BOGOTÁ – In Venezuela ist der Mangel an Nahrungsmitteln so extrem, dass es sogar am Mehl für Hostien fehlt. Deshalb hat die an der Grenze liegende, benachbarte Diözese Cúcuta in Kolumbien eine Viertelmillion Hostien gespendet, damit die Gläubigen während der Osterfeierlichkeiten den Leib des Herrns empfangen können.
Auf der Bolivar-Brücke, welche die beiden Länder miteinander verbindet, wurden die 250.000 Hostien am 30. März übergeben.
Die Diözese Cúcuta, die auch täglich Flüchtlinge versorgt, die aus Venezuela nach Kolumbien fliehen, teilte in einer Erklärung mit, dass es auch wichtig sei, in dieser Krise die religiöse Notlage der Menschen zu decken und Unterstützung zu leisten – nicht nur die Versorgung mit Lebensmitteln, Unterkunft und Medizin, die auch von katholischer Seite geleistet wird.
Venezuela befindet sich seit Jahren in einer schweren Krise. Die sozialistische Regierung geht mit tödlicher Gewalt gegen Oppositionelle und gegen Demonstranten vor, die gegen Hunger, Mangel an Medikamenten und die eskalierende Not demonstrieren.
Die fromme Spende ist nicht das erste Mal, dass die Diözese Cúcuta für die Eucharistie an die nahe gelegene venezolanische Kirche gespendet hat.
Bereits im August 2015 wurde gemeldet, dass die Wirtschaftskrise die Produktion von Hosts in drei venezolanischen Staaten um 60 Prozent verringert habe.
Am 28. März schilderte Schwester Pilar Rivas gegenüber dem Radiosender RCN, wie ihr Mutterhaus, wo Hostien für Pfarreien in Caracas und das Inland hergestellt werden, dass sie seit zwei Jahren keine größeren Aufträge mehr erfüllen können, weil ihnen die Rohstoffe fehlen.
„Wenn Vorbestellungen über 10.000 Hostien kommen, dann liefern wir 2.000, weil wir mehr nicht herstellen können…manchmal müssen wir auch die Produktion wegen Mangels an Mehl komplett einstellen – das kann wochenlang der Fall sein“, so die Ordensfrau.
In manchen Pfarreien brechen die Priester die Hostien in mehrere, kleinere Fragmente.
Schwester Pilar sagte, sie hoffe, dass „mit der Gnade Gottes und der Hilfe der Seligen Jungfrau Maria“, die Umstände im Land sich wieder verbessern werden. (CNA Deutsch)