500.000 deutschsprachige Pilger pro Jahr: Das deutsche Pilgerzentrum in Rom hat auch in normalen Jahren viel zu tun. Das Großereignis in einem Monat – die Seligsprechung Papst Johannes Pauls II. – bingt aber noch zusätzliche Herausforderungen. Milena Furman hat sich für Radio Vatikan im Zentrum an der Engelsbrücke erkundigt.
Das deutsche Pilgerzentrum in Rom ist eine Einrichtung der deutschen Bischofskonferenz für Touristen und hauptsächlich deutsche Pilger, das sich seelsorgerisch um diese Menschen kümmern. Es werden Listen mit religiösen Unterkünften herausgegeben, Informationen zu verschiedenen Führungen ausgeben und Karten für diverse Veranstaltungen mit dem Papst, wie beispielweise die Papstmessen, verteilt. Ein Monat vor dem Großereignis der Seligsprechung sieht man nun klarer, was genau auf die Pilgerorganisatoren zukommn. Don Antonio Tedesco ist Leiter des Zentrums:
„Ohne genau zu überlegen hat man sich vorgestellt, dass vielleicht zwei, drei Millionen Menschen kommen. Jetzt haben wir konkretere Vorstellungen und wissen auf Grund von Zahlen, dass wir mit etwa 500.000 Menschen rechnen können. Aber es gibt auch Pilgerstellen, die noch nicht gesagt haben, wie viele Leute eigentlich kommen werden. Wir werden bis Mitte April warten müssen."
Auch wenn erst Mitte April die Zahlen der Pilger feststehen, gibt es jede Menge Aufgaben, die das Pilgerzentrum in Vorfeld vorbereiten muss, auch wenn eine der Hauptaufgaben schon gleich zu Anfang gestrichen werden konnte.
„In Wirklichkeit ist es ein Wunder des seligen Papstes, dass wir gehört haben, dass es keine Karten gibt, was eine sehr große Aufgabe weniger bedeutet."
Papst Johannes Paul hatte schon zu Lebzeiten eine große Anziehungskraft, die sich durch seinen Tod im April 2005 und erst recht durch seine baldige Seligsprechung verstärkt hat. Es gibt zwar keine Kartenausgabe, um die sich das Pilgerzentrum kümmern muss, auf den Plan stehen jedoch jede Menge Programmpunkte, die gesammelt und koordiniert werden müssen.
„Wir wissen schon von einigen Veranstaltungen, die noch nicht so bekannt sind. Ich möchte in den nächsten Tagen allen Leuten, die uns angeschrieben haben, schreiben und ihnen sagen, was es Besonderes gibt. Einiges ist klar, so ist am Samstag Abend eine Vigilfeier im Circus Maximus."
Man kann also davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen sich vermehrt Pilger in Rom melden und somit auch auf Don Antonio noch weitere Aufgaben zu kommen werden. Doch davon lässt sich der Leiter des Pilgerzentrums nicht abschrecken, sondern vertraut da ganz auf Gott.
„Ich bete mit großer Überzeugung ‚Dein Wille geschehe’, und dann lässt man sich überraschen. Ein Leben ohne Überraschungen ist kein Leben." (rv)