Vor dem Referendum fliehen tausende Christen aus dem Norden des Landes in ihre südsudanesische Heimat. Das geht aus kirchlichen Quellen hervor. Im Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur spricht der Bischof von Rumbek, Cesare Mazzolari, wörtlich von einem „Exodus". Die Menschen fürchteten eine striktere Einführung des islamischen Rechts der Scharia im Falle einer Abspaltung des Südens vom Norden. Der sudanesische Präsident, Omar Hassan al-Bashir, will die Scharia im Falle einer Unabhängigkeit des Südens zur Grundlage der reformierten Verfassung machen. Das hatte al-Bashir im Vorfeld des Referendums angekündigt. Die Zentralregierung in Khartoum habe im Falle einer Abspaltung des Südens Bereitschaft zur Zusammenarbeit erklärt, so Bischof Mazzolari weiter. „Aber wir erwarten, dass sie den ordnungsgemäßen Ablauf des Referendums stören will", fügte der Bischof an. – Die Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Südsudan beginnt am kommenden Sonntag. Sie gilt als Abschluss des stufenweise umgesetzten Friedenabkommens. (rv)