Was Papst Franziskus in Genf vorhat

Ökumenisches Gebet, Rede vor dem Weltkirchenrat, heilige Messe – und ein Gespräch mit dem Schweizer Bundesratspräsidenten.

VATIKANSTADT- Rund zehn Stunden lang wird sich Papst Franziskus am 21. Juni in der Schweiz aufhalten – seit 2004 das erste Mal, dass ein Oberhaupt der Katholischen Kirche das Land besucht. Im Zentrum steht die Beziehungspflege mit dem meist als Weltkirchenrat bezeichneten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der in diesem Jahr seines 70-jährigen Bestehens gedenkt.

Das Anliegen der Reise des Pontifex ist also die Ökumene; die Beziehung der weltweiten Katholischen Kirche – die kein Vollmitglied des ÖRK ist – mit den rund 350 Strömungen des Christentums, die dort anzutreffen sind, darunter Altorientale, Anglikaner, Orthodoxe, Pfingstkirchler und Anhänger weiterer Formen des Protestantismus.

Franziskus tritt mit seiner Visite im Juni einerseits in die Fußstapfen früherer Päpste – im Jahr 1969 kam Paul VI., im Jahr 1984 war Johannes Paul II. in Genf – und bringt gleichzeitig sein ureigenes Engagement zur Geltung.

Darauf deutet auch das nun vorgestellte Logo und Motto der Visite hin:

„Ökumenischer Pilgerweg – Gemeinsam unterwegs sein, beten und arbeiten“.

Das Programm der 23. Auslandsreise von Franziskus:

10:10 Uhr Ankunft Flughafen Genf

10:30 Uhr Gespräch mit Schweizer Bundesratspräsident Alain Berset (SP)

11:15 Uhr Gemeinsames Gebet, Rede des Papstes im ÖRK-Zentrum, Genf

12:45 Uhr Mittagessen mit ÖRK-Leitung im Ökumenischen Institut, Bossey

15.45 Uhr Ansprache des Papstes bei Begegnung im ÖRK-Zentrum

17:30 Uhr Heilige Messe im Kongresszentrum, mit Predigt des Pontifex

20:00 Uhr Rückflug nach Rom (Landung 21:40 Uhr)

(CNA Deutsch)

Franziskus in Chile und Peru: das detaillierte Programm

Hier das Papstprogramm Schritt für Schritt: Die angegebenen Zeiten beziehen sich auf Mitteleuropa.

CHILE

Montag, 15. Januar 2018

ROM – SANTIAGO, CHILE

08.30 Abflug vom Flughafen Rom-Fiumicino nach Santiago

00.10 Landung auf dem Internationalen Flughafen Santiago Willkommenszeremonie

01.00 Ankunft des Heiligen Vaters in der Apostolischen Nuntiatur

Dienstag, 16. Januar 2018

SANTIAGO

12.20 Begegnung mit Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens sowie mit dem Diplomatischen Korps im La Moneda-Palast (Liveübertragung von Vatican News)

13.00 Höflichkeitsbesuch bei der Staatspräsidentin im „Blauen Salon“ des La Moneda-Palastes

14.30 Eucharistiefeier im OʼHiggins Park (Liveübertragung von Vatican News)

20.00Kurzer Besuch im Frauengefängnis von Santiago

22.15 Begegnung mit Priestern, Ordensleuten, Geweihten und Seminaristen in der Kathedrale von Santiago de Chile (Liveübertragung von Vatican News)

22.15 Begegnung mit den Bischöfen in der Sakristei der Kathedrale (Liveübertragung von Vatican News)

23.15Privater Besuch im Heiligtum, das dem hl. Alberto Hurtado S.J. geweiht ist Private Begegnung mit den Priestern der Gesellschaft Jesu

