WARSCHAU – Eine Demonstrantin wurde offenbar am Nationalfeiertag zur Feier der Unabhängigkeit Polens einer Kirche verwiesen, nachdem sie ein Transparent entrollte, dass den heiligen Papst Johannes Paul II. zitierte mit der Aussage „Rassismus ist eine Sünde“.
Das berichtet die polnische Zeitung Ośrodek Kontroli Obywatelskiej.
Demzufolge protestierte die Frau während der heiligen Messe in einer Warschauer Kirche, die von Teilnehmern eines jährlichen Marsches zum Gedenken an Polens Unabhängigkeit besucht wurde.
Der Marsch fand unter dem Motto „Wir wollen Gott“ statt, dem Titel eines bekannten polnischen Kirchenlieds. Schätzungsweise 60.000 Menschen nahmen Medienberichten zufolge daran teil. Er findet am 11. November anlässlich des Nationalfeiertages statt, der an die Wiedererlangung des Staats im Jahr 1918 erinnert.
Weiter heißt es, die Demonstrantin habe nach eigenen Angaben nicht vorgehabt, ihr Banner zu entrollen, aber habe sich dazu entschlossen, nachdem der Priester – dem vorgeworfen wird, nationalistische Töne anzuschlagen – in der Predigt den heiligen Papst aus Polen zitierte.
Daraufhin sei sie aus der Kirche geworfen worden.
Das volle Zitat von Johannes Paul II. stammt aus der Ansprache zum Angelusgebet am 26. August 2001:
„Der Rassismus ist eine Sünde, die ein schweres Vergehen gegen Gott darstellt.“
Kritiker werfen Teilen des Marschs vor, neben konservativen und patriotischen auch zunehmend nationalistische und rechtsextreme sowie rassistische Töne anzuschlagen. (CNA Deutsch)