Papstbesuch in Kolumbien: „Botschaft wird sehr tief gehen“

In Kolumbien ist in den letzten Jahren mehr soziales Bewusstsein herangewachsen, sodass die Worte von Papst Franziskus dort auf fruchtbaren Boden fallen können. Das sagt Kardinal Rubén Salazar Gómez, Erzbischof von Bogotà und Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. Die Visite des Papstes steht in wenigen Wochen bevor, von 6. bis 11. September besucht Franziskus Bogotà, Villavicencio, Medellìn und Cartagena.

Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der kolumbianische Kardinal, er halte es für „eine echte Revolution“, dass die Botschaft von Franziskus weit über die Kirche hinausgehe und alle anspreche. Bei seinem Kolumbienbesuch werde der Papst im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern Paul VI. und Johannes Paul II., die ebenfalls nach Kolumbien kamen, ein Land sehen, das sich in vielerlei Hinsicht gut entwickelt habe.

Kardinal Salazar: „Der wichtigste Aspekt dessen, was besser wurde, ist, dass es heute ein viel größeres Problembewusstsein gibt über die Herausforderungen des Landes. Es sind Probleme, zu deren Lösung wir Kolumbianer uns alle zusammentun müssen, um voranzugehen, sodass wir den ungeheuren Anforderungen des Volkes genügen können. Langsam ist im Land ein soziales Bewusstsein gewachsen: dass wir eine tiefverankerte soziale Gerechtigkeit brauchen, dass wir in vielen Bereichen unsere Mentalität ändern müssen, damit wir inklusiver werden, toleranter, solidarischer, geschwisterlicher – das ist der große Unterschied im Land heute. Und deshalb habe ich die Hoffnung, dass die Botschaft des Papstes sehr tief gehen wird im kolumbianischen Volk.“

RV: In der Tat erlebt Kolumbien im Augenblick einen einmaligen Übergangsprozess auf dem Weg zum Frieden, ein Prozess, der zerbrechlich ist, aber eben auch große Chancen bietet. Enttäuschung gab es mancherorts, weil die Bischöfe vor einem Jahr bei der Volksabstimmung über das Friedensabkommen zwischen Regierung und FARC-Guerilla nicht zum „Ja“ aufriefen, sondern zu einer Gewissensentscheidung, was manche als mangelnde Zustimmung der Bischöfe zum Abkommen deuteten. Sehen Sie mit Blick auf den Übergangsprozess zum Frieden auch eine Entwicklung bei den kolumbianischen Bischöfen?

Kardinal Salazar: „Nun, wir haben über das Thema Frieden mit viel Konsens gesprochen. Denn wir sind überzeugt, jenseits des Abkommens mit der Guerilla liegt der Bau der Gerechtigkeit und der Solidarität und der Geschwisterlichkeit, der Inklusion aller Kolumbianer, sodass es keine Regionen des Landes gibt, wo der Staat nicht hinkommt, wo die Gesundheitsversorgung nicht hinkommt, die Bildung undsoweiter. Wir sind uns also der sozialen Auswirkungen sehr bewusst, die das Evangelium und die Evangelisierung haben. In diesem Feld denke ich auch, dass der Heilige Vater uns ein gewichtiges Wort mitteilen wird, damit wir mit diesem Vorhaben vorankommen.“

RV: Die Visite von Franziskus in Kolumbien ist ein Pastoralbesuch, aber alle reden von seinen politischen Aspekten. Ist das recht?

Kardinal Salazar: „Ich denke immer, die Politik ist die Kunst, das Gemeinwohl zu erzielen. In diesem Sinn wird der Besuch von Papst Franziskus notwendigerweise politische Auswirkungen haben, weil er Auswirkungen auf den Friedensprozess haben wird. Ich bin auch komplett sicher, dass es da nichts geben wird, was man politisch verdrehen kann, das heißt zugunsten einer Partei oder einer Meinungsgruppe. Denn die Botschaft des Evangeliums ist immer eine Botschaft, die über die Partikularitäten hinausgeht, die manchmal spalten und zu Konflikten führen.“

RV: Katholiken glauben ja, dass der jeweilige Papst immer der richtige Papst für die richtige Zeit ist, schließlich hat ihn der Heilige Geist bestimmt. Warum ist aus Ihrer Sicht Franziskus der rechte Papst für unsere Zeit?

