Mehr denn je ist ein Dialog mit dem Islam jetzt wichtig: „Den Dialog weiterzuführen, auch wenn man Erfahrungen der Verfolgung macht, kann ein Zeichen der Hoffnung werden“, bekräftigt der Päpstliche Dialograt in einer Erklärung von diesem Mittwoch. Die große Mehrheit der Muslime erkenne sich in den Grausamkeiten gegen Christen und andere Minderheiten nicht wieder, hält das Dokument fest. Allerdings sei angesichts der jüngsten Verfolgungen eine „banale Stigmatisierung der Muslime und ihrer Religion“ in Gang, so das Gremium. Der Dialograt warnt hier von einer „Radikalisierung der öffentlichen und religiösen Debatten“, die zu mehr Hass, Gewalt und Terrorismus zu führen drohen.
Leider werde der Begriff „Religion“ heute oft mit dem der „Gewalt“ assoziiert, heißt es weiter. Gläubige seien daher dazu aufgerufen, Förderer des Friedens zu sein und Brüderlichkeit und Dialog zu verstärken. Schließlich gehe es ihnen um Prinzipien wie Religions- und Meinungsfreiheit, den Schutz der Menschenwürde, den Respekt vor Unterschieden und die Liebe zur Wahrheit. Vor allem die Familie und Schule seien Schlüsselorte, an denen „die Welt von morgen“ eine Basis in gegenseitigem Respekt und Brüderlichkeit finde.
Deutlich verurteilt der Rat jegliche Instrumentalisierung der Religion zu Zwecken der Gewalt: „Zu töten und sich dabei auf eine Religion zu berufen, ist nicht nur ein Angriff auf Gott, sondern auch eine Niederlage der Menschheit.“ (rv)