Der erste Dienst, den die Brüder als Ordensmänner in der Kirche leisten, besteht darin, „in den Getauften das Bewusstsein für die wesentlichen Werte des Evangeliums lebendig zu erhalten“ und „mit der Heiligkeit des Lebens… zu antworten“. Darauf weist ein neues Vatikan-Dokument hin, das an diesem Dienstag vorgestellt wurde. Die Kongregation für die Institute Geweihten Lebens und für die Gesellschaften Apostolischen Lebens – kurz die Ordenskongregation – hat in drei Kapiteln mit 40 Absätzen die Schrift „Identität und Sendung des Ordensbruders in der Kirche“ herausgegeben. Es richtet sich an die „Brüder“, also die männlichen Ordensleute, die keine Priester sind. Sie machen heute ein Fünftel aller Ordensmänner aus.
Aufbau des Dokuments
Im ersten Kapitel geht es um die „Ordensbrüder in der Communio-Kirche“ und zwar „als Teil des einzigen Gottesvolkes der Berufenen“. Ordensmänner seien dazu aufgerufen, „den Reichtum ihrer besonderen Berufung auszuteilen“. Das zweite Kapitel ist dem „Geheimnis der Communio für die Sendung“ gewidmet. Es geht um drei Elemente: das Geheimnis der Brüderlichkeit als empfangene Gabe, die Communio als geteilte Gabe und die Sendung als geschenkte Gabe. Im dritten Kapitel geht es um einige Hinweise, wie man in der heutigen Zeit Ordensbruder sein könne.
Rote Faden nicht verlieren
Vorgestellt wurde das Dokument im vatikanischen Pressesaal vom Präfekten der Ordenskongregation, dem brasilianischen Kurienkardinal Joao , zusammen mit dem Sekretär dieser Kongregation, Erzbischof José Rodriguez Carballo OFM. Sie schreiben in ihren Überlegungen, dass sich „der rote Faden“, der sich durch das Leben eines Ordensbruders webt, nicht verlieren sollte. Sie müssten „sich gesandt wissen als Zeichen der mütterlichen Zärtlichkeit des Vaters und der brüderlichen Liebe Christi“.
Zusammenarbeit stärken
Zu ihrem kohärenten Leben gehöre auch eine passende Zusammenarbeit mit Laien, anderen Ordensleuten und Priestern. Gemeinsam bildeten sie eine Familie. „Es liegt in der Verantwortung der ganzen Kirche, dafür zu sorgen, dass dieser neue Wein nicht nur nicht verloren geht, sondern an Qualität gewinnt. Deshalb seien Ordensinstitute der Brüder „dringend aufgefordert“, neue Strukturen und Programme für die Erstausbildung und die ständige Weiterbildung zu entwickeln, die den neuen Kandidaten und deren Mitgliedern helfen, ihre Identität in dem neuen kirchlichen und gesellschaftlichen Kontext wiederzuentdecken und zu schätzen. (rv)