Kardinal Salazar: „Weil wir jenseits der katholischen Kirche eine erschütterte Welt haben. Weltweit sehen wir derzeit einen Moment voller Verwirrungen und Perplexitäten, was tiefgehende Fragen der Gerechtigkeit betrifft, wir sehen sehr ernste Konflikte. Und Papst Franziskus weiß alle diese Problematiken mit großer Weisheit anzugehen, sodass seine Worte über die Kirche hinausgehen. Die Botschaften von Franziskus richten sich an alle Nationen und an alle Menschen. Und in diesem Sinn meine ich, da entsteht eine echte Revolution.“ (rv)

Vatikan veröffentlicht Logo für Papstbesuch in Fatima

Der Vatikan hat an diesem Montag das Logo für den kommenden Papstbesuch in Fatima veröffentlicht. Es besteht aus einem Rosenkranz, der in Herzform gelegt ist – und vereint somit die beiden zentralen Bildelemente des portugiesischen Marienwallfahrtsortes Fatima, wie der Designer des Logos betonte. In das Herz eingeschrieben stehen die Worte „Papst Franziskus“ und „Fatima 2017“. Der „Geist der Barmherzigkeit und des Friedens“, der das Pontifikat von Franziskus kennzeichne, aber auch sein einfacher und klarer Stil sollten in dem Logo deutlich werden, so die Erklärung des Designers Francisco Providence. Das Motto zu der Reise lautet „Com Maria, Peregrino na esperanca e na paz“ (Mit Maria, Pilger in Hoffnung und in Frieden). Anlass des Papstbesuchs vom 12. und 13. Mai ist der 100. Jahrestag der dortigen Marienerscheinungen. (rv)

Bayerische Pilgergruppe bei Benedikt XVI.

Benedikt XVI.Die bayerische Delegation, die den diesjährigen Weihnachtsbaum auf dem römischen Petersplatz spendiert und organisiert hat, traf am Donnerstagnachmittag den emeritierten Papst und Landsmann Benedikt XVI. im Vatikan. Hier die Beschreibung des Treffens:

„Vielen Dank, vor allem dass Sie da sind und für alles, was Sie mitgenommen haben. Ganz herzlichen Dank“, so der emeritierte Papst. „Ich freue mich auch sehr und danke Ihnen“, sagt die bayerische Europaministerin Beate Merk. „Ich bringe Ihnen noch zusätzlich selbstgebackene Plätzchen“, fügt sie an. Mit einem lächeln erwidert Benedikt: „Mmh!“. „Ich selber habe kontrolliert, dass sie besonders gut sind und alle Spezialitäten stammen aus der Oberpfalz, aus Schwaben und weitere Bereiche sind vertreten“, so Merk. „Ach ja, das sind die bayerischen Stämme. Das ist besonders schön, dass man auch Bayern schmecken kann. Vergelt´s Gott!“, so Benedikt XVI. Der Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein nimmt die Geschenke entgegen. Die bayerischen Pilger klatschen…

„Heiliger Vater, möchten Sie ein paar Worte sagen?“, fragt Erzbischof Gänswein. Dann folgten Benedikts Worte:

„Ja, liebe Frau Ministerin, liebe Herren Landräte, liebe Bürgermeister: ganz herzlichen Dank für diese Begegnung und für alles, was Sie in diesem Augenblick für uns tun. Ich finde es so schön, dass Sie aus dem Glauben und Freundschaft heraus, den Christbaum nach Rom bringen. Ich glaube, es ist das dritte Mal, dass ein Baum aus der Diözese Regensburg stammt. Ich wusste nicht, dass es da heilige Berge gibt. 700 Meter ist immerhin eine Höhe. Wir sind ja hier auch auf einem Hügel, aber das hat knapp hundert Meter oder vielleicht nicht einmal, aber immerhin!“

Eine kurze Pause und Benedikt setzte fort:

