Exorzisten sollten „Boten der Nächstenliebe“ sein: Das schreibt der Papst in einem Brief an die Internationale Exorzistenvereinigung. Sie leisteten einen wichtigen Dienst der Kirche, so Franziskus weiter. Der Verband hat am vergangenen Wochenende seine erste Konferenz in Rom abgehalten. Über 300 Exorzisten aus der ganzen Welt nahmen daran teil, wie der Psychiater Valter Cascioli gegenüber Radio Vatikan ausführte. Cascioli ist der Pressesprecher der Exorzistenvereinigung, zu der nicht nur Priester gehören.
„Wir stellen fest, dass die Zahl jener, die einen Exorzisten benötigen, in den letzten Jahren gestiegen ist. Das ist wohl auch ein Zeichen dafür, dass die teuflischen und dämonischen Aktivitäten zugenommen haben. Am schlimmsten scheint mir die Zunahme von Besessenheit, insbesondere die Besessenheit durch den Teufel selbst.“
Die Exorzisten unterscheiden zwei Grade von „teuflischen Aktivitäten“: Die schlimmen Fälle sind die sogenannten „außerordentlichen dämonischen Aktivitäten“. Da könne nur ein Exorzist helfen. Dann gibt es noch „ordentliche dämonische Tätigkeiten“.
„Diese werden oft unterschätzt. Dazu zählen Versuchungen, die durch einen – wie Papst Franziskus sagt – ,lauwarmen Glauben´ getragen werden. Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell gehen muss. Niemand hat für nichts mehr richtig Zeit, und das nützt der Teufel schamlos aus. Der Kampf gegen das Böse wird immer mehr zu einem Notstand.“
Die schlimmste Falle des Teufels, so der Sprecher der Exorzisten, sei, dass dieser versuche, seine „eigene Existenz zu verleugnen“. Nur ein starker Glaube könne da weiterhelfen, fügt Cascioli an. (rv)