Mittwoch, 17. Januar 2018

SANTIAGO-TEMUCO-SANTIAGO

12.00 Abflug vom Flughafen Santiago nach Temuco

14.30 Heilige Messe auf dem Flughafen Maquehue (Liveübertragung von Vatican News)

16.45 Mittagessen mit Bewohnern der Region Araukanien im Haus “Madre de la Santa Cruz”

19.30 Abflug vom Flughafen Temuco nach Santiago

21.00 Landung auf dem Flughafen Santiago

21.30 Begegnung mit Jugendlichen im Heiligtum von Maipù (Liveübertragung von Vatican News)

22.30 Fahrt im geschlossenen Wagen zur Päpstlichen Katholischen Universität von Chile

23.00 Besuch der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile (Liveübertragung von Vatican News)

Donnerstag, 18. Januar 2018

SANTIAGO-IQUIQUE-LIMA

12.05 Abflug vom Flughafen Santiago nach Iquique

14.35 Landung auf dem Internationalen Flughafen Iquique

16.30 Eucharistiefeier auf dem Lobito Campus mit Indigenen (Liveübertragung von Vatican News)

19.00 Mittagessen mit dem Päpstlichen Gefolge im Haus „Casa de retiros del Santuario Nuestra Señora de Lourdes“ der Oblaten-Patres

20.45 Ankunft am Internationalen Flughafen Iquique, Abschiedszeremonie

21.05 Abflug vom Internationalen Flughafen Iquique nach Lima, Peru

PERU

23.20 Landung auf dem Flughafen Lima Willkommenszeremonie

Freitag, 19. Januar 2018

LIMA-PUERTO MALDONADO-LIMA

14.30 Abflug vom Flughafen Lima nach Puerto Maldonado

16.15 Landung auf dem Flughafen Puerto Maldonado

16.30 Begegnung mit Eingeborenen der Amazonas-Region im Freilufttheater „Coliseo Regional Madre de Dios“ (Liveübertragung von Vatican News)

17.30 Begegnung mit der Bevölkerung im Jorge-Basadre-Institut (Liveübertragung von Vatican News)

18.15 Besuch im Kinderheim „Hogar Principito“ (Liveübertragung von Vatican News)

19.15 Mittagessen mit Repräsentanten der Amazonas-Völker im Pastoralzentrum „Apaktone“

20.35 Abflug nach Lima

22.10 Landung auf dem Flughafen Lima

22.20 Besuch der Flughafen-Kapelle

22.45 Begegnung mit Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens sowie mit dem Diplomatischen Korps im Ehrenhof des Regierungspalastes (Liveübertragung von Vatican News)

23.15 Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten im Botschaftersaal des Regierungspalastes

23.55 Private Begegnung mit Mitgliedern der Gesellschaft Jesu in der „San Pedro“-Kirche

Samstag, 20. Januar 2018

LIMA-TRUJILLO-LIMA

13.40 Abflug nach Trujillo

15.10 Landung auf dem Flughafen Trujillo

16.00 Eucharistiefeier an der Küstenpromenade von Huanchaco (Liveübertragung von Vatican News)

18.15 Fahrt im Papamobil durch das Viertel „Buenos Aires”

21.00 Kurzer Besuch der Kathedrale

21.30 Begegnung mit den Priestern, Ordensleuten und Seminaristen der Kirchenprovinzen Nord-Perus im „Colegio Seminario SS. Carlos y Marcelo“ (Liveübertragung von Vatican News)

22.45 Marianische Feier – Virgen de la Puerta auf dem Hauptplatz „Plaza de Armas“ (Liveübertragung von Vatican News)

00.15 Abflug nach Lima

01.40 Landung auf dem Flughafen Lima+

Sonntag, 21. Januar 2018

LIMA- ROM

15.15 Stundengebet mit den Kontemplativen Schwestern im Heiligtum Unseres Herrn der Wunder von Lima (Liveübertragung von Vatican News)