„Ich freue mich, dass Sie auf diese Weise der Spur der Freundschaft vom Norden nach Süden bringen und eine Spur der Freundschaft über die Welt hin bringen. Denn dieser Baum leuchtet ja nicht nur auf dem Petersplatz in Rom, er leuchtet in die weite Welt hinaus, wird von allen Menschen gesehen und zwar als Zeichen des Lichtes, der Freundschaft, der Versöhnung und der Güte. Der Baum sagt uns, dass Gott Freund ist von uns und dass wir deswegen miteinander Freunde und Geschwister sind. So ist dies eine Botschaft, der wir gerade in dieser Zeit bedürfen, in der so viel Gefahr zur Feinseligkeit und zum Terror besteht. Umso mehr stehen wir in der Freundschaft, die Licht ist, in die Welt hinein zu bringen. Ich danke Ihnen, dass Sie dieses Zeugnis ablegen und Bayern als einen Ort der Güte, der Herzlichkeit und der Menschlichkeit aus dem Glauben heraus darstellen. Ich freue mich, dass dieser Glaube so lebendig und gegenwärtig ist. (…)

Ich wünsche euch eine gesegnete Zeit hier in Rom. Viel Freude an Weihnachten und Neujahr. Ich wünsche Ihnen Gesundheit! Und ganz herzlich danke ich für die reichen Gaben, die uns so richtig Bayern schmecken lassen. Grüßen Sie den Ministerpräsidenten und ganz Bayern! Vergelt´s Gott!“

Dann sprach der Bürgermeister von Hirschau, Hermann Falck: „Heiliger Vater Benedikt, ich möchte Sie Bayern schmecken lassen. Es gibt Pralinen, Wurstpralinen.“ „Das ist ja was ganz Neues“, antwortete Benedikt. „Das kann man alles miteinander essen. Das ist ganz Wurst“, fügte der Bürgermeister an. „Ich möchte ihnen auch von unserem Heimatdichter ein in Oberpfälzer Sprache in Original geschriebenes Buch überreichen“, sagte Falck. Er überreichte ein Buch über den Kreuzweg sowie ein Bildband mit der Oberpfalz „von oben“. „Das Land und die Berge kannte ich noch nicht“, so der emeritierte Papst. „Amberg kannte ich schon, aber bis Sulzbach-Rosenberg bin ich noch nicht vorgedrungen“, fügte er an. „Auf diese Weise kann ich jetzt alles erkunden. Sie sind noch bis morgen in Rom und mit dem Flugzeug gekommen?“, wollte er wissen.

„Wir fahren am Samstagmorgen wieder zurück“, erläuterte der Bürger. „Ist es in Bayern auch noch warm?“, wollte Benedikt wissen. „Ja, aber es regnet“, erläuterte Ministerin Merk. „Klimaerwärmung um zwei, drei oder vier Grad… da müssen wir noch froh sein und schauen, wie es weitergeht. Ich wohl nicht mehr, aber Sie, deshalb alles Gute!“, sagte Benedikt XVI. abschließend.

Dann überreichte noch eine Bayerin ein Geschenk aus der Bäckerei, in der Josef Ratzingers Mutter noch gearbeitet hatte. „Ach, na so was!“, antwortete Benedikt XVI. Dann wurde ihm noch erklärt, dass der Weihnachtsbaum extra zwei Spitzen hat, damit eine Spitze dem amtierenden Papst Franziskus und die zweite dem emeritierten Papst Benedikt gewidmet sei. Auch der „Baumbesitzer“ stellte sich kurz vor und erläuterte, woher der Baum stammt und wie der Baum nach Rom transportiert wurde. (rv)

Papstpredigt: „Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes“

Pabstbesuch Sri Lanka 2015Predigt von Papst Franziskus bei der Messfeier zur Heiligsprechung von Joseph Vaz (Colombo, Strandpromenade des „Galle Face Green“, 14. Januar 2015)

„Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes“ (Jes 52,10)

Das ist die großartige Prophetie, die wir in der heutigen ersten Lesung gehört haben. Jesaja sagt die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi an alle Enden der Erde voraus. Diese Prophetie hat für uns eine besondere Bedeutung, da wir die Heiligsprechung eines großen Missionars des Evangeliums, des heiligen Joseph Vaz, feiern. Wie unzählige andere Missionare in der Geschichte der Kirche, antwortete er auf den Auftrag des auferstandenen Herrn, Menschen aller Nationen zu seinen Jüngern zu machen (vgl. Mt 28,19). Durch sein Wort, aber noch wichtiger durch das Beispiel seines Lebens führte er die Menschen dieses Landes zu dem Glauben, der uns ein „Erbe in der Gemeinschaft der Geheiligten“ verleiht (Apg 20,32).

