Als ein Beispiel für einen gelungenen Dialog der Konfessionen und der Religionen hat Kardinal Leonardo Sandri das Land Äthiopien bezeichnet. Sandri befindet sich derzeit in dem Land auf einer knapp einwöchigen Pastoralreise. In Äthiopien gibt es die mit Rom unierte äthiopische Kirche des Geez-Ritus, neben 43% orthodoxen Christen und 33 % Muslime. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der argentinische Kurienkardinal:
„Hier ist der Dialog wirklich am Aufblühen und die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen begegnen wirklich einander. Der Dialog mit der orthodoxen Kirche, mit den Muslimen und den evangelischen Christen ist hervorragend. Die Katholische Kirche zeigt eine große Einheit und Offenheit gegenüber den Bedürftigen durch ihre sozialen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und den Einsatz für Menschen auf der Straße. Die Katholische Kirche steht in der Verkündigung des Evangeliums für die Armen wirklich an vorderster Front. Am Freitag bin ich Laien und Geistlichen begegnet, und ich habe gesehen, mit welchem Enthusiasmus sie die Freude des Evangeliums – wie der Papst in seiner Enzyklika sagt – in die Gesellschaft bringen wollen. Sie haben mir sogar ein Geschenk für den Papst mitgegeben: Eine Übersetzung in ihre Sprache der „Evangelii Gaudium“, die ich dem Papst bei nächster Gelegenheit bringen werde.“
In Äthiopien sind katholische Gemeinden des traditionellen Geez-Ritus wie auch des lateinischen Ritus präsent. Durch die Krise in dem abgespaltenen Nachbarland Eritrea suchen viele Flüchtlinge Sicherheit in Äthiopien. (rv)