Das Bistum Limburg hat einen neuen Bischof. Papst Franziskus berief Georg Bätzing in dieses Amt, wie der Vatikan an diesem Freitag bekanntgab. Bätzing ist Priester des Nachbarbistums Trier und dort seit 2012 Generalvikar.
Mit der Ernennung geht die Sedisvakanz zu Ende, die mit der Annahme des Rücktritts von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst am 26. März 2014 begonnen hatte. Der Bischof hatte dem Papst seinen Rücktritt als Konsequenz der Vorfälle angeboten, die sich am Bau des Bischofshauses in Limburg entzündet hatten.
Georg Bätzing, Jahrgang 1961, verantwortete vor seiner Berufung zum Generalvikar 2009 bis 2012 die Organisation der Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier. Davor war er als Kaplan und in der Priesterausbildung tätig.
Chronologie
Mit der Ernennung beginnt ein neuer Abschnitt im Bistum Limburg. Franz-Peter Tebartz-van Elst war 2008 in sein Amt als Bischof eingeführt worden, zuvor war er Weihbischof im Bistum Münster gewesen. Im Mai 2010 begann der Bau und die Renovierung des Komplexes, der unter anderem die Bischofswohnung umfasst. Zwei Jahre später, im April 2012, begannen die Medien sich für die Finanzierung eines Erste-Klasse-Fluges nach Indien zu interessieren, über den der Bischof zunächst gesagt hatte, er sei lediglich Business-Class geflogen. Im gleichen Jahr kamen erste Details um das Bistumshaus Sankt Nikolaus – so der Name des Komplexes – ans Licht.
Im September 2013 entsandte Papst Franziskus den italienischen Kurienkardinal Giovanni Lajolo, ehemals Nuntius des Vatikan in Deutschland, zu einem so genannten brüderlichen Besuch nach Limburg. Am Ende der Visite stand die Ankündigung einer genauen Untersuchung der Entscheidungsstrukturen und der Baufinanzierung des Zentrums; die ursprünglichen Kostenvoranschläge benannten eine Summe von 5,5 Millionen Euro. Im Oktober des Jahres wurde dann die Summe von 31 Millionen Euro Baukosten genannt und eine Untersuchungskommission der Deutschen Bischofskonferenz angekündigt. Mitte Oktober reiste Bischof Tebartz-van Elst nach Rom zu Papst Franziskus, um mit ihm über die Vorgänge zu sprechen. Das Rücktrittsgesuch, das der Papst im März 2014 annahm, ist auf diesen Besuch datiert. Einige Tage später ist dann der Vorsitzende der Bischofskonferenz, damals Erzbischof Robert Zollitsch, beim Papst.
Am 23. Oktober zieht sich Bischof Tebartz-van Elst aus Limburg zurück, weil er seinen bischöflichen Dienst unter diesen Umständen nicht ausüben könne, und geht zunächst in ein Kloster im Bistum Regensburg. Wolfgang Rösch wird vom Vatikan als Generalvikar eingesetzt.
Anfang März 2014 übergibt die Bischofskonferenz den von der Kommission erarbeiteten Prüfbericht in Rom. Nach Annahme des Rücktrittsgesuchs von Bischof Tebartz-van Elst wird der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe, der auch die Untersuchungskommission der Bischofskonferenz geleitet hatte, Apostolischer Administrator, also übergangsweise Verwalter des Bistums. (rv)