Der Erzbischof von Daressalam, Kardinal Polycarp Pengo, fordert die Regierung zu Verfassungsreformen auf. So sollen unter anderem mehr Parteien zugelassen werden. Die Reformen müssen vor den nächsten Wahlen 2015 erfolgen, ansonsten stürzt das Land nach Ansicht des Kardinals „in ein Chaos". Die wahre Unabhängigkeit zeige sich nicht nur durch Feierlichkeiten, sondern ist harte Arbeit. Diese muss den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wohlstand der Bevölkerung sichern, so der Erzbischof in einer offiziellen Mitteilung zur 50-jährigen Unabhängigkeit des Landes. (rv)
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Irland: Regierung antwortet dem Vatikan
Die Regierung hat positiv auf die Antwort des Vatikans auf den Cloyne-Report reagiert. Der Heilige Stuhl hatte Anfang September detailliert Vorwürfe zurückgewiesen, dass er irische Bischöfe in der Vergangenheit zum Vertuschen von Missbrauchsfällen ermuntert habe. Ein Statement der Regierung, die Mitte Juli schwere Vorwürfe gegen den Vatikan erhoben hatte, begrüßt das ausführliche Schreiben aus dem Vatikan. Allerdings sei die Regierung unter Ministerpräsident Enda Kenny weiterhin der Ansicht, ein Brief des Nuntius aus dem Jahr 1997 sei „von einigen Mitgliedern des Klerus als Vorwand genutzt worden, um sich einer vollen Kooperation mit den staatlichen Behörden zu entziehen". Das Statement erläutert, die scharfen Bemerkungen von Regierungsmitgliedern aus Dublin in Richtung Rom spiegelten „akkurat" den „öffentlichen Ärger einer überwältigenden Mehrheit des irischen Volkes über das Versagen der katholischen Kirche Irlands und des Heiligen Stuhls" beim Umgang mit Missbrauchsfällen wider. „Es ist die Hoffnung der Regierung, dass trotz der außergewöhnlichen Meinungsunterschiede doch Lehren aus dem furchtbaren Versagen der Vergangenheit gezogen worden sind." Dublin setze künftig „auf vollständigste Kooperation mit dem Heiligen Stuhl und der katholischen Kirche in Irland". Irland müsse „ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche" sein; alle, die in diesem Bereich Verantwortung trügen, seien „vollkommen dem irischen Gesetz und seinen Anforderungen unterworfen". In seiner Erklärung hatte der Vatikan auch seinen „Abscheu gegenüber den pädophilen Verbrechen" in kirchlichen Kreisen Irlands in der Vergangenheit ausgedrückt und „schwere Versäumnisse" der Kirche beim Umgang mit Missbrauchsfällen eingeräumt. (rv)
Kuba: Kirche und Regierung sprechen über politische Gefangene
Bei den Gesprächen zwischen Regierung und Kirche auf Kuba ging es auch um die Frage der politischen Gefangenen. Das bestätigte Kardinal Jaime Ortega Alamino am Donnerstag nach einem Treffen mit Staatspräsident Raul Castro am Vortag. In dieser Frage habe man jedoch keine konkreten Ergebnisse erzielt, so der Kardinal weiter. An dem mehr als vierstündigen Treffen nahmen neben Ortega und Castro auch die Religionsbeauftragte der Regierung, Caridad Diego Bello, und der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Dionisio Garcia Ibanez, teil. Ortega sprach anschließend von einem guten Beginn, der fortgesetzt werden solle. Der Dialog zeige die Rolle der Kirche als Mittler. Die Castro-Regierung werde womöglich einige der zurzeit hungerstreikenden Gefangenen freilassen, wenn der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti zur Sozialwoche nach Kuba kommt. Diese findet vom 16. bis 20. Juni statt. – Nach einer Intervention von Kardinal Ortega Anfang Mai hatte Kubas Regierung den Angehörigen inhaftierter Oppositioneller wieder erlaubt, für die Freilassung politischer Gefangener zu demonstrieren. (rv)