16.30 Gebet vor den Reliquien der peruanischen Heiligen in der Kathedrale von Lima (Liveübertragung von Vatican News)

16.50 Begegnung mit den Bischöfen im Erzbischöflichen Haus (Liveübertragung von Vatican News)

18.00 Angelus-Gebet auf dem Hauptplatz „Plaza de Armas“ (Liveübertragung von Vatican News)

18.30 Mittagessen mit dem Päpstlichen Gefolge in der Apostolischen Nuntiatur

22.15 Eucharistiefeier auf dem Militärstützpunkt Las Palmas (Liveübertragung von Vatican News)

00.30 Ankunft am Flughafen, Abschiedszeremonie

00.45 Abflug nach Rom-Ciampino

Montag, 22. Januar 2018

ROM

14.15 Landung auf dem Flughafen Rom-Ciampino (vatican news)

Was der Papst in Schweden macht: Das Programm der Reise

cna_franziskusVATIKANSTADT – In wenigen Tagen geht es los: Wenn Papst Franziskus vom 31. Oktober bis 1. November Schweden besucht, dann geht es zwar auch um die 1,2 Prozent der Bevölkerung, die katholisch sind. Hauptanlass ist jedoch das Gedenken der Reformation Martin Luthers vor 500 Jahren.

Montag 31. Oktober 2016

8:20 Uhr Abflug vom Flughafen Rom–Fiumicino nach Malmö

11:00 Ankunft am Internationalen Flughafen von Malmö

Offizieller Empfang

Höflichkeitsbesuch der königlichen Familie in der Stadt Lund

Ökumenisches Gebet in der Lutherischen Kathedrale von Lund

Ökumenisches Treffen mit Abordnungen in der Arena von Malmö

Dienstag, 1. November 2016

9:30 Uhr Heilige Messe in Malmö

12:45 Uhr Rückflug vom Flughafen Malmö nach Rom

15:30 Ankunft am Flughafen Rom-Ciampino

Aus dem Vatikan wurde bereits im September mitgeteilt: „Seine Heiligkeit Franziskus beabsichtigt, an der gemeinsamen Zeremonie der katholischen Kirche und der Lutherischen Weltbundes teilzunehmen, um des 500. Jährung der Reformation zu gedenken, die in Lund, Schweden, am Montag 31. Oktober 2016 stattfindet“.

Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, hatte erklärt: „Indem wir uns gemeinsam auf die Zentralität der Gottesfrage und auf einen christozentrischen Ansatz konzentrieren, werden Lutheraner und Katholiken auf ökumenische Weise der Reformation gedenken können, nicht nur auf rein pragmatische Art, sondern in einem tieferen Sinn des Glaubens an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn“. (CNA Deutsch)

Das Papstprogramm in Mexiko

MexikoPapst Franziskus reist vom 12. bis zum 18. Februar nach Mexiko und legt auf der Hinreise einen Zwischenstopp in Havanna ein, um sich mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. zu treffen. Radio Vatikan dokumentiert das offizielle Programm dieser zwölften Auslandsreise von Papst Franziskus, Schritt für Schritt. Die angegebenen Uhrzeiten beziehen sich auf römische Zeit.
Die mit Sternchen (*) versehenen Events werden wir mit deutschem Kommentar für Sie übertragen.


Freitag, 12. Februar 2016

07.45 Uhr: Abflug vom Flughafen Rom Fiumicino

*20.00 Uhr (14.00 Uhr Ortszeit): Ankunft in Havanna, Kuba. Im Flughafen Begegnung mit Kyrill I., zweistündiges Gespräch und Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung von katholischer und russisch-orthodoxer Kirche

2.30 Uhr (19.30 Uhr Ortszeit): Ankunft auf dem Internationalen Flughafen „Benito Juárez“ von Mexiko-City, Transfer via Papamobil in die Nuntiatur.


Samstag, 13. Februar – Mexiko Stadt

16.30 Uhr (9.30 Uhr Ortszeit): Begrüßungszeremonie im Nationalpalast durch Mexikos Staatspräsident Enrique Peña Nieto

17.15 Uhr (10.15 Uhr Ortszeit): Treffen mit den Autoritäten der Zivilgesellschaft und mit dem Diplomatischen Corps (Rede des Heiligen Vaters)

18.30 Uhr (11.30 Uhr Ortszeit): Treffen mit den rund 150 Bischöfen Mexikos in der Kathedrale (Rede des Heiligen Vaters)

*00.00 Uhr (17.00 Uhr Ortszeit): Krönung der Muttergottes-Statue von Guadalupe und Heilige Messe in der Wallfahrtskirche (Predigt des Heiligen Vaters)


