Maronitische Patriarch Beshara Rai sucht das Gespräch mit der schiitischen Hisbollah

In der Nähe von Beirut unterhielt sich der designierte Kardinal am Freitag mit einer Delegation der Partei, die in einigen westlichen Hauptstädten als Terrorgruppe eingestuft wird. Dabei ging es ihm wie bei einem Treffen mit christlichen Politikern kurz zuvor darum, die Blockade der innenpolitische Lage im Libanon aufzusprengen. Der Leiter des politischen Rates der Hisbollah, Sayyed Ibrahim Amin al-Sayyed, erklärte nach der Begegnung mit Erzbischof Rai, man sei sich einig darin, „im Fall von Konflikten auf Dialog zu setzen". Es stimme aber nicht, dass auch die Möglichkeit zu einer „neutralen Regierung" der nationalen Einheit ausgelotet worden sei. Rai hat den Hisbollah-Vertreter offenbar zu seiner Kardinalserhebung am 24. November nach Rom eingeladen. Der Mord an einem Geheimdienstchef hat den Libanon in eine Krise gestürzt. Mitte September hatte Papst Benedikt XVI. das Land besucht. (rv)

Vatikan: Messe für maronitischen Patriarchen im Petersdom

Im Zeichen kirchlicher Einheit stand die Messe für den neuen maronitischen Patriarchen Bechara Rai im Petersdom an diesem Samstag. Als Zeichen der „communio" spendeten Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Orientalischen Kirchen, und der neue Patriarch sich gegenseitig die Kommunion. Kardinal Sandri ist seit dem 14. April päpstlicher Delegat zur Bestätigung der kirchlichen Gemeinschaft. Im Interview mit Radio Vatikan beschreibt er die Messe als „eine Zeremonie von sehr großer spiritueller Intensität" und wünscht der maronitischen Kirche alles Gute für die Zukunft:
„Ich wünsche der maronitischen Kirche und allen Christen des Nahen Ostens, dass sie Samen des Friedens, der Versöhnung, der Vergebung sein können – und des Dialoges mit all unseren muslimischen Freunden und Menschen außerhalb unserer Kirche, die mit uns zusammenarbeiten, um die Würde des Menschen und aller Männer und Frauen im Nahen Osten zu schützen."
Der neue maronitische Patriarch des Libanon, Bechara Rai, versicherte seinerseits, die maronitische Kirche versuche die Ziele der Bischofssondersynode zum Nahen Osten, die im vergangenen Oktober im Vatikan stattfand, zusammen mit anderen christlichen Gemeinschaften der Region und Vertretern der Zivilgesellschaft umzusetzen. (rv)