Was den Aufbau des Dokumentes angeht, empfiehlt es sich, den Papst selber zu Wort kommen zu lassen, die direkten Zitate stammen alle aus AL 6: „Beim Aufbau des Textes werde ich mit einer von der Heiligen Schrift inspirierten Eröffnung beginnen, die ihm eine angemessene Einstimmung verleiht“. Der Papst meditiert zuerst Psalm 128, um im Licht des Wortes Gottes auf die Familie zu schauen. Schon dort wird die Vielgestaltigkeit und Vieldimensionalität des Themas deutlich.
Bodenhaftung
„Von da ausgehend werde ich die aktuelle Situation der Familien betrachten, um „Bodenhaftung“ zu bewahren“, so Papst Franziskus weiter: Nach einer Hinführung, weswegen die Betrachtung der Wirklichkeit entscheidend ist, schaut der Papst auf Situationen und Herausforderungen.
„Danach werde ich an einige Grundfragen der Lehre der Kirche über Ehe und Familie erinnern, um so zu den beiden zentralen Kapiteln zu führen, die der Liebe gewidmet sind“. Hier geht es zunächst um das, was die Kirche lehrt, aber immer auch um den Blick auf die geeignete Pastoral. Dann greift der Papst im ersten der beiden Zentral-Kapitel noch einmal auf die Bibel zurück, und zwar auf das Hohelied der Liebe im 1. Korintherbrief. Damit legt er die Liebe in all ihren Dimensionen aus, auch unter Zuhilfenahme von etwa Martin Luther King. Weil mit der Barmherzigkeit ein Schlüssel zum Verstehen der christlichen Botschaft gegeben ist, ist dieses Kapitel aber mehr als nur ein Sprechen über die Liebe, es handelt auch davon, mit welcher Haltung an die Themen von Ehe und Familie heran zu gehen hat. Über die Bibel hinaus geht es auch um das Altern, die Verliebtheit und um die erotische und die emotionale Seite der Liebe. Anschließend geht es um die Weitergabe des Lebens und um verantwortete Elternschaft.
Pastorale Wege
„In der Folge werde ich einige pastorale Wege vorzeichnen, die uns Orientierung geben sollen, um stabile und fruchtbare Familien nach Gottes Plan aufzubauen“, es geht um ganz Praktisches, aber auch um Reflexionen zur geistlichen Dimension der Feier der Trauung, zur Begleitung in Krisen und komplexen Situationen bis hin zur Frage des Todes eines geliebten Menschen.
„In einem weiteren Kapitel werde ich mich mit der Erziehung der Kinder beschäftigen,“ ein Thema, das bei den Synodenversammlungen kaum zur Sprache kam, das aber dem Papst sehr wichtig ist.
„Danach geht es mir darum, zur Barmherzigkeit und zur pastoralen Unterscheidung einzuladen angesichts von Situationen, die nicht gänzlich dem entsprechen, was der Herr uns aufträgt“. Hier werden diejenigen Themen angesprochen, die im Vorfeld und während des synodalen Prozesses für die meisten Kontroversen gesorgt haben, der Papst tut das unter der Überschrift ‚Begleiten, unterscheiden und eingliedern“.
„Und zum Schluss werde ich kurze Leitlinien für eine Spiritualität der Familie entwerfen,“ den Abschluss der Exhortation bildet ein Gebet. (rv)