Sonntag, 14. Februar – Ecatepec und Mexiko Stadt

17.15 Uhr (10.15 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach Ecatepec

*18.30 Uhr (11.30 Uhr Ortszeit): Heilige Messe auf dem Gelände des Studienzentrums von Ecatepec (Predigt und Angelus-Gebet des Heiligen Vaters)

23.45 Uhr ( 16.45 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach Mexiko-City

00.15 Uhr (17.15 Uhr Ortszeit): Ankunft in Mexiko-City

00.45 Uhr (17.45 Uhr Ortszeit): Besuch des Kinderkrankenhauses „Federico Gomez“ (Grußwort des Heiligen Vaters)


Montag, 15. Februar – San Cristóbal de Las Casas und Tuxtla Gutierrez, Bundesstaat Chiapas

14.30 Uhr (7.30 Uhr Ortszeit): Abflug nach Tuxtla Gutiérrez

16.15 Uhr (9.15 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach San Cristóbal de Las Casas

*17.15 Uhr (10.15 Uhr Ortszeit): Heilige Messe mit den indigenen Gemeinschaften von Chiapas im städtischen Sportzentrum (Predigt des Heiligen Vaters)

20.00 Uhr (13 Uhr Ortszeit): Mittagessen mit Vertretern der indigenen Bevölkerung und dem päpstlichen Gefolge

22.00 Uhr (15 Uhr Ortszeit): Besuch der Kathedrale von San Cristóbal del las Casas

22.35 Uhr (15.35 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach Tuxtla Gutierrez

*23.15 Uhr (16.15 Uhr Ortszeit): Treffen mit Familien im Stadion „Victor Manuel Reyna“ in Tuxtla Gutiérrez (Rede des Heiligen Vaters)

01.10 Uhr (18.10 Uhr Ortszeit): Abflug nach Mexiko-City

03.00 Uhr (20.00 Uhr Ortszeit): Ankunft auf dem Flughafen von Mexiko-City


Dienstag, 16. Februar – Morelia, Bundesstaat Michoacán

14.50 Uhr (7.50 Uhr Ortszeit): Abflug nach Morelia

*17.00 Uhr (10 Uhr Ortszeit): Heilige Messe mit Priestern, Ordensleuten, Geweihten und Seminaristen (Predigt des Heiligen Vaters)

22.20 Uhr (15.20 Uhr Ortszeit): Besuch der Kathedrale

*23.30 Uhr (16.30 Uhr Ortszeit): Treffen mit Jugendlichen im Stadion „Jose Maria Morelos y Pavon“ (Rede des Papstes)

01.30 Uhr (18.30 Uhr Ortszeit): Abflug nach Mexiko-City

03.00 Uhr (20 Uhr Ortszeit): Ankunft in Mexiko-City


Mittwoch, 17. Februar – Ciudad Juárez

15.35 Uhr (8.35 Uhr Ortszeit): Abflug nach Ciudad Juárez

18.00 Uhr (10 Uhr Ortszeit) : Ankunft auf dem Internationalen Flughafen „Abraham González“ von Ciudad Juárez

18.30 Uhr (10.30 Uhr Ortszeit): Besuch der Haftanstalt Cereso 3 (Rede des Heiligen Vaters)

*20.00 Uhr (12 Uhr Ortszeit): Treffen mit der Welt der Arbeit im Kolleg von Bachilleres im Bundesstaat Chihuahua (Rede des Heiligen Vaters)

*00.00 Uhr (16 Uhr Ortszeit): Heilige Messe auf dem alten Messegelände von Ciudad Juárez (Predigt und Abschiedswort des Papstes)

03.15 Uhr (19.15 Uhr Ortszeit): Abflug vom Internationalen Flughafen von Ciudad Juárez nach Rom Ciampino


Donnerstag, 18. Februar

15.15 Uhr: Ankunft auf dem Flughafen Rom Ciampino

(rv)

