von der menschlichen Person vollständig darzustellen.

„Wenders verpasst (oder vermeidet) es, die ganzheitliche katholische Vision der menschlichen Würde, die Franziskus vertritt, abzubilden, das heißt, den eigentlichen Grund dafür, warum katholische Anliegen für das ungeborene Kind, die Behinderten, die Alten, die Umwelt und Migranten untrennbar miteinander verbunden sind in einem Netzwerk von Prioritäten.“

Ein verkürzter Franz

Genauso wenig gerecht wird der Film der Darstellung des heiligen Franz von Assisi, so Erzbischof Chaput weiter.

Darüber leiste der Film eine unvollständige Darstellung des heiligen Franz von Assisi, nach dessen Vorbild Kardinal Jorge Bergoglio sich den Namen „Franziskus“ als Papst aussuchte.

Das Porträt von Franziskus von Assisi, obschon nützlich für die Erzählung, sei selektiv und oberflächlich, kritisiert Chaput. Es werde nicht dem wahren Heiligen gerecht, „der eine komplexe, formidable Gestalt war, der sich für die Schöpfung als Widerspiegelung der Herrlichkeit Gottes interessierte, nicht als begrenzte natürliche Ressource“, mahnt der Oberhirte.

Trotz dieser Mängel ist der Erzbischof angetan von einem Film, dessen „Schönheit und Substanz“ durch die Fehler nicht beeinträchtigt würden.

Er ermutige daher Katholiken, „Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes“ im Kino zu sehen. Dem Filmemacher und Produzenten gebühre ebenso Dank wie dem Papst, für diese Möglichkeit, dem Nachfolger Petri zu begegnen.

„Möge er Tausende von Herzen berühren“, so Chaput.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Klärendes Gespräch zwischen Vatikan und DBK am Donnerstag

Das Treffen zwischen deutschen Bischöfen und hohen Vertretern zweier vatikanischer Dikasterien ist nicht nur für das Streitthema von entscheidender Bedeutung sondern auch für den Papst selbst.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Die Debatte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), die finale Fassung der „Handreichung“ zum Thema „evangelischen Ehepartner unter “bestimmten Umständen” und “im Einzelfall” einen Kommunionempfang zu ermöglicht“ (Interkommunion) wird am Donnerstag in einem von Papst Franziskus gewünschten Gespräch zu klären sein.

Die Gesprächsteilnehmer

Seit dem Zeitpunkt, an dem der Brief der sieben Bischöfe an die Adresse in Rom bekannt wurde, rumort es in der DBK. Der Vorsitzende, Kardinal Marx, äußerte Unverständnis über diese Vorgehensweise. Kurz danach wurde publik, dass Franziskus Kardinal Marx und den Führer der sieben Bischöfe, Kardinal Woelki, zu einem klärenden Gespräch in den Vatikan geladen hatte. Zwischenzeitlich ist die Gesprächsrunde aus Deutschland um einige Teilnehmer erweitert worden. An dem Gespräch werden folgende deutschen Prälaten teilnehmen:

Für die DBK:

  1. Kardinal Reinhard Marx (Erzbistum München und Freising)
  2. Bischof Gerhard Feige (Bistum Magdeburg)
  3. Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer)
  4. Pater Hans Langendörfer S.J. (Generalsekretär der DBK)

Für die sieben Bischöfe:

  1. Kardinal Rainer Woelki (Erzbistum Köln)
  2. Bischof Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg)

Für den Vatikan:

  1. Erzbischof Luis Ladaria Ferrer S.J. (Pro-Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre)
  2. Kardinal Kurt Koch (Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen)
  3. Msgr. Markus Graulich S.D.B. (Untersekretär des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte)
  4. Pater Hermann Geissler F.S.O. (Leiter der Lehrabteilung der Kongregation für die Glaubenslehre)

Das Verhältnis der deutschen Delegation ist eher unausgewogen, vier zu zwei. Andererseits behaupten einige Quellen, die Vertreter des Vatikans seien alle Sympathisanten der Opposition der sieben Bischöfe. Ob Papst Franziskus selbst an dem Gespräch teilnehmen wird, darf man bezweifeln. Eher wird er seine Entscheidung um das Thema der „Handreichung der DBK“ nach eingehender Beratung mit Erzbischof Ladaria Ferrer und Kardinal Koch treffen.

Kritische Meinungen zur „Handreichung der DBK“:

Kardinal Cordes:

„Diese Entscheidung stößt auf ernsthafte theologische Hindernisse. Der Vorschlag der Bischofskonferenz kann nicht behaupten, theologisch gesund zu sein.”