Im heiligen Joseph sehen wir ein machtvolles Zeichen der Güte und Liebe Gottes zum Volk von Sri Lanka. Aber wir sehen in ihm auch eine Herausforderung, auf den Wegen des Evangeliums beharrlich voranzuschreiten, selber an Heiligkeit zuzunehmen und die Evangelienbotschaft von der Versöhnung, der er sein Leben gewidmet hat, zu bezeugen.

Der heilige Joseph Vaz war Priester des Oratoriums in seiner Heimat Goa und kam in dieses Land, angeregt von missionarischem Eifer und einer große Liebe zu dessen Volk. Wegen der religiösen Verfolgung verkleidete er sich als Bettler und verrichtete seine priesterlichen Pflichten in geheimen Treffen der Gläubigen, häufig des nachts. Seine Bemühungen verliehen der hart geprüften katholischen Bevölkerung spirituelle und moralische Kraft. Ein besonderes Anliegen war es ihm, den Kranken und den Leidenden zu dienen. Sein Einsatz für die Kranken während einer Pockenepidemie in Kandy fand beim König eine solche Anerkennung, dass ihm für seine missionarische Arbeit eine größere Freiheit zugestanden wurde. Von Kandy aus konnte er seine Tätigkeit auf andere Teile der Insel ausweiten. Er verausgabte sich in seiner missionarischen Arbeit und starb völlig erschöpft mit neunundfünfzig Jahren im Ruf der Heiligkeit.

Aus vielen Gründen ist der heilige Joseph Vaz immer noch ein Beispiel und ein Lehrer. Ich möchte mich nur auf drei konzentrieren. Erstens war er ein vorbildlicher Priester. Heute sind hier unter uns viele Priester sowie Ordensmänner und -frauen, die wie Joseph Vaz dem Dienst für Gott und den Nächsten geweiht sind. Ich ermutige jeden und jede von euch, auf den heiligen Joseph als einen verlässlichen Führer zu schauen. Er lehrt uns das Hinausgehen an die Peripherien, um Jesus Christus überall bekannt zu machen und die Liebe zu ihm zu entfachen. Er ist auch ein Vorbild geduldigen Leidens um des Evangeliums willen, ein Vorbild des Gehorsams gegenüber den Vorgesetzten und ein Vorbild der liebevollen Sorge für die Kirche Gottes (vgl. Apg 20,28). Wie wir lebte er in einer Zeit rascher und tiefgreifender Veränderungen: Die Katholiken waren eine Minderheit und oft untereinander gespalten, und es gab gelegentliche Feindseligkeiten, sogar Verfolgung von außen. Und doch konnte er, weil er ständig mit dem gekreuzigten Herrn im Gebet vereint war, für alle Menschen zu einer lebendigen Ikone von Gottes Barmherzigkeit und seiner versöhnenden Liebe werden.

Zweitens führt der heilige Joseph uns vor Augen, welche Bedeutung der Überwindung religiöser Spaltungen im Dienst für den Frieden zukommt. Seine ungeteilte Liebe zu Gott öffnete ihn für die Liebe zum Nächsten; er diente den Notleidenden, wo und wer immer sie waren. Sein Beispiel inspiriert auch heute noch die Kirche in Sri Lanka. Gerne und großherzig dient sie allen Gliedern der Gesellschaft. Sie macht keine Unterschiede nach Rasse, Bekenntnis, Volksstamm, Stand oder Religion in dem Dienst, den sie durch ihre Schulen, Krankenhäuser, Kliniken und viele andere gemeinnützige Werke bereitstellt. Die einzige Gegenleistung, die sie fordert, ist die Freiheit, ihre Mission zu erfüllen. Religionsfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht. Jeder Einzelne muss – allein oder in Gemeinschaft mit anderen – frei sein, nach der Wahrheit zu suchen und die eigenen religiösen Überzeugungen öffentlich auszudrücken, ohne Einschüchterung und äußeren Zwang. Wie uns das Leben des heiligen Joseph Vaz lehrt, bringt eine authentische Gottesverehrung Frucht nicht etwa in Diskriminierung, Hass und Gewalt, sondern in der Achtung vor der Unverletzlichkeit des Lebens, in der Achtung vor der Würde und Freiheit anderer und im liebevollen Einsatz für das Wohl aller.