Vatikan erläutert Sarajewo-Programm des Papstes

Pater Lombardi PressekonferenzEs wird die achte Auslandsreise von Papst Franziskus: Am Samstag, 6. Juni, besucht er für einen Tag Sarajewo, die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Zwanzig Jahre nach dem Bruderkrieg des zerfallenen Jugoslawien will der Papst zu Frieden und Versöhnung ermutigen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag vor Journalisten. Franziskus reist auf den Spuren des heiligen Johannes Paul II., der insgesamt zweimal nach Bosnien reiste: 1997, kurz nach dem Friedensabkommen von Dayton, war Sarajewo das Ziel, ein paar Jahre darauf dann Banja Luka im serbischen Teil der bosnischen Föderation.

„Die jetzige Lage des Landes ist immer noch schwierig; es hat einen dramatischen Krieg und viele Spannungen zwischen den muslimischen, orthodoxen und katholischen Bevölkerungsgruppen hinter sich. Die Wirtschaft liegt am Boden, viel Wiederaufbau muss noch geleistet werden, die sozialen Konflikte brechen immer wieder auf. Dem interreligiösen Dialog kommt sehr große Bedeutung zu, weil er für eine Sprachfähigkeit zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen sorgt. Darum wird auch die interreligiöse Begegnung ein besonderer Schwerpunkt während dieser Papstreise.“

Das Motto der Visite lässt an Kürze und Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Der Friede sei mit euch.“ Das Logo zeigt ein Kreuz und den stilisierten Umriss Bosnien-Herzegowinas. Im Gefolge des Papstes reisen die Kardinäle Tauran und Koch, Verantwortliche für das interreligiöse bzw. für das ökumenische Gespräch. „Und wie üblich reist auch ein einfacher Vatikanangestellter mit, dem keine spezifische Funktion zukommt. Der Papst hat ihn eingeladen, um sozusagen die Arbeitsgemeinschaft im Vatikan zu repräsentieren.“

Um 7.30 Uhr wird Franziskus von Rom aufbrechen und gegen neun Uhr in Sarajewo landen. Empfangen wird ihn dort das kroatisch-katholische Mitglied der Dreier-Präsidentschaft von Bosnien-Herzegowina. Vor dem Präsidentenpalast will der Papst, nachdem die offiziellen Hymnen gespielt worden sind, Friedenstauben aufsteigen lassen, dann trifft er die drei Präsidenten, die für die einzelnen Bevölkerungsgruppen stehen, und hält eine Rede an ausgewählte Repräsentanten der bosnischen Gesellschaft – auf Italienisch, übrigens, mit Übersetzung. „Nach dem Treffen mit den Institutionen fährt der Papst direkt zu dem Stadion, in dem Johannes Paul II. 1997 eine Messe feierte und das etwa 60.000 Menschen fasst. Auf dem Weg zum Stadion wird Franziskus die ganzen Gräberfelder der Toten des Bürgerkriegs und der Belagerung sehen; während der Belagerung bestatteten die Menschen ihre Toten in den öffentlichen Parkanlagen und wo immer gerade Platz war… Die Messe hat zum Thema Frieden und Gerechtigkeit; Hauptsprache wird Kroatisch sein. Im Anschluss stößt der Papst in der Nuntiatur auf die sechs Bischöfe von Bosnien-Herzegowina.“ Dabei werden allerdings keine Reden gehalten: „ein freier Meinungsaustausch“ werde das, kündigte Pater Lombardi an.

Um vier Uhr nachmittags geht es dann weiter im Papstprogramm: In der Kathedrale im Stadtzentrum erwarten Kleriker, Ordensleute und Priesteramtskandidaten den Gast aus Rom. „Und hier wird es wohl zu einem wichtigen, emotionalen Augenblick kommen, weil zwei Priester und eine Ordensfrau vor dem Papst einige dramatische Erlebnisse der Vergangenheit berichten werden. Das wird wohl ein intensiver Moment.“ Ähnlich wie letztes Jahr in der albanischen Hauptstadt Tirana, wo Zeugen während einer Papstvesper von der Christenverfolgung zu kommunistischer Zeit berichteten und den Papst mit ihren Schilderungen sichtlich bewegten.

