Vatikan: Prozessbeginn Ende September

Ende des Monats beginnt der Prozess gegen Paolo Gabriele. Das gab der vatikanische Pressesaal an diesem Montag bekannt. Der frühere päpstliche Kammerdiener soll für den Diebstahl zahlreicher geheimer vatikanischer Dokumente verantwortlich sein. Mitangeklagt ist ein Informatiker aus dem Staatssekretariat, Claudio Sciarpelletti, wenn auch im weit geringerem Ausmaß. Prozessauftakt wird am 29. September um 9.30 Uhr sein, verfügte der Präsident des Tribunals der Vatikanstadt, Giuseppe dalla Torre. Schauplatz ist der Audienzsaal des Vatikangerichts, wenige Meter hinter dem Petersdom. Die Betroffenen seien bereits informiert, hieß es in der Mitteilung. Nach Vatikanrecht ist die Verhandlung öffentlich. Einer der beiden Verteidiger Paolo Gabrieles hatte sein Mandat Ende August wegen Meinungsverschiedenheiten in der Verteidigungslinie zurückgelegt. (rv)

„Papst reist im September in den Libanon“

Die Hinweise auf eine neuerliche Papstreise in den Nahen Osten verdichten sich. „Es ist vorgesehen, dass Benedikt XVI. das Schlußdokument der Nahost-Bischofssynode im September im Libanon vorstellt". Das sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, bei einer Messfeier in der Annakirche von Jerusalem. Die Nahost-Sondersynode von Bischöfen aus der Region hatte im Oktober 2010 im Vatikan stattgefunden, kurz vor dem Beginn des sogenannten arabischen Frühlings. Twal erinnerte daran, dass eine Papstreise in den Libanon wohl nur einen Monat vor einer neuen Bischofssynode im Vatikan stattfinden werde, die sich mit der Neuevangelisierung beschäftigt. Der libanesische (schiitische) Premierminister Najib Mikati hatte letzten November in Rom eine Einladung an den Papst erneuert, die schon der (christliche) Staatspräsident Michel Suleiman im Februar 2011 ausgesprochen hatte. Benedikt XVI. hat im Mai 2009 Jordanien, Israel und die palästinensischen Autonomie-Gebiete besucht; 2010 war er auf der Insel Zypern. Der Heilige Stuhl bestätigte an diesem Dienstag, dass eine Libanon-Visite Benedikts im Gespräch sei; die Sache sei aber noch nicht offiziell, so Vatikansprecher Federico Lombardi.
(rv)