Und schließlich gibt der heilige Joseph uns ein Beispiel missionarischen Eifers. Obwohl er nach Ceylon kam, um die katholische Gemeinschaft zu betreuen, brachte er seine am Evangelium orientierte Liebe allen entgegen. Indem er seine Heimat, seine Familie und die Bequemlichkeit seiner gewohnten Umgebung hinter sich ließ, folgte er dem Ruf, hinauszugehen und von Christus zu sprechen, wohin auch immer er gesandt wurde. Der heilige Joseph wusste, wie man die Wahrheit und die Schönheit des Evangeliums in einem multireligiösen Kontext darbieten muss, mit Respekt, Hingabe, Ausdauer und Demut. Das ist auch der Weg für die Anhänger Jesu von heute. Wir sind berufen, mit demselben Eifer, demselben Mut des heiligen Joseph hinauszugehen, aber auch mit seiner Sensibilität, seiner Ehrfurcht vor den anderen und mit seinem Wunsch, mit ihnen jenes Wort der Gnade (vgl. Apg 20,32) zu teilen, das die Kraft hat, sie aufzubauen. Wir sind berufen, missionarische Jünger zu sein.

Liebe Brüder und Schwestern, ich bete, dass die Christen dieses Landes, indem sie dem Beispiel des heiligen Joseph Vaz folgen, im Glauben gestärkt werden und einen immer bedeutenderen Beitrag zu Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung in der Gesellschaft Sri Lankas leisten mögen. Das ist es, was Christus von euch verlangt. Das ist es, was der heilige Joseph euch lehrt. Das ist es, was die Kirche von euch braucht. Ich empfehle euch alle der Fürsprache unseres neuen Heiligen, so dass ihr in Gemeinschaft mit der Kirche in aller Welt dem Herrn ein neues Lied singt und allen Enden der Erde seine Herrlichkeit verkündet. Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen (vgl. Ps

Sri Lanka vor dem Papstbesuch: Die Gefahr der politischen Spaltung

PB_Sri_Lanka_2015ASri Lanka ist die erste Auslandsstation Papst Franziskus in diesem Jahr, am 12. Januar bricht er zu seiner ersten internationalen Reise 2015 auf. Es wird eine der Reisen in Konfliktgebiete, wie etwa auch die nach Palästina, Jordanien und Israel im vergangenen Jahr. Es gebe immer noch viel Hass und Misstrauen zwischen den Menschen, vor allem zwischen zwei verschiedenen Kulturen, die auf der Insel leben, den überwiegend buddhistischen Singhalesen im Zentrum und Süden der Insel und den mehrheitlich hinduistischen Tamil im Norden und Osten, berichtet gegenüber Radio Vatikan der Bischof von Batticuloa, Joseph Ponniah. Die Minderheit der Christen gehöre mehrheitlich den Tamil an.

„Eigentlich leben vor allem die christlichen Gemeinden in Frieden, auch untereinander. Aber wenn Wahlen und politische Kampagnen stattfinden, dann geht es darum, Menschen voneinander zu trennen. Und genau das ist jetzt die Gefahr.“ Bischof Ponniah drückt die Sorge der Kirche aus, denn Sri Lanka steht vor Wahlen. Staatspräsident Percy Mahinda Rajapaksa hat zu Neuwahlen aufgerufen, genau fünf Tage vor der Ankunft des Papstes und zwei Jahre, bevor sein Mandat eigentlich ausläuft. Gleich zu Beginn seiner Regierungszeit hatte Rajapaksa die Gespräche mit den Rebellen der Tamil ausgesetzt. Als Folge der vorgezogenen Wahlen war dann das Regierungsbündnis vor einer Woche zerbrochen, die gemäßigten Parteien der Koalitionsregierung kritisieren die Nähe des Präsidenten zu buddhistischen Nationalisten. Alles Grund dafür, wachsende politische Spannungen und Populismus zu fürchten, so Bischof Ponniah, er erwarte deswegen einen wichtigen Impuls vom Papstbesuch.