Um 17.30 Uhr folgt dann im franziskanischen Studienzentrum die Begegnung von Franziskus mit Vertretern der christlichen Konfessionen und der Religionen. Mit dabei ist auch ein Repräsentant der kleinen jüdischen Gemeinde. 45 Minuten später trifft er in der Turnhalle eines neugebauten Jugendzentrums, das nach Johannes Paul II. benannt ist, auf junge Leute; dabei werden zwei Jugendliche – ein Katholik und eine orthodoxe Christin – auch das Wort ergreifen. Letzte Station ist dann wieder der Flughafen, wo Franziskus – „auf ganz einfache Weise“, wie Lombardi ankündigt – verabschiedet werden wird. Um zwanzig nach neun Uhr abends soll der Papst schon wieder in Rom sein.

„Das Papamobil wird das sein, das er normalerweise auf dem Petersplatz benutzt: ein offener Jeep. Es gibt keine besonderen Befürchtungen, was die Sicherheit betrifft, wir sind in dieser Hinsicht ruhig… Dass Franziskus nach seiner Reise nach Albanien sich nun in Europa Sarajewo als Reiseziel aussucht, hat aus meiner Sicht große Bedeutung. Sarajewo ist ein Ort, an dem der Erste Weltkrieg ausgelöst wurde; hier von Krieg und Frieden zu sprechen, ist von großer Aktualität.“

Lombardi verriet aber nicht nur, worüber der Papst in Bosnien sprechen, sondern auch worüber er schweigen wird. Das Thema Medjugorje wird in den Ansprachen von Franziskus nicht auftauchen, so der Jesuit. Das Dorf Medjugorje ist seit vielen Jahren Schauplatz angeblicher Marienerscheinungen; das Phänomen wird vom Vatikan geprüft. (rv)

Vatikan stellt Programm des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit vor

Heiliges Jahr 2015/16Der Vatikan hat an diesem Dienstag das Programm des vom Papst angekündigten „Heiligen Jahres“ veröffentlicht. Das „Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit“, so der offizielle Titel, wird am 8. Dezember, dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis und zugleich 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Vatikanischen Konzils, eröffnet – Papst Franziskus wird dafür die Heilige Pforte im Petersdom aufstoßen. Das Heilige Jahr endet am Christkönigssonntag, dem 20. November 2016.

Das Mottojahr als eine Art „Pilgerfahrt der Barmherzigkeit“ – so beschreibt der Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, das vom Papst gewollte Heilige Jahr. Vom 19. bis 21. Januar sind alle Gläubigen dazu eingeladen, die Erfahrung des Pilgerseins zu machen – in Rom wie in den Ortskirchen: „Wir bitten darum alle Pilger, eine Wegstrecke wirklich zu Fuß zurückzulegen, und sich so vorzubereiten, die Heilige Pforte in einer Haltung des Glaubens und der Verehrung zu durchschreiten.“ Die Besonderheit dabei: Erstmals in der Geschichte der Heiligen Jahre kann in den Diözesen eine Heilige Pforte – die Pforte der Barmherzigkeit – geöffnet werden: sei es in der Bischofkirche, in einer anderen bedeutenden Kirche oder einem wichtigen Wallfahrtsort. In Rom stehen auch für Einzelpilger, die nicht an eine Gruppe angeschlossen sind, einige Kirchen im historischen Zentrum offen: Dort können sie sich darauf vorbereiten, die Heilige Pforte im Petersdom zu durchschreiten.