Kardinal Müller:

„Dieser Vorschlag ist ein “rhetorischen Trick”, der sich an Gläubige richtete, von denen die meisten nicht Theologen sind. Er betonte, dass die interkonfessionelle Ehe “keine Notsituation” sei und dass “weder der Papst noch wir Bischöfe die Sakramente neu definieren können, um geistige Not zu lindern und spirituelle Bedürfnisse zu befriedigen”, da sie “wirksame Zeichen der Gnade Gottes” sind. “

Kardinal Brandmüller:

„Die schwache Opposition der deutschen Bischöfe gegen den Vorschlag ist ein „Skandal, keine Frage.“

Professor Helmut Hoping:

Professor Helmut Hoping äußerte in der FAZ, Franziskus sehe sich einer „heiklen Aufgabe“ gegenüber, zumal Kardinal Marx den Vorschlag an die apostolische Ermahnung „Amoris laetitia“ des Papstes gebunden habe, die Ausnahmen je nach Gewissen und besonderen Umständen erlaubt. Die Methode des Papstes, „Prozesse einzuleiten“, ohne je darüber zu urteilen, „könnte mit dem deutschen Kommunionkonflikt an seine Grenzen stoßen“.

In einigen Medien wurde nach Bekanntwerden des Briefes der sieben Bischöfe an Rom bekannt, dass offenbar der Papst den Ablehnungsbrief geheim halten wollte.

Edward Pentin:

Der US-Vatikanist Edward Pentin hatte den Originaltext des Briefes der sieben Bischöfe veröffentlicht und stellte die berechtigte Frage:

“Warum wünscht der Papst, dass der Ablehnungsbrief geheim bleibt? Ein wahrscheinlicher Grund, nach Ansicht einiger Beobachter, ist, weil die Ablehnung der Vorgehensweise der Deutschen Bischofskonferenz der Richtung dieses Pontifikats nicht entspricht.”

National Catholic Register:

Ferner will NCR aus zuverlässigen und maßgeblichen Quellen wissen:

„das Papst Benedikt XVI. die sieben Bischöfe und ihren Brief an den Vatikan voll und ganz unterstützt.“

Die Kern-Frage:

Was das Gespräch am Donnerstag letztlich bewirken wird, ist vollkommen offen. Kardinal Marx hat sich in der Frage der „Handreichung der DBK“ mehrfach auf die apostolische Ermahnung „Amoris laetitia“ als Grundlage für die Handreichung bezogen. Er ist ein Verfechter des päpstlichen Anliegens in der katholischen Kirche, verstärkt den „pastoralen Weg“ zu beschreiten. Somit ist Marx der klassische Papstmitstreiter und Befürworter von „Amoris laetitia“. Sein bisheriges Verhalten könnte die Entscheidung des Papstes zum Thema durchaus beeinflussen. Außer, der Papst hat schon jetzt eine unumstößliche eigene Meinung zum Streitthema in Deutschland. Wenn dem so sein sollte, dürfte es sehr schnell zu einer abschließenden Papstentscheidung kommen. Ob die „Handreichung“ von der Deutschen Bischofskonferenz modifiziert werden muss oder von Rom in Gänze untersagt wird, werden wir sicherlich bald erfahren. (vh – mm)

Chile: Fallen neben Barros noch weitere Bischöfe?

In einem Brief an die chilenische Bischofskonferenz gab Papst Franziskus zu, dass er im Fall von Barros „schwerwiegende Beurteilungs- und Wahrnehmungsfehler“ begangen habe, „insbesondere aufgrund des Mangels an wahrheitsgemäßen und ausgewogenen Informationen“.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Der Fall Barros hat nicht nur einen schlechten Beigeschmack für die chilenische Bischofskonferenz, auch Papst Franziskus hat hier eine entscheidende Mitschuld an der bisherigen Verfahrensweise. Franziskus beruft sich zwar auf „Mängel der wahrheitsgemäßen und ausgewogenen Informationen“, die ihm zur Verfügung standen, ob dies allerdings so korrekt ist, wird von verschiedenen Quellen stark bezweifelt. Dem Papst wurde vorgehalten, dass ihm der Fall Barros seit Jahren bekannt war.

Der Vatikan Korrespondent Inès San Martin berichtete am Samstag auf „Crux“ über Details zum Fall Barros und mögliche Rücktritte chilenischer Bischöfe.

Da der Termin eines Treffens von chilenischen Bischöfen mit dem Papst am 14. bis 17. Mai immer näher rückt, kommt offensichtlich Bewegung in die Angelegenheit. Bischof Barros selbst, plant an dem Treffen teilzunehmen.

Zur Erinnerung – Bischof Barros ist einer von vier chilenischen Bischöfen denen vorgeworfen wird, pädophile Machenschaften des Paters Fernando Karadima zu mindestens vertuscht und gedeckt zu haben.