„Wir alle warten darauf, dass der Papst uns eine gute Botschaft bringt, die Botschaft der Versöhnung, nach der Sri Lanka sich seit dreißig Jahren sehnt. In dreißig Jahren Krieg hat es viel Leid gegeben, die Menschen wollen Versöhnung. Wir können nicht so weiter machen wie bisher, mit dem Hass, der Gewalt und so weiter.“

Und die Anzeichen für eine solche Botschaft des Papstes stehen gut, so Bischof Ponniah: „Sein Besuch in Madhu, einem Marienheiligtum in einem Gebiet, in dem der Krieg stattgefunden hat, ist sehr wichtig. Er wollte dieses Heiligtum besuchen. Das wird eine Friedensbotschaft für ganz Sri Lanka sein.“

Der Besuch in Madhu ganz im Norden der Insel wird am 14. Januar stattfinden, es ist der erste Papstbesuch in einem mehrheitlich tamilischen Gebiet der Insel. Papst Franziskus wird insgesamt drei Tage auf der Insel im Indischen Ozean bleiben, zuletzt war Papst Johannes Paul II. 1995 dort zu Gast gewesen. (rv)

Papstbesuch in Südkorea: Boom bei Anmeldungen

SüdkoreaDer vatikanische Fidesdienst berichtet: „Nach der Ankündigung der Papstreise nach Südkorea sind die Anmeldungen für den asiatischen Jugendtag sprunghaft angesprungen. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die Vorbereitungen seien im vollen Gange und erführen Unterstützung von der Regierung. Man habe eine Vorbereitungskommission aus Bischöfen, Priestern und Laien eingesetzt. Die Reise von Papst Franziskus wird sich aus zwei Teilen zusammensetzen: einmal die Begegnung mit Jugendlichen aus 29 asiatischen Ländern. Zum anderen werde der Papst in Seoul 124 Märtyrer seligsprechen. Dies gelte es noch alles vorzubereiten. Bei den letzten Besuchen von Papst Johannes Paul II. 1984 und 1989 hätte man immerhin ein Jahr Zeit gehabt. Bei der jetzigen Papstreise blieben nur fünf Monate, so Mitglieder der Vorbereitungskommission. Papst Franziskus wird Südkorea vom 14. bis 18. August 2014 besuchen.“ (Quelle fides 14.03.2014)

Mailänder Kardinal lädt Papst zu Expo 2015 ein

Kardinal ScolaFranziskus hat eine Einladung nach Mailand erhalten. Kardinal Angelo Scola hat den Papst zur Weltausstellung Expo 2015 in seine Bischofsstadt eingeladen. Das teilte Vatikansprecher Federico Lombardi mit. Scola war mit einer Delegation aus seiner Erzdiözese an diesem Freitag im Vatikan und traf den Papst zur Privataudienz. Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 wird in der norditalienischen Metropole die nächste große Weltausstellung stattfinden. An der Audienz nahm auch der vatikanische Kulturverantwortliche und Kurienkardinal Gianfranco Ravasi teil, der bei der letzten Biennale in Venedig erstmals einen vatikanischen Pavillon ins Rennen schickte. Die Expo 2015 in Mailand widmet sich dem Thema Ernährung, Energie und Nachhaltigkeit.  (rv)
 

Papstbesuch bei seinem Vorgänger: Frohe Weihnachten!

Mater_EcclesiaePapst Franziskus zu Besuch bei Papst emeritus Benedikt XVI.: An diesem Montag begab sich der Nachfolger zum Vorgänger, um ihm für die Weihnachtstage alles Gute und Gottes Segen zu wünschen. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi bekannt gab, besuchte der Papst die Wohnung seines Vorgängers gegen 17 Uhr, wo er an der Tür empfangen wurde. Nach einem gemeinsamen Gebet und etwa einer halben Stunde persönlichen Gesprächs wünschte der Papst auch der „Famiglia“ seines Vorgängers ein gesegnetes Fest, also den Memores Domini – den Schwestern, die den Haushalt führen – und Erzbischof Georg Gänswein. (rv)
 

