Die Jesus-Bücher Joseph Ratzingers haben in Europa und Nordamerika eine breite Aufmerksamkeit gefunden. Aber wie sieht es in Afrika aus? Dazu hat Achim Buckenmaier, Direktor des Lehrstuhls für die Theologie des Volkes Gottes an der römischen Lateran-Universität zusammen mit weiteren Ratzinger-Kenner wie P. Stephan Horn, dem Sprecher des Ratzinger-Schülerkreises, sowie dem ehemaligen Ratzinger-Student P. Vincent Twomey in Tansania ein dreitätiges Seminar gehalten. Der emeritierte Papst hatte sogar eine Botschaft an die rund 400 Teilnehmer gesandt. Organisiert wurde die Konferenz von der Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.-Stiftung. „Wir wollten eine Tür zur Lektüre der Jesus-Bücher öffnen“, sagt uns Buckenmaier zu dem Seminar, der vom 10. bis 12. März an der Jordan University College in Morogoro stattfand. Für viele afrikanischen Studenten sei Ratzinger als Theologe unbekannt gewesen, so Buckenmaier. Er hoffe nun, dass es auch künftig ähnliche Seminare wieder geben werde. „Wir hatten ja bereits im vergangenen Jahr im Benin für das französischsprachige Afrika etwas Ähnliches durchgeführt“, so Buckenmaier. (rv)
Schlagwort: Tansania
Afrikanischer Kardinal: Jetzt sind wir dran
Die Katholiken in Afrika stehen in denal Startlöchern, um in Europa bei der neuen Evangelisierung zu helfen. Das sagt der Erzbischof von Daressalam in Tansania, Kardinal Polycarp Pengo, im Gespräch mit Radio Vatikan. Auf keinem Kontinent wächst das Christentum – auch das katholische – so stark wie auf dem afrikanischen: 1900 gab es dort nur etwa neun Millionen Christen, heute liegt ihre Zahl bei 475 Millionen.
„Die westlichen Kirchen reden viel von ihrem Priestermangel: Ohne Priester können sie keine neue Evangelisierung durchführen in ihren alten, traditionellen Kirchen. Das öffnet uns in den jungen Kirchen die Augen: Wenn wir zum Beispiel Priester ausbilden, dann wird uns jetzt klar, dass wir das nicht für uns tun, sondern allgemein für die Kirche!"
Kardinal Pengo hat im Oktober an der Bischofssynode im Vatikan zum Thema Neue Evangelisierung teilgenommen. Im Jahr 2000 lebten schon zwanzig Prozent aller Christen weltweit in Afrika; nach neuesten Statistiken soll ihre Zahl in Afrika mittlerweile über der der Muslime liegen.
„Wir sind keine Missionskirche mehr in dem Sinn, dass wir einfach die Hand aufhalten – wir müssen jetzt selbst geben und hinausgehen, um anderen zu helfen. In dem Sinn hat sich für uns sehr viel geändert in den Jahren seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil: Die Umstände sind jetzt ganz andere, Evangelisierung ist für uns nicht mehr wie früher, es ist jetzt auch für uns eine Aufgabe!"
(rv)
Tansania: Kardinal Pengo, fordert die Regierung zu Verfassungsreformen auf
Der Erzbischof von Daressalam, Kardinal Polycarp Pengo, fordert die Regierung zu Verfassungsreformen auf. So sollen unter anderem mehr Parteien zugelassen werden. Die Reformen müssen vor den nächsten Wahlen 2015 erfolgen, ansonsten stürzt das Land nach Ansicht des Kardinals „in ein Chaos". Die wahre Unabhängigkeit zeige sich nicht nur durch Feierlichkeiten, sondern ist harte Arbeit. Diese muss den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wohlstand der Bevölkerung sichern, so der Erzbischof in einer offiziellen Mitteilung zur 50-jährigen Unabhängigkeit des Landes. (rv)