Der Päpstliche Rat für Interreligiösen Dialog und das Institut für Interreligiöse Studien des jordanischen Königshauses verurteilen die Entführung nigerianischer Schülerinnen durch die islamistische Terrorsekte Boko Haram aufs Schärfste. Am Rande eines interreligiösen Treffens in Amman riefen Vertreter beider Institutionen zur sofortigen Freilassung der Mädchen auf, damit diese zu ihren Familien und Schulen zurückkehren könnten. Von Vatikanseite nahm an dem Treffen der Präsident des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean Louis Tauran, und auf jordanischer Seite Prinz El Hassan bin Talal teil. Der Austausch fand unter gemeinsamer Schirmherrschaft des Heiligen Stuhls und des „Royal Institute for Inter-Faith Studies“ am 13. und 14. Mai in Amman statt. Gemeinsame Erklärung über eine Erziehung zu Frieden und Solidarität Ergebnis der Konferenz war ein gemeinsamer Appell für Frieden und mehr Solidarität in der Welt. Dabei verurteilten die Teilnehmer entschieden jede Form von Gewalt, sprachen sich für friedliche Formen der Konfliktlösung und für die gemeinsame Bekämpfung der Armut aus. Sie unterstrichen die Bedeutung der Menschenwürde, etwa der Religionsfreiheit, insbesondere im Bereich der Erziehung. Die Familie und die Schule spielten hier eine wesentliche Rolle: Sie sollten Pluralismus, intellektuellen Mut und geistige Freiheit, Demut, Empathie, Vernunft und Fairness fördern. Insbesondere für die Vermittlung moralischer Werte sei eine angemessene religiöse Erziehung unerlässlich, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Religion dürfe nicht als Ursache von Konflikten missverstanden werden oder dafür missbraucht werden, sondern solle einen Beitrag zur Versöhnung und zum Frieden leisten. Das Treffen ist das dritte seiner Art im interreligiösen Dialog zwischen Vatikan und Jordanien. Schwerpunkt der aktuellen Begegnung war das Thema Erziehung. (rv)