Mit großem Respekt vor allen Ordensleuten beginnt der neue Präfekt der vatikanischen Ordenskongregation sein neues Amt. Erzbischof João Braz de Aviz trat an diesem Freitag seinen Dienst im Vatikan an. Der ehemalige Erzbischof von Brasilia ist selbst kein Ordensmann.
„Ich glaube, das wichtigste ist, diesem Bereich der Kirche eine hohe Achtung zu schenken. Die Ordensleute sind ganz wesentlich für die Geschichte der Kirche: Diese großen und weniger großen Charismen, die große und auch weniger bekannte Heilige hervorgebracht haben. Und die der Kirche ein gelebtes Wort der Evangeliums hinterlassen haben, das Früchte getragen hat. Es hat in der Geschichte Spuren hinterlassen mit all dem Guten, was getan worden ist und noch immer getan wird."
Die Heiligung durch den Zölibat sei für die Ordensleute weniger ein Befehl als „ein Ruf der Liebe Gottes", sagte der Brasilianer im Interview mit Radio Vatikan. Der Blick Gottes sei daher in besonderer Weise auf sie gerichtet:
„Diese Tatsache erfüllt mein Herz mit großer Freude. Obwohl ich auch die Probleme sehe, die es gibt, wie zum Beispiel die Überalterung von einigen Orden oder Kongregationen. Und das Problem der Berufungen, das einige in unserer Kultur sehen. Und auch einige innere Schwierigkeiten, moralische oder andere. Wir müssen diese Schwierigkeiten sehen, aber gleichzeitig auch all das Positive, das es gibt, und das sehr tief und großartig ist."
Erzbischof Braz de Aviz ist Nachfolger des im Januar aus Altersgründen zurück getretenen slowenischen Kardinals Franc Rodé. Seine Behörde im Vatikan ist zuständig für alle Orden, Kongregationen, Säkularinstitute und Gemeinschaften geweihten Lebens in der katholischen Kirche, denen weltweit mehr als eine Million Ordensleute angehören. (rv)