Eine zweite Besonderheit: Das „Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit“ ist – wie der Titel schon aussagt – ein Mottojahr. Barmherzigkeit ist laut Franziskus der Kern der christlichen Botschaft und Schlüsselwort seines eigenen Pontifikates. So wolle der Papst auch mit dem Jahr der Barmherzigkeit „die Kirche zu ihrem vorrangigen Auftrag zurückführen“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung: „nämlich in allen Bereichen der Pastoral Zeichen und Zeugin der Barmherzigkeit zu sein.“ Barmherzigkeit sei dabei für Franziskus Brücke zu anderen Religionen, so Fisichella weiter: „Ich denke nicht zuletzt auch daran, wie Papst Franziskus auf das Judentum und den Islam verweist und aufruft, gerade über das Thema Barmherzigkeit einen Weg des Dialoges zu finden und so die allgemein bekannten Schwierigkeiten zu überwinden.“

Innerhalb dieser Perspektive sind die „Missionare der Barmherzigkeit“, die der Papst am Aschermittwoch mit einer Feier im Petersdom aussenden wird, eine weitere besondere Idee. Erzbischof Fisichella umreißt das Profil dieser Geistlichen: „Diese Missionare sollen Priester sein, die sich durch Geduld auszeichnen. Sie sollen in der Lage sein, die Menschen in ihren Grenzsituationen zu verstehen, und zugleich in ihrer Predigt und im Stil wie sie das Sakrament der Versöhnung spenden, die helfende Nähe des Guten Hirten spürbar machen.“

In den Alltag übersetzt werden soll das Motto Barmherzigkeit in zahlreichen Aktivitäten, es ist sozusagen ein Appell an Gläubige in aller Welt und in ganz unterschiedlichen Kontexten. So lädt der Vatikan zum Beispiel am 12. Juni Kranke und Menschen mit Behinderung ein, und am 6. November soll ein „Jubiläum der Gefangenen“ gefeiert werden. Dazu Fisichella: „Es soll nicht nur in den Gefängnissen stattfinden, sondern wir prüfen die Möglichkeit, dass auch einige Gefangenen die Möglichkeit haben werden, mit Papst Franziskus im Petersdom ihr persönliches Heiliges Jahr zu begehen.“ Überhaupt werde der Papst im Heiligen Jahr seine Aufmerksamkeit für „Menschen in existentiellen Randsituationen“ verstärken, kündigte der Erzbischof an: „Er wird in der persönlichen Begegnung seine Nähe zu und die Aufmerksamkeit für die Armen, die Leidenden, die an den Rand gedrängten und alle, die ein Zeichen der Zuneigung brauchen, zum Ausdruck bringen. Das werden zeichenhafte Momente sein, bei denen wir die Bischöfe und Priester bitten, sie in Gemeinschaft mit dem Papst auch in ihren Diözesen durchzuführen.“

Anlässlich des Mottojahres will der Vatikan weiter ein „Hilfsprojekt in einem bedürftigen Teil der Welt“ lancieren, das „unmittelbare“ und „wirkungsvolle Hilfe“ bringen soll, formuliert der Erzbischof, ohne weitere Details zu nennen.

Auch das Logo des Heiligen Jahres greife das Motto der Barmherzigkeit auf, führt Fisichella weiter aus: „Das aus dem Lukasevangelium stammende Wort „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36) lädt ein, die Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise Liebe und Verzeihung zu schenken (vgl. Lk 6,37-38). Das Logo ist ein Werk des Jesuiten Marko I. Rupnik. Es zeigt den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. (…) Das Bild ist so gestaltet, dass deutlich wird, wie der gute Hirte in direkten Kontakt mit dem Fleisch des Menschen kommt. Er tut dies mit einer Liebe, die in der Lage ist, Leben zu verändern.“

Die offizielle Homepage des Jubiläums ist bereits online, und zwar in den Sprachen Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch und Polnisch: www.iubilaeummisericordiae.va oder auch www.im.va. Auf der Website sind alle offiziellen Informationen zu den Aktivitäten einzusehen, ebenso gibt es Hinweise für die Teilnahme an den Großveranstaltungen mit dem Papst. Updates zu den Initiativen des Heiligen Vaters würden weiter über die social networks verbreitet, so Fisichella. Auch eine App, die es ermöglichen könnte, die verschiedenen Informationen zusammenzufassen, werde geprüft.

