Kardinal Paul Cordes, der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ äußerte sich gegenüber „National Catholic Register“ (NCR) zum jüngsten Streit in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Vaticanhistory – Martin Marker.
Kardinal Cordes bringt ernste Besorgnis über die pastorale Handreichung der Bischöfe zum Ausdruck, die es einigen protestantischen Ehepartnern in gemischten Ehen ermöglichen würden, die heilige Kommunion zu empfangen. Wie VH gestern berichtete, stellen sich im deutschen Episkopat sieben Bischöfe aus Protest gegen die Entscheidung der DBK.
Cordes hat sich gegenüber NCR sehr kritisch zum Vorstoß der DBK geäußert:
„Im Gegensatz zu den Irrlehren, die entstanden sind, gilt immer das Prinzip, dass jeder dorthin gehört, wo er oder sie die heilige Kommunion empfängt“, erklärt er.
Ferner führte Cordes aus:
„Die Deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer letzten Vollversammlung beschlossen, dass der protestantische Partner in gemischten Ehen in Einzelfällen und unter bestimmten Bedingungen das Abendmahl empfangen kann.
Diese Entscheidung stößt auf ernsthafte theologische Hindernisse.
Da ist zunächst die gut bezeugte kirchliche Tradition. L. Hertling hat dies in einem beeindruckenden historischen Artikel über die Praxis der Kommunion des frühen Christentums (Communio und Primat, in: „Una Santa“ 17 (1962) 91ff.) dargestellt.
Das Einzige, was ich von ihm nehmen möchte, ist dies.
Die eucharistische Kommunion ist das sichtbare Zeichen der kirchlichen Gemeinschaft für das frühe Christentum. Als Bischof Polycarp von Smyrna um die Mitte des 2. Jahrhunderts nach Rom kam, um mit Papst Aniketos über den Streit um die Osterfeierlichkeiten zu verhandeln, konnten sich die beiden Bischöfe nicht einigen. Sie haben also die kirchliche Gemeinschaft nicht gelöst. Irenäus von Lyon drückt die erhaltene Glaubensgemeinschaft folgendermaßen aus: „Sie haben miteinander kommuniziert.“
Neben der Orientierungspraxis der frühen Kirche ist eine klare Belehrung der kirchlichen Lehre aus der Gegenwart. Papst Benedikt XVI. Sagt in seinem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis (das Sakrament der Nächstenliebe) über die Eucharistie, Quelle und Gipfel des Lebens und der Sendung der Kirche (23. März 2007):
„Auf der anderen Seite hindert uns der Respekt, den wir dem Sakrament von Christi Leib und Blut zu verdanken haben, daran, es zu einem bloßen“ Mittel „zu machen, das wahllos benutzt werden kann, um diese Einheit zu erreichen.“
Als Fazit bemerkt Kardinal Cordes sehr deutlich, was er von dem Ansinnen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx hält:
„Der Vorschlag der Bischofskonferenz kann nicht behaupten, theologisch gesund zu sein.“
(vh – mm)