Als „Blutbad des Jahrhunderts“ hat der ranghöchste syrische Bischof die Verfolgung der Christen und anderer religiöser Minderheiten im Irak bezeichnet. Ignace Youssef III Younan, Patriarch von Antiochien der Syrer, richtete namentlich an Europa einen neuerlichen Appell, die ethnisch-religiöse „Säuberung“ durch die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ zu beenden und den Christen im Irak zu Hilfe zu kommen. Gegenüber der französischen Zeitung „Ouest France“ formulierte der Patriarch vier Dringlichkeiten. Zunächst müsse Europa Waffenlieferungen an Terroristen in Syrien und im Irak stoppen, indem es aufhört, angeblich gemäßigte Oppositionsgruppen in Syrien mit Waffen zu versorgen. Von der UNO müsse Europa eine sofortige Sitzung des Sicherheitsrates einfordern, der Maßnahmen zur Unterstützung der Minderheiten im Irak trifft und eine bindende Resolution erlässt, damit die Vertriebenen in Sicherheit wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Schließlich rief der libanesische Patriarch Europa dazu auf, die humanitäre Versorgung der Notleidenden im Irak und in den Nachbarländern zu verdoppeln. (rv)