Nigeria: Kardinal Onaiyekan fordert demokratische Wahlen

Kardinal OnaiyekanDie Regierung in Nigeria soll freie und faire Wahlen gewährleisten, das forderte Kardinal John Onaiyekan bei einem Mittagessen mit dem nigerianischen Präsidenten. Eine glaubwürdige Abstimmung verhindere weitere Spannungen. Aktuell sorgt vor allem die Terrorgruppe Boko Haram für Destabilisierung in dem afrikanischen Land.

Kardinal Onaiyekan nimmt vor allem die Regierungspartei PDP in die Pflicht, durch demokratische Wahlen für mehr Stabilität zu sorgen. Die politischen Führer müssten vor allem bereit sein, die Wahlergebnisse zu akzeptieren. Nach einer Niederlage müsste der Wahlverlierer geduldig sein und auf die nächste Wahl warten, statt eine Krise auszulösen. Diese Grundregel der Demokratie sei nach wie vor nicht in den Köpfen Nigerias verankert, sagte der Erzbischof von Abja. Der Grund dafür liege in einer falschen Vorstellung von Politik und Macht. Politische Macht dürfe nicht als Fähigkeit, Menschen zu beherrschen, gesehen werden, sondern als Dienstleistung für die Menschen.

(rv)

Nigeria: 25 Städte in Händen von Boko Haram

NigeriaDie Terrorgruppe Boko Haram hat im Nordosten Nigerias 25 Städte in ihre Gewalt gebracht und marschiert jetzt auf Maiduguri. Das sagt der Bischof der Millionenstadt, Oliver Dashe Doeme. Der Bischof hat sich, zusammen mit mehreren tausend Christen, in eine Pfarrei im Bundesstaat Adamawa in Sicherheit gebracht. Er wirft der nigerianischen Regierung Untätigkeit vor und rechnet damit, dass Maiduguri in die Hände der Islamisten fallen wird. Doeme vergleicht das Vorgehen von Boko Haram mit den Terroristen des „Islamischen Staats“ in Syrien und Irak. Er spricht von einem humanitären Drama: „Tausende von Menschen haben sich in Höhlen, in den Bergen oder Wäldern in Sicherheit gebracht, viele sind auch nach Kamerun geflohen.“ (rv)

Kamerun: Zwei Priester und eine Schwester entführt

ChristenverfolgungZwei italienische Priester aus dem Bistum Vicenza und eine kanadische Schwester sind in der vergangenen Nacht im Norden Kameruns entführt worden. Papst Franziskus erklärt, er bete für die Verschleppten. Kirchenleute in Kamerun fürchten, dass die drei in Händen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram sind. Die Entführer müssten dazu aus Nigeria nach Kamerun eingedrungen sein. Die Nachricht von der Verschleppung der Missionare hat sich in der Nacht schnell verbreitet; der zuständige Ortsbischof spricht von einer sehr besorgniserregenden Situation. Wir sprachen mit einem Mitarbeiter des Bistums.

„Der Bischof wurde unterrichtet und wird über alle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Ich habe schon mit unseren Schwestern gesprochen, die in der Stadt Maroua sind, wie die anderen Priester. Aber nicht einmal sie wissen etwas, da es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Forderungen gibt.“

Seit vielen Jahren arbeiten schon italienische Priester für die Mission in Kamerun. Im Norden sind zehn Priester eingesetzt. Es gibt offenbar schon lange Drohungen von Terroristen.

„Unsere Priester wurden alarmiert und haben die Mission verlassen. Vorsichtshalber sollten sie sich nur in der Stadt bewegen. Die Entführungsopfer haben sich allerdings zu langsam auf den Weg gemacht, und dadurch kam es dann leider zu dieser Entführung in der Nacht.“ (rv)