Schon wieder eine Franziskus-Premiere: Als erster Papst überhaupt wird Franziskus im September vor dem US-Kongress sprechen. Das kündigte der „Speaker of the house", John Boehner, an. Boehner ist Katholik und Vorsitzender der republikanischen Mehrheit im Kongress. Auf seiner Pressekonferenz ging es am Donnerstag zunächst um Widerspruch zu Initiativen der Obama-Regierung; dann sagte er abschließend:
„Zum Schluss noch etwas Positives. Am 24. September wird Seine Heiligkeit, Papst Franziskus, uns hier auf dem Kapitol besuchen. An diesem Tag wird Seine Heiligkeit der erste Papst in unserer Geschichte sein, der eine Rede vor beiden Häusern des Kongresses hält."
Die beiden Kammern treten dazu in gemeinsamer Sitzung zusammen, so wie üblicherweise bei der jährlichen Rede eines US-Präsidenten zur Lage der Nation. Boehners Ankündigung wurde vom Vatikan bestätigt. Der Republikaner fuhr noch fort:
„Wir sind stolz darauf, dass der Heilige Vater unsere Einladung angenommen hat, und freuen uns darauf, seine Botschaft über das amerikanische Volk zu hören."
Auch das Erzbistum Washington sprach in einer ersten Reaktion von „großer Ehre und unglaublicher Freude": Der Besuch von Franziskus auf dem Kapitolshügel werde „ein historisches Ereignis und ein Moment der Gnade für uns alle sein", so Erzbischof Donald Wuerl.
Papst Franziskus reist im Herbst zum 8. katholischen Welttreffen der Familien nach Philadelphia; es beginnt am 22. September. Außerdem wird er voraussichtlich, wie seine Vorgänger, vor der UNO in New York sprechen. Ab dem 22. September tritt die UNO-Vollversammlung, zu der jedes Jahr Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt anreisen, im UNO-Hauptquartier am ‚Hudson River’ zusammen. (rv)