Programmpunkte des Heiligen Jahres im Detail:

 

8. Dezember 2015 Eröffnung des Jahres durch den Papst im Petersdom

19.-21. Januar 2016: Wallfahrt nach Rom und in den Ortskirchen

3. April 2016: Tag der Bewegungen, Vereinigungen, Ordensgemeinschaften

24. April 2016: Tag der Jugendpastoral für 13-16Jährige

29. Mai 2016: Jubiläum der Diakone

12. Juni 2016: Tag der Kranken und Menschen mit Behinderung

3. Juli 2016: Jubiläum der Priester

26.-31. Juli 2016: Weltjugendtag in Krakau

4. September 2016: Tag der karitativen Dienste

25. September 2016: Tag der Katechetinnen und Katecheten

9. Oktober 2016: Tag der marianischen Spiritualität und „Mutter der Barmherzigkeit“

6. November 2016: Jubiläum der Gefangenen

20. November 2016: Abschluss des Heiligen Jahres

(rv)

Das Papstprogramm für die Reise ins Heilige Land

IsraelDie Vorbereitungen der Papstreise ins Heilige Land – nach Jordanien, Palästina und Israel – gehen wie geplant voran. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag gegenüber Journalisten auf Nachfrage. Der Vatikan stellte das Programm der Reise vor. Lombardi wies auf den Streik hin, der die Arbeit des Außenministeriums behindere, man hoffe von Seiten des Vatikans aber auf eine baldige Wiederaufnahme der Kontakte zur Präzisierung der Vorbereitungen.

Das Programm:

Am Samstag, dem 24. Mai, wird der Papst von Rom aus nach Jordanien aufbrechen. Auf dem Programm stehen neben den offiziellen Besuchen eine Messfeier im Stadion der Hauptstadt Amman und danach ein Besuch des Taufortes Jesu am Jordan. Dort wird Franziskus abends Jugendliche mit Behinderung und Flüchtlinge aus Syrien treffen.

Am Sonntag begibt sich der Papst zunächst nach Bethlehem, wo er nach der offiziellen Begrüßung um 11 Uhr Ortszeit eine Messe auf dem Vorplatz der Geburtskirche feiern wird. Privat wird er auch die Geburtsgrotte selbst besuchen. Im Flüchtlingslager Dheisheh wird er nachmittags Kinder treffen und sich dann auf den Weg nach Jerusalem machen.

Am Abend wird Papst Franziskus dort zunächst privat mit dem Ökumenischen Patriarchen der griechisch- orthodoxen Kirche, Bartholomaios I., zusammentreffen, danach wird es in der Grabeskirche ein ökumenisches Treffen geben, das an die Begegnung Papst Pauls VI. mit dem Patriarchen Athenagoras vor genau fünfzig Jahren erinnern wird.

Am Montag wird der Papst den Großmufti Jerusalems treffen und dann zur Klagemauer gehen, er wird ebenfalls die beiden Großrabbiner Israels in einer Synagoge treffen. Am späten Vormittag wird Franziskus die Gedenkstätte an die Shoah, Yad Vashem, besuchen. Die Reise abschließen werden Begegnungen noch einmal mit dem Ökumenischen Patriarchen auf dem Ölberg und dann mit Priestern und Ordensleuten. Eine Messfeier im Abendmahlssaal mit den Bischöfen des Heiligen Landes bildet dann den Schlusspunkt, bevor der Papst noch am Montag nach Rom zurück kehrt.
(rv)

Vatikan/Benin: Programm der Papstreise nach Benin am 18.-20. November 2011

Der Vatikan hat das Programm der Papstreise nach Benin bekannt gegeben. Der Papst besucht das zentralafrikanische Land vom 18.-20. November 2011. Ausgangspunkt der Reise bildet das Abschlusspapier der Bischofssynode zu Afrika vom Oktober 2009. Papst Benedikt wird das postsynodale Schreiben am 19. November in der Kirche der Unbefleckten Empfängnis Mariens in Ouidah unterschreiben. Übergeben wird es dann am darauf folgenden Sonntag bei einer Messe im Stadion der Freundschaft in Cotonou. Weitere Schwerpunkte der Reise sind ein Besuch am Grab von Kardinal Bernard Gantin und in Afrika Treffen mit Vertretern der Regierung und Gesellschaft und mit Vertretern der Kirche Afrikas. (rv)