Laut „Crux“ sagte der chilenische Kardinal Ricardo Ezzati Andrello S.D.B. (76), Erzbischof von Santiago de Chile, in einer Pressekonferenz am Donnerstag:

„Ich bin kein Richter, um zu sagen, ob Barros tatsächlich vertuscht hat oder nicht, sagte Ezzati, aber „das Wohl des Volkes Gottes bittet um seine Verfügbarkeit“, so wie ich selbst zur Verfügung stehe, wenn das Volk Gottes meinen Rücktritt erbitten würde.“

Die Diözese Osorno, in der Bischof Barros durch Franziskus im Jahr 2015 eingesetzt wurde, hat in einer Erklärung veröffentlicht, dass der Barros „gesundheitliche Probleme“ habe, während er bekräftigte, dass er den Anweisungen des Heiligen Vaters dauerhaft zur Verfügung steht. Weitere Angaben zu seinem Zustand wurden jedoch nicht gemacht.

Bei einer außerordentlichen Versammlung des Klerus von Santiago de Chile in dieser Woche sagte Kardinal Ezzati Andrello:

„Es sei „eine sehr ernste Schuld, den Heiligen Vater falsch informiert zu haben“, aber er bestehe darauf, dass er persönlich „niemanden getäuscht“ habe.

Während des Treffens, das Franziskus mit den chilenischen Bischöfen im Mai führen wird, wird er mit ihnen die Schlussfolgerungen teilen, die er nach der Lektüre eines Berichts des Sonderermittlers Erzbischof Charles J. Scicluna von Malta gezogen hat.

Zu den drei anderen Bischöfen neben Barros berichtet „Crux“:

Bischof Horacio Valenzuela, einer der Vier um den pädophilen Priester Karadima, sagte am Montag, dass der Rücktritt von religiösen Führern wie ihm nicht die Antwort auf die Krise sei. Der Bischof von Talca sagte in Bezug auf die Bitte um seinen Rücktritt: „Dies ist nicht der Ort, an dem die Lösung herkommt“, mit der Begründung, dass sie „gemeinsam mit dem Papst beten und sehen müssen, was passiert“. „Wenn er hier eine Veränderung vornimmt, eine Veränderung dort, am Ende, dann ist es der Papst, der die Kirche organisiert“, sagte Valenzuela.“

Bischof Karolina Tomislav Koljatic von Linares wurde ebenfalls von Karadima ausgebildet und verteidigte wie Valenzuela offen seinen Mentor, als die Vorwürfe 2010 veröffentlicht wurden. Beide schickten Briefe an den Vatikan, sprachen gegen die Missbrauchten und verteidigten den Priester Karadima. Nach dem Brief des Papstes sagte er jedoch: „Vielleicht war ich nicht klar genug, um zu verstehen, was [in El Bosque] passierte, und wenn das so ist, muss ich offensichtlich diese Verantwortung übernehmen.“

Neben den genannten Kirchenmännern ist ein weiterer Kardinal in Chile ins Zwielicht geraten. Kardinal Francisco Javier Errázuriz Ossa I.Sch. (84), emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile, Vorgänger von Kardinal Ezzati Andrello, ein Mitglied des Kardinalsrates K9, der wiederholt von den Opfern und sogar Mitgliedern seines eigenen Klerus als einer der Verantwortlichen für die Fehlinformation des Papstes herausgegriffen wurde, sagte zu seiner Rolle.

„Als päpstlicher Berater bedeutet das nicht, dass er Francis über die Situation der chilenischen Kirche informieren muss. Es gehört nicht zu unserer Aufgabe, den Papst über die Schwierigkeiten, die möglichen Fehler und Übel, die die Kirche betreffen, zu informieren.“

Auf Twitter beschuldigte das Missbrauchsopfer Juan Carlos Cruz, eines von Karadimas Opfern, Kardinal Errázuriz Ossa zu lügen:

„Jetzt versucht er zu glauben, dass er uns unterstützt“, schrieb Cruz am 13. April. „[Er] hat es NIE getan. Er ist einer von denen, die den Papst belogen haben. Ein miserabler Mann, der heute versucht, für den Scicluna-Bericht auf den Siegeswagen zu steigen. Seine Boshaftigkeit ist bekannt. Er täuscht uns nicht !! „

Sollten die bekannten Vorwürfe der Missbrauchsopfer mit dem Bericht des Sonderermittlers Erzbischof Scicluna übereinstimmen, wird Papst Franziskus einen klaren und angemessenen Schlussstrich ziehen müssen und das kann nur bedeuten, die betreffenden Bischöfe aus ihren Ämtern umgehend zu entfernen.

Sollten Beschuldigungen gegen die Kardinäle Ezzati Andrello und Errázuriz Ossa Bestätigung finden, könnte ihnen Ähnliches wie dem im März diesen Jahres verstorbenen schottischen Kardinal Keith O´Brien drohen. Dieser hatte nach Missbrauchsfällen seine Resignation beim Papst eingereicht und alle Privilegien seiner Kardinalswürde verloren. (vh – mm)