Vatikan/Mexiko/Kuba: Erste Details der Papstreise

 Zur bevorstehenden Reise Papst Benedikts nach Mexiko und Kuba im März haben die Bischofskonferenzen beider Länder nun erste Details bekannt gegeben. Demnach wird sich Benedikt XVI. vom 23. bis 26. März in Mexiko und dann bis zum 28. März in Kuba aufhalten.

Seine „Basis" in Mexiko ist die Stadt Leon de los Aldama, die sechstgrößte Stadt des Landes und größte Metropole des zentralmexikanischen Bundesstaates Guanajuato.

Am Nachmittag des 25. März, ein Freitag, wird der Papst den Planungen zufolge in Leon ankommen und am Flughafen unter anderem vom mexikanischen Präsidenten Felipe Calderon empfangen. Tags darauf treffen sich die beiden in der Stadt Guanajuato zu einem offiziellen Gespräch. Danach grüßt und segnet Benedikt die Gläubigen auf dem Hauptplatz.

Höhepunkt des Mexiko-Besuches ist die Sonntagsmesse. Papst Benedikt feiert sie unter freiem Himmel im Park Guanajuato Bicentenario am Fuß des Hügels Cerro del Cubilete, an dessen Spitze sich ein Christkönigs-Denkmal erhebt. Mexikos Bischöfe erwarten rund 750.000 Gläubige zu diesem Gottesdienst. In der Kathedrale von Leon wird der Papst am Sonntagnachmittag die Vesper feiern und eine Botschaft an alle Bischöfe des Landes, an jene ganz Lateinamerikas und der Karibik richten. Abgeordnete sämtlicher 91 Diözesen Mexikos werden vertreten sein.

Die Hauptstadt Mexiko City wird der Papst wie erwartet nicht besuchen; seine Ärzte haben ihm von Aufenthalten in hohen Lagen abgeraten. Nächtigen wird der Papst in Mexiko bei Schwestern vom Miraflores-Kolleg in Leon.

Am Montag, 26. März, reist Benedikt nach Kuba weiter, wo er sich bis Mittwoch aufhalten wird. Anlass dieses Besuches ist der 400. Jahrestag der Entdeckung des Bildes der „Virgen de la Caridad del Cobre", der Muttergottes der Nächstenliebe von Cobre. Auf der Zuckerinsel hat der Papst zwei Etappen: Santiago de Cuba und Havanna.

Auf dem Flughafen der südlich gelegenen Stadt Santiago nimmt am frühen Montagnachmittag unter anderem Staatschef Raul Castro den Papst mit offiziellen Ehren im Empfang. Am Abend desselben Tages feiert Benedikt eine Heilige Messe auf dem Platz der Revolution „Antonio Maceo" im Gedenken an die Verkündigung Mariens. Danach fährt er nach El Cobre weiter, den wichtigsten Wallfahrtsort Kubas, an dem die Muttergottes verehrt wird.

Dem Heiligtum stattet der Papst am nächsten Morgen einen privaten Besuch ab, um ein kurzes Gebet vor dem Marienbild zu verrichten. Danach geht es im Flugzeug weiter in die Hauptstadt Havanna. Am Nachmittag kommt es zu einer Begegnung mit Präsident Raul Castro an einem noch festzulegenden Ort, danach trifft der Papst in der Nuntiatur alle kubanischen Bischöfe.

Am Mittwoch feiert Papst Benedikt einen zweiten Gottesdienst auf Kuba. Er wird, wie die Bischofskonferenz informiert, auf dem Platz der Revolution „Jose Marti" in Havanna stattfinden. Am Mittwochabend tritt der Papst die Heimreise an. (rv)

Papst bei Lateinamerika-Messe: Glauben gegen Ungerechtigkeit und Gewalt

   Der Papst wird noch vor Ostern kommenden Jahres Lateinamerika besuchen. Das bestätigte er selbst bei einer Messe für Lateinamerika am Montagabend im Vatikan. Der Besuch in Mexiko und Kuba werde im Zeichen der Glaubensverkündigung stehen, unterstrich Benedikt XVI. bei dem festlichen Gottesdienst vor zahlreichen lateinamerikanischen Gästen in der Petersbasilika. Ein Besuch zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei besonders günstig, um die christliche Botschaft „im rechten Glauben, mit lebendiger Hoffnung und unermüdlicher Barmherzigkeit" zu verkünden, so der Papst. Am Festtag der Muttergottes von Guadalupe, der Patronin Amerikas, würdigte Benedikt XVI. zugleich die Feiern zur 200-jährigen Unabhängigkeit vieler Staaten Lateinamerikas und der Karibik.

Bei der Festmesse im Petersdom rief Benedikt XVI. die Länder Lateinamerikas zu einer Rückbesinnung auf ihre christliche Tradition auf. Angesichts ihrer wachsenden Rolle auf globaler Ebene müssten Lateinamerikas Völker den „reichen Schatz des Glaubens" nutzen, um die größten Herausforderungen ihrer Länder anzugehen, so der Papst. Zu diesen gehörten nicht nur der Kampf gegen Not, Ungerechtigkeit und Gewalt, führte Benedikt XVI. aus:

Lateinamerikas Völker sind dazu aufgerufen, immer mehr und wirksamere Initiativen und entsprechende Programme zu fördern, die Versöhnung und Brüderlichkeit fördern, um Solidarität und Umweltschutz anzukurbeln und zugleich die Anstrengungen zu verstärken, um Not, Analphabetismus und Korruption zu überwinden und Ungerechtigkeit, Gewalt, Kriminalität, Unsicherheit in den Städten, Drogenhandel und Erpressung auszurotten."

Als weitere Ziele für Lateinamerika nannte Benedikt XVI. Bildung für alle und die Erziehung zum friedlichen Zusammenleben. Weiter ging er auf die Themen Lebensschutz und Familie ein:

„Es ist wichtig, dass Lateinamerikas Völker immer Verteidiger des menschlichen Lebens sind – von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, und ebenso Verteidiger des Friedens. Auf gleiche Weise müssen sie die Familie in ihrer wahren Natur und Aufgabe schützen und zugleich die Bildung der jungen Leute in den Schulen breit und flächendeckend intensivieren. Das dient dazu, dass sie sich der eigenen Fähigkeiten bewusst werden, so dass sie mit Würde und Verantwortung ihrem Schicksal gegenübertreten."

Der Papst würdigte die Arbeit des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM und lobte seine kontinentale Mission, die vom brasilianischen Wahllfahrtsort Aparecida ausgeht. Im nächsten Frühjahr wird Benedikt XVI., wie er nun selbst ankündigte, Kuba und Mexiko besuchen. Anders als sein Vorgänger wird er aber wohl nicht in der mexikanischen Hauptstadt Halt machen. Im Gespräch ist dagegen die zentralmexikanische Stadt León de los Aldamas, in der im August das „Heilige Jahr" eröffnet wurde. Die Reise nach Kuba wird für Benedikt XVI. der erste Besuch in einem sozialistischen Land. (rv)