Vatikan/Italien: Franzikus am 22. September auf Sardinien

SardinienBei seinem Besuch auf Sardinien am 22. September 2013 soll der Papst u.a. mit Arbeitern, Armen und Jugendlichen zusammentreffen. Dies geht aus einem Programmentwurf hervor, den die Organisatoren der Sardinienreise des Papstes vorgestellt haben. Der Entwurf wird derzeit vom Vatikan geprüft. Insgesamt wird der Besuch auf der italienischen Mittelmeerinsel etwa zehn Stunden dauern: Am Vormittag soll eine Messe vor dem Marienheiligtum von Bonaria in Cagliari stattfinden; anschließend ist ein Mittagessen mit den sardischen Bischöfen geplant und am Nachmittag ist ein Treffen des Papstes mit Jugendlichen vorgesehen. Franziskus soll auch eine Suppenküche der Caritas sowie die theologische Fakultät Sardiniens besuchen. (rv)

Kardinal von Zagreb: „Kroatien ist offen für EU“

An diesem Wochenende reist Benedikt XVI. nach Kroatien – und die Vorbereitungen der Kirche dort sind geradezu fieberhaft. Bischöfe und Priester wollen die Gelegenheit nutzen, um neue Schubkraft für die Kirche zu bekommen… und vielleicht sogar fürs ganze Land.
„Die Erwartungen in Kroatien sind sehr groß. Kaum wurde die Papstreise offiziell angekündigt, haben wir als Kirche auf Diözesenebene wie auf nationaler Ebene ein Vorbereitungsprogramm gestartet. Jedes Bistum hat versucht, in sein Programm vor allem junge Leute und Familien mit einzubeziehen." Das erzählt der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic. Er hat dafür gesorgt, dass Benedikt XVI. in der kroatischen Hauptstadt vor allem auf Familien und Jugendliche treffen wird: eine Verjüngungskur für die Kirche.
„Die jungen Leute, die den Heiligen Vater treffen werden, sind in der Regel erst nach dem Fall des kommunistischen Regimes geboren worden. Sie teilen also die Vorstellungen und Gefühle der anderen Jugendlichen Europas – aber sie sind auch sehr sensibel für die spirituellen Werte und die Initiativen der Kirche. Oft sind es heute die jungen Leute, die das Leben in den Pfarreien beleben, mit Gebetskreisen oder Wallfahrten…"
Alle zwei Jahre organisiert Kroatiens Kirche ein nationales Jugendtreffen, diesmal stößt auch der Papst dazu. Das nationale Familientreffen hingegen wurde eigens für den Besuch aus Rom arrangiert. Benedikt wird auf ein lebendiges Kroatien treffen, das in die EU drängt:
„Kroatien ist offen für die Europäische Union und bereitet sich auf den Beitritt vor! Auch wir als Kirche sind offen dafür, weil Kroatien doch eigentlich immer schon im Bannkreis europäischer Zivilisation gelebt hat. Uns sind die Schwierigkeiten wie die Möglichkeiten völlig klar, die der Beitritt mit sich bringen kann. Uns geht es um Austausch: Kroatien liegt in einer europäischen Region, in der es auch viele Orthodoxe und Muslime gibt, es kann ein Ort des ökumenischen und des interreligiösen Dialogs sein. Kroatien ist dazu berufen, Brücke in Europa zu sein."
Sehr brückenhaft klingt denn auch das Motto, das sich Kroatiens Bischöfe für den Besuch ausgedacht haben: „Gemeinsam in Christus". Leitbild in den nächsten Tagen wird die Figur des Bekennerkardinals Alois Stepinac: Benedikt will am Grab des Seligen beten, der 1960 in einem Kerker des Tito-Regimes starb.
„Für die Kirche in Kroatien ist Kardinal Stepinac ein Modell der Treue zu Christus, zur Kirche und zum Heiligen Stuhl. Er war ein wahrer Hirte: Er verteidigte die Rechte jedes Menschen und jedes Volkes, jedes Verfolgten. Er stand mit seinem ganzen Leben für die christliche Hoffnung ein. Und um nicht gegen sein Gewissen zu handeln, ging er bis zum Martyrium." (rv)